Coronavirus

Keine Pommes in der Pandemie

Keine Pommes in der Pandemie

Keine Pommes in der Pandemie

Apenrade/Tingleff
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Eine Portion Pommes gehört für viele bei einem Restaurantbesuch dazu. Doch in der Pandemie geht kaum noch jemand essen. Foto: Unsplash/Louis Hansel

Viele Landwirte in Europa bleiben in diesem Jahr vor allem auf ihren Kartoffeln für Pommes sitzen. Den Kartoffelbauern in Dänemark geht es besser als ihren Kollegen aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich.

Weniger Restaurantbesuche, keine Großveranstaltungen und kaum noch Schlangen an den Imbissbuden aufgrund der Corona-Pandemie führen dazu, dass weniger Pommes verkauft werden und in den Lagern Tonnen von tiefgefrorenen geschnittenen Kartoffeln liegen.

Wirtschaftlicher Verlust

„Im Frühjahr waren es 2,5 Millionen Tonnen Kartoffeln in Europa, die nicht wie geplant verkauft werden konnten“, berichtet der Kartoffelexperte des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), Claus Erichsen. Ein Teil dieser Kartoffeln wurde für Biogasanlagen oder als Rinderfutter benutzt.

Besonders stark betroffen sind laut Erichsen die Landwirte in den Niederlanden, Belgien und Frankreich, die sich speziell auf Kartoffeln für Pommes spezialisiert haben. Die Preise seien immens gefallen. „Die Landwirte haben ihre Ernte für 2 Euro pro 100 Kilo verkauft, normalerweise bekommen sie um die 15 Euro dafür“, weiß der Experte.

Ungewisse Zukunft für die Pommes-Nachfrage

Wie es um die Preise der Kartoffelernte aus dem Herbst steht, weiß Erichsen nicht. Die Ernte sei zurzeit in vollem Gange, wie die Nachfrage aussehen wird, bleibt abzuwarten. Die Landwirte in Dänemark leiden allerdings nicht so stark an dem Wegfall des Pommes-Marktes, da sie nicht darauf spezialisiert seien, so der Pflanzenbauberater des LHN.  

Im Frühjahr forderte der belgische Verband der Kartoffelerzeuger Belgapom die Bevölkerung dazu auf, mehr Pommes zu essen, um die Nachfrage zu erhöhen. „Indem Sie während dieser Krise eine zusätzliche Portion essen, können Sie Landwirten und der Industrie helfen“, so Belgapom-Chef Romain Cools im April gegenüber CNN.

Kartoffelexperte Claus Erichsen hält diese Aussage für falsch. „Nicht in den Privathaushalten werden die großen Mengen an Pommes verbraucht, sondern zum Beispiel in der Gastronomie.“ Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen könnte also auch die Lust auf Pommes wieder steigen.

 

 

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