Rotes Kreuz
Zurück aus Nepal: „Die Dankbarkeit hat mich sehr berührt“
Zurück aus Nepal: „Die Dankbarkeit hat mich sehr berührt“
Zurück aus Nepal: „Die Dankbarkeit hat mich sehr berührt“
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Karl Arne Winther und Bodil Jørgensen vom Roten Kreuz in Hadersleben sind zurück von ihrer Studienreise in Nepal. Im Gepäck haben sie viele eindrucksvolle Erinnerungen und jede Menge Gesprächsstoff, verrät Winther. Letztere wollen sie der Hilfsorganisation nun zugutekommen lassen.
Ende Mai brachen Bodil Jørgensen und Karl Arne Winther zu einer Studienreise auf. Die beiden engagieren sich seit Jahrzehnten für die Haderslebener Abteilung der internationalen Hilfsorganisation „Rotes Kreuz“. Ihr jüngster Einsatz führte sie nach Nepal.
Herzliche Begrüßung
Mit einem Überlebensworkshop hatten sie sich auf ihre Reise vorbereitet, bei der sie mehreren Projekten in Regie des Roten Kreuzes einen Besuch abstatteten. Gebrauch mussten sie von ihrem Wissen allerdings nicht machen. Statt Naturkatastrophen bekamen die Ehrenamtlichen aus Hadersleben vor allem eines zu spüren: Gastfreundschaft.
„Wir wurden überall herzlich begrüßt. Einige haben sogar unheimlich viele Mühen auf sich genommen, um uns willkommen zu heißen“, erzählt Karl Arne Winther. So auch die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Behinderungen, die langen Anreisen zum Trotz sich ein Treffen mit den beiden Gästen aus Dänemark nicht entgehen lassen wollten.
Bewegende Geschichte
„In Nepal werden Menschen mit Behinderungen aufgrund der Religion von ihrer Familie und der Gesellschaft oftmals verstoßen“, erklärt Winther. Betroffene Personen würden dadurch sehr isoliert leben. Die vom Roten Kreuz initiierte Selbsthilfegruppe soll ihnen jedoch den Austausch mit Gleichgesinnten und einen Weg zurück in die Gesellschaft ermöglichen, so der Ehrenamtler, dem laut eigener Aussage die Ausführungen eines Betroffenen in besonderer Erinnerung geblieben sind.
Der Mann habe seine Beeinträchtigung vor einigen Jahren erfahren und lebe seither bei seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, sagt Karl Arne Winther: „Er darf aber das Haus nicht verlassen und ist daher sehr einsam. Durch die Selbsthilfegruppe bekommt er nicht nur Kontakt zu anderen Menschen, sondern auch die Möglichkeit, mit kleineren Tätigkeiten etwas Geld zu verdienen.“ So könne er die Familie finanziell zumindest ein wenig unterstützen und werde dadurch auch wieder mehr akzeptiert.
Perspektivwechsel
Neben der Gastfreundschaft habe vor allem auch die Dankbarkeit der Nepalesen einen bleibenden Eindruck bei dem Haderslebener hinterlassen. „Die Dankbarkeit, die uns auf unserer Reise entgegengebracht wurde, hat mich sehr berührt“, meint Winther, „und mir noch einmal vor Augen geführt, in was für reichen Verhältnissen wir leben. Viele unserer Sorgen sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, womit die Leute, die wir auf unserer Reise getroffen haben, sich herumschlagen.“