Bombensprengung

Evakuierter Anwohner: „Ich hoffe das Beste!“

Evakuierter Anwohner: „Ich hoffe das Beste!“

Evakuierter Anwohner: „Ich hoffe das Beste!“

Kjär/Kær
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Die Straße Arnkilsmaj war mehrere Tage im November gesperrt. Foto: Sara Eskildsen

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Jürgen Schleich wohnt direkt neben den Bomben auf Kjär. Gestern Abend musste er mit rund 500 Anwohnenden die Halbinsel verlassen. Wie hat er die Evakuierung erlebt?

Seit 2007 lebt Jürgen Schleich am Feldrand von Arnkilsmaj auf der Halbinsel Kjär. Sein Blockhaus liegt direkt neben jener Wiese, auf der vor gut zwei Wochen die beiden Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurden.

Unterkunft bei Freunden

Am Dienstagabend musste er sein Haus verlassen, nachdem Polizei und Militär eine sofortige Evakuierung der Gegend veranlasst hatten.

„Ich habe bei Freunden in Augustenburg eine Unterkunft gefunden“, sagt Jürgen Schleich am Mittwochmorgen.

Diese Sicherheitszone richteten Polizei und Militär am Dienstagabend ein. Foto: Syd- og Sønderjyllands Politi

 

Die Evakuierung sei sehr gut organisiert gewesen. „Wir haben ein paar Sachen gepackt und sind dann gefahren. Die Polizei hat vor unserem Haus gewartet, bis wir heraus waren. Es waren sehr viele Polizisten vor Ort, sie sind von Haus zu Haus gefahren“, berichtet der 83-Jährige.

 

„Ich glaube, es wird alles gar nicht so schlimm“

Nun wartet er ab, dass die Bomben gesprengt werden. „Ich bin unverbesserlicher Optimist und ich hoffe das Beste. Ich glaube, es wird alles gar nicht so schlimm. Und zwischen unserem Blockhaus und den Bomben liegt unsere Scheune. Ich denke, dass sie das Schlimmste an Druckwellen abfangen wird.“

Jürgen Schleich hat den Zweiten Weltkrieg selbst noch erlebt – als Kind in Berlin. „Ich kann mich noch an die Bombenflieger erinnern, die über Berlin geflogen sind. Dass ich hier nun neben einem Gedenkstein wohne, der an den Absturz eines solchen Fliegers erinnert, ist etwas Merkwürdiges. Wie ein Kreis, der sich schließt.“

Flugverkehr komplett eingestellt

Die Polizei rechnet damit, die beiden Fliegerbomben im Lauf des Mittwochvormittags kontrolliert zu sprengen. Ein Radius von 2,3 Kilometer um die Fundstelle ist komplett evakuiert.

Auch der Flughafen in Sonderburg liegt in der eingerichteten Sicherheitszone. Alle Flüge von und nach Sonderburg sind für diesen Mittwoch, 16. November, eingestellt.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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