Umwelt und Natur

Steigender Grundwasserspiegel: Geologen liefern neues Modell

Grundwasserspiegel steigt: Geologen liefern neues Modell

Grundwasserspiegel steigt: Geologen liefern neues Modell

Kopenhagen
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An der Grünau (Grønå) bei Saxburg (Saksborg) kommt es traditionall zu Überschwemmungen, wenn esin Nordschleswig viel regnet. Foto: Volker Heesch

Das staatliche dänische geologische Institut GEUS hat eine neue Karte mit Angaben zu künftigen Problemzonen veröffentlicht. Auch in Nordschleswig sind „nasse Füße“ in Sicht.

Der Klimawandel hat Dänemark während der vergangenen Jahre im Wechsel Dürre- und Regenjahre beschert. Längerfristig, so die Prognosen von Fachleuten, ist mit höheren Niederschlägen zu rechnen, mit Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel. Das staatliche dänische geologische Institut GEUS, das für Dänemark und Grönland zuständig ist, hat kürzlich ein neues Kartenwerk veröffentlicht, das beschreibt, wo nach heutigem Kenntnisstand in den kommenden Jahrzehnten mit einem mehr oder weniger starkem Anstieg des Grundwasserspiegels zu rechnen ist. Mit Konsequenzen beispielsweise für Siedlungen, Verkehrswege aber auch für die landwirtschaftliche Nutzung von Flächen.

Risikogebiete auf Karte sichtbar

„Erstmals ist es uns gelungen, eine Karte zu erarbeiten, auf der man sich informieren kann, wie hoch das Grundwasser in der Landschaft im Zeitraum 2041 bis 2070 und in der Zeitspanne 2072 bis 2100 an die Erdoberfläche reichen wird“, so der Seniorberater bei „De Nationale Geologiske Undersøgelser for Danmark og Grønland“ (GEUS), Hans-Jørgen Henriksen. Darauf sei auch zu sehen, wo bei längeren Regenperioden ein erhöhtes Risiko bestehen wird, dass die Keller voll Waser laufen. Und unter Hinweis auf die regenreiche Periode Oktober 2019 bis Februar 2020 erklärt Henriksen: „Nun haben wir eine Karte, die zeigt, wo Risiken durch hohen Grundwasserspiegel und Überschwemmungen bei einer neuen regenreichen Periode am größten sind. Damit haben wir eine verbesserte Datenbasis für Klimaanpassung, Verwaltung und Notbereitschaftsdienste zur Verfügung.“

Karte im Internet zu finden

Das Kartenwerk ist unter der Anschrift Hydrologisk Informations- og Prognosesystem (HIP) im Internet zugänglich. Es ist eine verbesserte Version früherer Modelle, die seit 1996 entwickelt worden sind. Das neue Modell sei um ein Vielfaches besser als das frühere. So seien sehr viele Messdaten zu Grundwasserständen und -schwankungen eingearbeitet worden.

Die neue Karte von GEUS zeigt an, wo es in den kommenden Jahrzehnten in Dänemark Probleme durch steigenden Grundwasserspiegel und Überschwemmungen geben könnte. Dunkelblaue Bereiche sind besonders stark betroffen, mit einem 75 Zentimeter höheren Grundwasserspiegel in wenigen Jahrzehnten. Foto: GEUS

 

Auch Angaben zur Bodennutzung, Förderung von Grundwasser für die Feldbewässerung, Bodentypen und Nachbarschaft zu Seen und Fließgewässern seien berücksichtigt worden. Auf der Karte sind farbig auch zahlreiche Bereiche in Nordschleswig markiert, in denen es in den kommenden Jahrzehnten vermehrt „nasse Füße“ geben könnte. Dazu zählen Sommerhausgebiete auf der Insel Röm (Rømø) ebenso wie Inlandsbereiche. Es sind auch kleine Bezirke markiert, die durch steigenden Wasserspiegel und Überschwemmungen gefährdet sind. Auffallend ist, dass im mittleren Jütland besonders große Flächen unter steigendem Grundwasserspiegel leiden könnten.  

 

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