Thema der Woche: Museen

„Wir sind froh, dass wieder Besucher kommen“

„Wir sind froh, dass wieder Besucher kommen“

„Wir sind froh, dass wieder Besucher kommen“

Sonderburg/Sønderborg
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Nina Jebsen plant einen Ausbau der Digitalisierung des Archivs in Sonderburg. Foto: Volker Heesch

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Die neue Leiterin des Archivs der deutschen Minderheit im Deutschen Museum Sonderburg, Nina Jebsen, freut sich nach der Corona-Zwangspause über den jetzt wieder möglichen Austausch mit Einzelgästen und Gruppen. Digitalisierung und mehr Öffentlichkeit sind Zielsetzungen im „Gedächtnis“ der Volksgruppe.

Seit dem 1. April ist die 39-jährige Nina Jebsen als Leiterin des Archivs der deutschen Minderheit in Nordschleswig tätig. Die Historikerin, die vor einigen Jahren an der Süddänischen Universität (SDU) in Sonderburg über Volksabstimmungen nach dem Ersten Weltkrieg in Europa promoviert hat, freut sich, dass an ihrem Arbeitsplatz in den Räumen des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg nach der langen Corona-Zwangspause seit dem 6. Mai wieder Publikumsverkehr möglich ist.

Interessante Frage aus Besuchergruppen

„Wir haben seit der Wiedereröffnung bereits wieder zahlreiche Besuchergruppen empfangen können“, so die Archivleiterin, die neben Museumsleiter Hauke Grella und dem Team der ehrenamtlichen Museumsmitarbeiter auch Führungen in deutscher und dänischer Sprache übernimmt. „Wir sind froh, dass wieder Besucher kommen und wir uns mit diesen austauschen können“, berichtet Nina Jebsen, die darauf verweist, dass gerade aus Schulklassen oft interessante Fragen zur Ausstellung oder zur Geschichte der deutschen Nordschleswiger gestellt werden. Und sie berichtet, dass eine Oberstufengruppe einer dänischen Bildungsstätte in Nordschleswig ausdrücklich um eine Führung auf Deutsch in der Ausstellung gebeten hat.

Der Vorsitzende der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (HAG), Lorenz P. Wree, begrüßte erstmals bei einer Vorstandssitzung die neue Archivleiterin Nina Jebsen, neben ihr Vorgänger Frank Lubowitz, und die HAG-Vorstandsmitglieder Claus Pörksen und Harald Søndergaard (v. links). Foto: Volker Heesch

 

Nina Jebsen berichtet, dass eine ihrer Aufgaben darin besteht, die Digitalisierung im Bereich des Archivs voranzutreiben. „Zunächst ist vorgesehen, dass über die Homepage des Archivs ein Überblick über die Bestände der Archivalien geliefert wird.“ Im Sommer 2020 hat der Vorgänger Nina Jebsens, Frank Lubowitz, den Umzug des Archivs aus Räumlichkeiten im Keller des Hauses Nordschleswig in Apenrade (Aabenraa) nach Sonderburg durchgeführt.

Mitarbeit in der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft

„Ich bin mit der Beantwortung von E-Mail-Anfragen angefangen, die noch an Frank gerichtet worden waren“, so die Archivleiterin, die bei der Übernahme ihrer neuen Aufgabe vom Vorgänger unterstützt wird. Erstmals nach der Wiedereröffnung des Museums tagte am Donnerstag der Vorstand der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (HAG), in dem sie als Beraterin mitarbeitet. Sie freut sich darauf, die HAG bei deren Publikationen, Tagungen und Exkursionen zu unterstützen.

 

Der Doktorand an der Süddänischen Universität, Ryan J. Gesme, hat derzeit seinen Arbeitsplatz im Deutschen Museum in Sonderburg, wo ihn Nina Jebsen mit Archivalien unterstützt. Foto: Volker Heesch

 

„Unsere Planung sieht vor, das Archiv noch mehr für die Öffentlichkeit zu öffnen“, so Jebsen und sie verweist auf Arbeitsplätze für Archivnutzer, Studierende und Wissenschaftler, die zur Verfügung gestellt werden können. Das „Gedächtnis“ der deutschen Volksgruppe stößt über 100 Jahre nach den Volksabstimmungen und der Abtretung Nordschleswig von Deutschland an Dänemark auf anhaltendes Interesse. Am Donnerstag nutzte diese Möglichkeit der Doktorand an der SDU, der US-Amerikaner Ryan J. Gesme, der ein Thema im Bereich der Geschichte der deutschen Minderheit erforscht.

Kontakt zu SDU

„Ich freue mich, dass ich hier in Sonderburg wieder mehr Kontakte an meiner früheren Wirkungsstätte der SDU habe“, berichtet die Historikerin, die bei ihrer Promotion von der verstorbenen leitenden Mitarbeiterin des „Museums Sønderjylland“ im Schloss Sonderburg, Inge Adriansen, betreut worden ist. Vor ihrem Dienstantritt im Archiv der deutschen Minderheit war Nina Jebsen einige Jahre in der freien Wirtschaft mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energie in Nordfriesland tätig gewesen. „Momentan sind wir hier im Museum auch mit den Vorbereitungen anlässlich des bevorstehenden Besuches von Königin Margrethe in unserem Hause beschäftigt“, verrät die Archivleiterin unter Hinweis auch auf den Einsatz von Handwerkern in den Ausstellungsräumen.

 

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