Buchrezension
Ein Kriminalroman im Agatha-Christie-Tempo
Ein Kriminalroman im Agatha-Christie-Tempo
Ein Kriminalroman im Agatha-Christie-Tempo
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Mette Kappels erster Roman fordert die kleinen grauen Hirnzellen heraus und brilliert mit einem cleveren Plot.
Keine wilden Verfolgungsjagden, tödliche Schießereien und knochenbrechende Schlägereien prägen den Kriminalroman „Forestilling om et grænseland“, den die gebürtige Sonderburgerin Mette Kappel geschrieben hat.
Die Handlung plätschert gemächlich vor sich hin, erzählt die Geschichte um das Verschwinden der Gymnasiastin Regitze und wie ihr Umfeld darauf reagiert. Die Stimmung gleicht einem Agatha-Christie-Roman, der zum Mitdenken und -fühlen auffordert und bis zuletzt verheimlicht, wer der Meuchelmörder ist.
Da die Handlung in Sonderburg (Sønderborg) angesiedelt ist, sind Kundige mit den Ortsbildern vertraut.
Keine Sensationsgier
Die Beziehungen und Konflikte zwischen den Personen beschreibt Mette Kappel, ohne der Sensationsgier zu verfallen. Die alltäglichen Kriminalfälle spielen sich auch nicht anders ab, und dadurch wirkt die Geschichte real.
Regitze verschwindet plötzlich und ihre Schulfreundin Lise versucht zu begreifen, was geschehen ist. Da sie die Letzte war, mit der die Verschwundene zusammen war, fühlt sie sich mitschuldig. Lise legt ein Tagebuch an, um ihre Gedanken festzuhalten und begibt sich in ein Grenzland zwischen Realität und Wunschvorstellung.
Kaum Hinweise
Die Schriftstellerin geizt mit Hinweisen auf den Täter und hält so die Spannung bis zu den letzten Seiten aufrecht. Als das Tagebuch der Verschwundenen auftaucht, rückt ein clever versteckter Eintrag zwei Personen näher in den Täterkreis, aus dem die eine sich selbst verabschiedet.
Der Plot ist solide durchgearbeitet und plausibel.