Deutsche Minderheit
Malou überzeugte das Preisgremium durch künstlerische Vielfalt
Malou überzeugte Preisgremium durch künstlerische Vielfalt
Malou überzeugte das Kunstpreis-Gremium durch Vielfalt

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Mit dem Kunstpreis des Lehrervereins wird alle zwei Jahre eine junge Künstlerin oder ein junger Künstler aus Nordschleswig geehrt. In diesem Jahr ging die Ehrung an Malou Veng Engel. Wieso die Wahl auf sie fiel und wie ihre künstlerische Laufbahn weitergeht.
„Das Zeichnen war für mich einfach immer mit dabei. Ob in der Schule oder zu Hause: Kritzeln kann man überall. Das hat für mich auch etwas meditatives, entspannendes.“ Das sagt Malou Veng Engel über ihre Leidenschaft zur Kunst, für die sie am 30. September mit dem Kunstpreis des Deutschen Lehrervereins für Nordschleswig ausgezeichnet wurde.
Für den Preis infrage kommen junge Kunstschaffende aus der Schülerschaft der deutschen Schulen in Nordschleswig. Aufmerksam geworden ist das Jurygremium auf Malou Veng Engel aus Gravenstein (Gråsten) durch ihre Teilnahme am nationalen Wettbewerb „Kørners Kunstkonkurrence“, bei dem ihre Werke bereits in Kopenhagen ausgestellt wurden. Nach der Sichtung ihrer Werke und derer einiger anderer Kandidierender war die Wahl klar.
Kontinuität und Vielseitigkeit
Gewählt wurde Engel „aufgrund ihrer Kontinuität, mit der sie sich über Jahre immer wieder in kreative Prozesse begeben hat und aufgrund ihrer Vielseitigkeit in Technik und Ausdruck“, wie Gremiumsmitglied Britta Lippert in ihrer Rede bei der Preisverleihung sagte. Diese Vielseitigkeit fällt direkt ins Auge: Engel produziert abstrakte Werke genauso wie Porträts; Bleistiftzeichnungen genauso wie Farbwerke.
„Ich verarbeite in meinen Bildern gern verschiedene Eindrücke oder Gefühle. Auf Reisen habe ich zum Beispiel auch immer mein Skizzenbuch dabei, in dem ich Momente festhalte, ähnlich wie mit einer Kamera“, sagt die 19-Jährige. Zeichenunterricht bekam sie übrigens erstmals am Deutschen Gymnasium Nordschleswig, vorher malte und zeichnete sie aber schon seit ihrer Kindheit.
Preisvergabe seit 35 Jahren
Der Kunstpreis und der damit zusammenhängende Fonds wurde 1988 von Lehrerin Ingrid Brase Schloe gegründet. Ihr Ziel war es, besonderes künstlerisches Engagement junger Künstlerinnen und Künstler zu fördern und auszuzeichnen. Seitdem wird alle zwei Jahre der Preis von einem Gremium, zu dem Ingrid Brase bis zu ihrem Tod 2020 noch selbst angehörte, vergeben. In diesem Jahr wählten die drei Kunstlehrerinnen Margit Hinrichsen, Ursula Felstermann und Britta Lippert die Preisträgerin aus.

„Das ist eine schöne Möglichkeit, kreative Leistungen zu würdigen. Außerdem motiviert vielleicht, einmal im Rampenlicht gestanden zu haben, dazu, weiterzumachen“, sagt Britta Lippert. „Andersherum ist es auch toll, dass so Besucher des Hauses Nordschleswig sehen können, was ein so junger Mensch schon alles produziert hat.“
Öffentliche Ausstellung
Neben der Ehrung durch eine Urkunde und einem Preisgeld gehört zum Gewinn auch die Ausstellung von Engels Werken im Haus Nordschleswig. „Darüber freue ich mich eigentlich noch mehr als über den Preis an sich: Dass meine Bilder ausgestellt werden und Leute sie sehen können“, sagt die junge Künstlerin dazu. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. November im Foyer und großen Saal im Haus Nordschleswig in Apenrade zu sehen.

Natürlich ist Malou Veng Engels künstlerische Laufbahn mit diesem Erfolg nicht am Ende. Derzeit besucht sie für ein Jahr „Sønderjyllands Kunstskole“ in Sonderburg, um sich noch intensiver mit der Kunst zu beschäftigen und ihre Techniken zu verbessern. Danach will sie Architektur studieren.