Politische Schiffstour

Regionale Politik auf dem Haikutter

Regionale Politik auf dem Haikutter

Regionale Politik auf dem Haikutter

Apenrade/Aabenraa
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Hans Philip Tietje, Bjarne Thomsen, Carsten Leth-Schmidt, Stephanie Lose, Erwin Andresen und Gösta Toft (v. l.) beim Einlaufen im Apenrader Nyhavn. Foto: Sara Wasmund

Auf der Apenrader Förde machten sich Politiker aus der Region Gedanken über regionale Entwicklung von Häfen, Infrastruktur und Perspektiven.

Einst schipperte die Ebba Aaen als Haikutter über die Nord- und Ostsee. Am Donnerstag hatte das 86 Jahre alte Schiff Politiker  geladen. Auf der  Apenrader Förde machten sie sich Gedanken über  regionale Entwicklung von Häfen, Infrastruktur und Perspektiven.

Auf Einladung der Schleswigschen Partei (SP) gingen neben der Regionsratsvorsitzenden Stephanie Lose (Venstre) auch der Vorsitzende des Apenrader Hafenvorstandes, Erwin Andresen (SP), sowie  die Politiker Hans Philip Tietje (Venstre), Carsten Leth Schmidt (SP), Regionsratskandidat Gösta Toft (SP) und  Bjarne Thomsen (Venstre) an Bord.

Was kann die Region tun, um die Häfen zu stärken? Oder, wie es Hans Philip Tietje ausdrückte: „Wenn ihr uns nun Wünsche mitgeben könnt, welche wären das?“ Stadtratspolitiker Erwin Andresen hatte einen Vorschlag parat: „Denkt darüber nach, wie die Region die Rohstoffpläne noch besser aufstellen kann.“ Eine gemeinsame regionale Erschließung  von Kies und Granit in einem gewissen Umfang mache durchaus Sinn, anstatt sie beispielsweise aus Norwegen anzuliefern.

Rohstoffpläne überdenken

„Das wäre für unsere Firmen hier vor Ort natürlich interessant zu wissen, wie man die Rohstoffe hier absetzen könnte“, so Andresen. Stephanie Lose versprach, diesen Aspekt bei den Rohstoffplänen der Region neu zu überdenken. Der lokale Abbau sei zuletzt eher verpönt gewesen, „was man ja auch verstehen kann, niemand will neben einer Kiesgrube wohnen. Und da hilft es auch nicht, wenn man hört, dass es nach 15 Jahren wieder renaturiert wird“, so Lose. „Aber es ist richtig, wir sollten den regionalen Abbau nicht generell  verteufeln.“

Gösta Toft äußerte den Wunsch, den Apenrader Industriehafen in Norddeutschland bekannter zu machen. Hier könne und müsse die Region Kontakte herstellen und für Nordschleswig  werben. „Der norddeutsche Markt hat Produkte, die sehr viel günstiger über Apenrade transportiert werden könnten als über andere Wege. Das ist vielen noch nicht bekannt. Hier gilt es, Aufklärungsarbeit zu leisten“, unterstrich auch Erwin Andresen. Stephanie Lose warb dafür, die Prioritäten der Region zu bündeln. „Auf Seeland sind sie sehr gut darin, die Interessen zu bündeln und gemeinsam zu vertreten. Hier in der Region Süddänemark müssen wir noch besser darin werden, füreinander einzustehen.“

So will die Region das Ein-Stunden-Modell der Bahn unterstützen, sodass man an der Grenze im Stundentakt befördert werden kann. „Das ist ein Wunsch aus Nordschleswig, den wir alle unterstützen. Nach der Neuwahl des Regionsrats werden wir die Prioritäten sicherlich neu bestimmen und benennen.“  Mit einem wärmenden Teller Chili-Suppe und angeregten Gesprächen über die Entwicklung von Hafen und Region ging es zurück an den Apenrader Nyhavn, mit frischem Wind in den politischen Segeln, die der Ebba Aaen ruhten derweil eingeholt  an Bord.

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