Deutsche Minderheit

Wohlfühloase Knivsberg nimmt Form an

Wohlfühloase Knivsberg nimmt Form an

Wohlfühloase Knivsberg nimmt Form an

Knivsberg
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Natur und Nachhaltigkeit stehen auf dem Knivsberg künftig noch mehr im Mittelpunkt. Foto: Karin Riggelsen

In der Bildungsstätte der deutschen Minderheit wird seit Wochen renoviert. Triste Zimmer mit Etagenbetten gehören der Vergangenheit an. Künftig sollen Natur, Nachhaltigkeit und auch Entspannung die Besuche auf dem Knivsberg ausmachen.

Seit den Herbstferien gibt es kaum eine ruhige Minute auf dem Knivsberg. Es wird gehämmert, gesägt und gebohrt. Der Berg bekommt quasi eine Rundumerneuerung.

„Es war dringend notwendig, dass hier etwas passiert. Das Inventar war schon sehr in die Jahre gekommen und verschlissen. Wir brauchten mal wieder etwas Neues“, sagt der Abteilungsleiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig (DJN), Lasse Tästensen.

In den Zimmern gibt es künftig auch Einzelbetten. Foto: Karin Riggelsen

Und neu ist so einiges, neben dem Eingangsbereich samt Fensterfront, in der Vorhalle unten und oben, den Boden im Hörsaal und vor allem auch die gesamte Einrichtung in 19 der 23 Zimmer.

Gemeinsam mit einem Innenraumgestalter wurde überlegt, wie die Zimmer umgestaltet werden könnten. Begriffe wie Natur, Nachhaltigkeit und ganz wichtig, Multifunktionalität, spielten dabei eine wesentliche Rolle. Herausgekommen sind Zimmer, die all dies vereinen. Die bisher traditionellen Etagenbetten haben ausgedient – zumindest teilweise.

Seit den Herbstferien laufen die Renovierungsarbeiten. Foto: Karin Riggelsen
Multifunktional: Bei Bedarf lassen sich noch zwei Betten aus der Wand runterklappen. Foto: Karin Riggelsen

„In den Zimmern gibt es jetzt jeweils zwei Einzelbetten, die bei Bedarf zu einem Doppelbett zusammengeschoben werden können. Zusätzlich kann man nun aber auch aus der Wand zwei Etagenbetten ausklappen“, erzählt Tästensen.

Multifunktional eben: Holzvertäfelungen, eine kleine Bank, eine Garderobe, grüne Farben und ein warmes Licht runden die neuen Zimmer ab, die einem breiten Publikum gerecht werden sollen.

„Uns ist wichtig, dass sich sowohl Schulklassen und Kindergärten als auch beispielsweise Yoga-Gruppen bei uns wohlfühlen und entspannen können. Mit der neuen Einrichtung können wir genau das sicherstellen. Ich denke, dass wir den Spagat gut hinbekommen haben“, so der DJN-Abteilungsleiter, der aber eines klarstellt: „Ein Fünf-Sterne-Hotel werden wir nicht – und wollen wir auch gar nicht sein.“

Massive neue Möbel aus Holz stehen für Nachhaltigkeit. Foto: Karin Riggelsen

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird großgeschrieben. In der Vorhalle stehen künftig große massive Holzblöcke als Sitzgelegenheiten. Überhaupt sind alle Möbel aus stabilem Holz. „Wenn da mal etwas kaputt geht, dann kann man es reparieren, und es muss nicht gleich komplett neu gekauft werden, wie wenn wir andere Einrichtungsgegenstände gewählt hätten aus weniger massivem Material“, sagt Tästensen.

Um das Thema Natur noch mehr zu verdeutlichen, wurde Fotografin Karin Riggelsen über das Gelände des Knivsberges geschickt, um Aufnahmen von der Umgebung zu machen. Heraus kamen tolle Naturbilder, die künftig im Gebäude und den Zimmern aufgehängt werden und das neue Ambiente abrunden.

Neues warmes Licht soll dabei helfen, auf den Zimmern besser zu entspannen. Foto: Karin Riggelsen

Derzeit laufen die Renovierungsarbeiten auf Hochtouren. Ziel ist es, bis Weihnachten alle Arbeiten abzuschließen. Finanziert wird der Umbau mit Fördermitteln aus Berlin. Freude herrscht auch beim Vorsitzenden des Jugendverbandes, Jasper Andresen. „Wir sind wirklich sehr dankbar dafür, diese Mittel erhalten zu haben, die uns ermöglichen, künftig den Anforderungen, die an den Knivsberg gestellt werden, auch nachkommen zu können.“

 

Die großen Holzblöcke dienen als Sitzgelegenheit und runden das neue Ambiente ab. Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“