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Danfoss-Fusion: Nürnberg und Norburg kommen zusammen

Danfoss-Fusion: Nürnberg und Norburg kommen zusammen

Danfoss-Fusion: Nürnberg und Norburg kommen zusammen

Norburg/Nürnberg
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Die beiden Familien-Unternehmen Semikron und Danfoss machen in Zukunft gemeinsame Sache. Foto: Semikron-Danfoss

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Danfoss und Semikron machen bei Elektroauto-Teilen gemeinsame Sache. Neuer Konzern wird 3.500 Mitarbeitende haben, wobei die Ambitionen noch größer sind.

Der dänische Klimakonzern Danfoss baut seine Position auf dem Weltmarkt für Elektroauto-Teile aus. Das Tochterunternehmen Danfoss Silicon Power gab am Dienstag die Fusion mit dem deutschen Semikron-Konzern aus Nürnberg bekannt.

Das deutsche Unternehmen ist am Umsatz gemessen fast dreimal so groß wie Danfoss Silicon Power in Flensburg. Zu den fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des dänischen Unternehmens gesellen sich etwa 3.000 Angestellte des Nürnberger Konzerns dazu. Wie bei Danfoss (Clausen-Familie) steht auch hinter Semikron eine Eigentümerfamilie (Familie Martin).

Mehrheitseigner des neu gebildeten Konzerns mit dem Namen Semikron-Danfoss wird allerdings der Danfoss-Konzern, der weltweit über 40.000 Angestellte hat.

Wachstumspotenzial erkannt

Der langjährige Spitzenchef von Danfoss, Jørgen Mads Clausen, sagte in Verbindung mit seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat vergangene Woche, dass Danfoss bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten das Wachstumspotenzial in der Leistungselektronikbranche erkannt hat. 20 Jahre lang machte Danfoss Silicon Power zwar Unterschuss, doch die Sparte könnte zum ganz großen Geschäft werden.

Mit der Verbreitung der Elektromobilität in der Personenbeförderung erwarten Danfoss und Semikron, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren um jährlich 30 Prozent steigen wird. Für Power-Module, die eine Schlüsselkomponente für Elektro-Antriebe und Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen darstellen, bietet sich ein enormes Wachstumspotenzial, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des neuen Unternehmens Semikron-Danfoss.

Danfoss-Konzernchef Kim Fausing glaubt innerhalb der nächsten fünf Jahre an eine Verdoppelung des Geschäfts.

Herzstück der Elektromotoren

Power Module sind das Herzstück aller Lösungen im Bereich der Leistungselektronik. Das gilt nicht nur in E-Autos, sondern auch in Elektromotoren für die Industrie. Sie sind außerdem in allen Solaranlagen und Windturbinen von entscheidender Bedeutung, um die Einspeisung in Stromnetze und Energiespeicherung zu ermöglichen, erklärt das Unternehmen, das eine gemeinsame Führungsetage bekommt.

Zudem bleiben die bisherigen Standorte – mit den Hauptsitzen in Flensburg und Nürnberg – und Organisationen der beiden Unternehmen intakt.

Zufriedene Chefs

„Das ist wirklich ein spannender Augenblick. In den engen, vertrauensvollen Gesprächen der letzten Monate haben wir erkannt, dass Semikron und Danfoss eine perfekte Kombination bilden, mit sich ergänzenden Stärken, einem starken Team und gemeinsamen Werten“, sagt Karl-Heinz Gaubatz, Spitzenchef von Semikron.

Claus A. Petersen, Geschäftsführer von Danfoss Silicon Power, stimmt dem zu: „Angesichts des starken Wachstums in unseren Kernmärkten – Automotive, Industrie und erneuerbare Energien – ist der Zeitpunkt perfekt.”

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