Region Süddänemark

Pionier in der digitalisierten Pathologie

Pionier in der digitalisierten Pathologie

Pionier in der digitalisierten Pathologie

Paul Sehstedt
Vejle
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Die Pathologie in der Region Süddänemark wird digitalisiert. Foto: Region Süddänemark

Die Region Süddänemark hat 17,3 Millionen Kronen in ein neues IT-System investiert. Der Analyseprozess in der Pathologie wird dabei stark verkürzt.

Mit der Digitalisierung der Pathologie verkürzt die Region Süddänemark die Analysezeit in der Mikroskopie wesentlich, wenn ein neues IT-System Ende nächsten Jahres voll in die Arbeit der Pathologen und Bioanalytiker implementiert ist.

Die Region leistet somit Pionierarbeit in Dänemark und ist gleichzeitig einer der ersten Krankenhausträger im Norden, die die konventionellen Mikroskope in Rente schicken. Bis auf die Einheitsliste stimmte der übrige Regionsrat für die Ausgabe von 17,375 Millionen Kronen.

Den Fortschritt für die Pathologie beschreibt Mette Bossen Linnet (V), Vorsitzende des Digitalisierungsausschusses: „Mit der steigenden Häufigkeit von Krebserkrankungen steigt der Bedarf an Gewebeanalysen auch. Leider kann die Ausbildung von Pathologen der Nachfrage nicht standhalten, und daher ist der Umstieg zur Digitalisierung des Analyseprozesses zeitverkürzend und sichert eine höhere Qualität. Dies kommt den Patienten sehr zugute.“

Auch Mads Koch Hansen, medizinischer Direktor („lægelig direktør“) am Krankenhaus Lillebælt, freut sich darüber, dass die Region diesen vorausschauenden Schritt gemacht hat, der den Bestand der Pathologie an den vier Regionskrankenhäusern sichert.

Mit welcher Zeitspanne ist zu rechnen?

„In der Anlaufphase werden wir mehr Zeit brauchen, aber nach ein bis zwei Jahren werden wir in den vollen Genuss der technischen Möglichkeiten kommen. Die Region hat ganz richtig beschlossen, dass alle Abteilungen sofort einbezogen werden, nicht nur ein einzelnes Krankenhaus. Das hat den Vorteil des gegenseitigen Erfahrungsaustauschs in Zweifelsfällen.“

Kann dieses Projekt helfen, dass neue Pathologen sich für Posten am Krankenhaus Süddänemark interessieren; eventuell auch Ausländische?

„Davon können wir wahrscheinlich ausgehen, dass mögliche Bewerber unsere Region als fortschrittlich einstufen“, erklärt Koch Hansen weiter.

Wenn die Digitalisierung voll im Einsatz ist, wie groß wird dann die Zeitersparnis sein?

„Sie sollte wesentlich sein und ganz besonders, wenn eine zweite Diagnose gewünscht wird“, sagt Koch Hansen. „Bisher muss eine Gewebeprobe mit einem Kurier zu einem anderen Krankenhaus gebracht werden, und das kostet Zeit. Künftig kann ein anderer Pathologe sich schnell in eine Untersuchung zuschalten, um so die Probe zu begutachten.“

Sectra Danmark A/S aus Odense wurde vom Regionsrat als Vertragspartner gewählt. Nur die Einheitsliste stimmte gegen den Tagesordnungspunkt.

Ist die Einheitsliste gegen eine fortschrittliche Entwicklung in der Pathologie?

„Nein, nein“, wiegelt Lars Mogensen ab. „Wir wünschen unseren Patienten das Beste, aber wir waren gegen die Ausarbeitung des Ausschreibungsmaterials, weil keine Sozialklausel eingebaut ist, also die Forderung, dass der Lieferant zum Beispiel Lehrlinge ausbildet.“

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