Grenzüberschreitendes Treffen

SF will die Förde-S-Bahn

SF will die Förde-S-Bahn

SF will die Förde-S-Bahn

cvt
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Von links: Andreas Tietze, Villy Søvndal, Rasmus Andresen, Henrik Boye. Foto: Matthias Ullrich

Schleswig-Holsteinische Grüne und süddänische Volkssozialisten haben sich auf eine gemeinsame verkehrspolitische Strategie geeinigt. Ziel ist unter anderem eine grenzüberschreitende S-Bahn – und ein ständiges Ärgernis für Pendler soll beendet werden.

In Kiel sitzen die Grünen am Regierungstisch – die dänische Schwesterpartei SF (Sozialistische Volkspartei) hat in Kopenhagen und im Regionsrat in Vejle derzeit nicht viel zu melden. Doch das kann sich ändern – weshalb die beiden Schwesterparteien sich immer wieder zu gemeinsamen Diskussionen treffen.

So auch wieder am Montag in Flensburg geschehen, wo das Thema grenzüberschreitender Verkehr auf der Tagesordnung stand (wir berichteten). Die Ziele: Das sogenannte „Netz 25“, einer Fortsetzung der Eisenbahn-Verbindung Kiel-Flensburg über Pattburg nach Apenrade bis nach Woyens, auch ein Abzweiger nach Sonderburg ist angedacht.

Die Politiker, unter ihnen Villy Søvndal aus dem Regionsrat und Andreas Tietze aus dem Landtag, waren sich einig darin, dass die deutsch-dänische Grenze   durch regionale Zusammenarbeit, zunehmende internationale Mobilität und gemeinsame Projekte an Bedeutung verloren hat. Die Grundlagen für Mobilität und grenzüberschreitende Verkehrsbeziehungen seien aber immer noch nicht ausreichend.

 

SF wird sich im Regionsrat und im Folketing dafür einsetzen, die Pläne für eine grenzüberschreitende Förde-S-Bahn zu realisieren.

Villy Søvndal

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, Andreas Tietze, sieht viel Potenzial im grenzüberschreitenden Bahnverkehr:  „Die deutsch-dänische Grenzregion wurde bisher recht stiefmütterlich behandelt. Das muss sich ändern. In der Region Sonderylland und im Norden Schleswig-Holsteins leben ca. 750.000 Menschen. Mit Flensburg als Oberzentrum hat die Region ein enormes Potenzial und kann europäischer Vorreiter für eine integrative Grenzpolitik sein. Europäische Wirtschafts-, Verkehrs-, Wissenschafts- und Sozialräume müssen zukünftig besser strategisch zusammengedacht werden. Dazu bedarf es einer integrierten und vernetzten Politik, die gerade bei der Mobilität viel für die Bürgerinnen und Bürger erreichen kann“, so Tietze. „Nur gemeinsam werden wir diesen Raum zukünftig ökologisch, sozial und ökonomisch gestalten können.“

Rasmus Andresen, Flensburger Landtagsabgeordneter und Europakandidat der Grünen, möchte sich dafür einsetzen, konkrete grenzüberschreitende Projekte stärker mit EU-Geldern zu fördern:
„Statt nur übereinander den Kopf zu schütteln, sollten wir uns grenzüberschreitend für konkrete Projekte einsetzen und dafür sorgen, dass wir EU-Gelder in unsere Grenzregion holen. Statt Wildschweinzäune zu bauen und Passkontrollen einzuführen, sollten unsere Regierungen sich in Brüssel für einen verbesserten grenzüberschreitenden Bahnverkehr einsetzen."

Henrik Boye, Folketingskandidat von SF in Apenrade und Ex-Außenminister Villy Søvndal, SF-Regionsratsmitglie, setzen auf einen Regierungswechsel in Dänemark, um den grenzüberschreitenden Bahnverkehr auszubauen: „SF wird sich im Regionsrat und im Folketing dafür einsetzen, die Pläne für eine grenzüberschreitende Förde-S-Bahn zu realisieren. Um die Situation für GrenzpendlerInnen konkret zu verbessern, setzt sich SF auch für den doppelgleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Padborg und Tinglev sowie für einen DSB-Fahrkartenautomaten am Flensburger Bahnhof ein.“

 

Mehr lesen

EU

EU überarbeitet Schengener Grenzkodex: Enttäuschung im Grenzland

Apenrade/Aabenraa Künftig soll bei der Einführung von Kontrollen an den Binnengrenzen unter anderem die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, doch dafür dürfen Grenzkontrollen in Zukunft von den Staaten im Schengenraum noch länger aufrechterhalten werden. Die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei, Ruth Candussi, und die Grenzlandpolitiker Rasmus Andresen und Stefan Seidler sind deshalb enttäuscht von dem Beschluss.