Naturwissenschaftswoche

Die zukunftssicheren Häuser sind fertig

Die zukunftssicheren Häuser sind fertig

Die zukunftssicheren Häuser sind fertig

Hadersleben/Haderslev
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Die Viertklässlerinnen Shaista Shahmard und Naja Wehler haben ein Unterwasserhaus mit allem Drum und Dran gebaut. Selbst an eine Meerwasserentsalzung haben sie gedacht. Foto: Annika Zepke

Wenn doch alle Bauprojekte so schnell fertig würden wie die der Kinder der Deutschen Schule Hadersleben. Zu Beginn der naturwissenschaftlichen Woche arbeiteten die Schüler noch an den Skizzen zu ihren Häusern der Zukunft, vier Tage später präsentierten sie bereits stolz ihre Ergebnisse.

„Städte – Wohnen und Leben in der Zukunft“ war das Thema der diesjährigen Naturwissenschaftswoche an der Deutschen Schule Hadersleben, die am Freitag mit der Präsentation der fertigen Projekte ihren Abschluss fand.

Aufgrund des erneuten Anstiegs an Corona-Infektionen musste der Ausstellungstag allerdings anders ausfallen als geplant. „Wir haben Bescheid gegeben, dass nur die Eltern und keine weiteren Verwandten oder Bekannten vorbeikommen dürfen. Zudem mussten sich die Eltern vorher anmelden, und sie dürfen auch nur in die Klassen ihrer eigenen Kinder“, erklärt Schulleiterin Heike Henn-Winkels.

Der guten Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Stolz präsentierten die Schüler in ihren jeweiligen Klassen ihre Häuser.

Für jede Situation gewappnet

In der 0. bis 3. Klasse hatten sich die Schüler mit verschiedenen Zukunftsszenarien beschäftigt und überlegt, wie Häuser zukünftig aussehen müssen.

Stolz präsentiert der achtjährige Sander das mobile Haus, das er zusammen mit seiner Freundin Medina gebaut hat. Foto: Annika Zepke

Der achtjährige Sander hatte sich mit seiner Projektpartnerin Medina für ein Haus auf Rädern entschieden. „Damit wir im Notfall wegfahren können, also zum Beispiel, wenn es blitzt oder Krieg gibt“, so Sander.

Bei ihrem Haus haben die beiden viel Wert auf Details gelegt – sogar ein silberner Wasserhahn ist im Badezimmer zu erkennen. Weil sie Freunde sind, haben sie zudem beschlossen, gemeinsam in ihr Haus einzuziehen.

Auch die Ziele für ihre erste Reise mit dem mobilen Haus haben sie schon festgelegt. „Erst geht es nach Schweden, dann nach Norwegen, und danach fahren wir nach Mallorca“, erklärt Medina.

Nachhaltigkeit im Fokus

Auf jedes Detail geachtet haben auch die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse. Sie haben zwar keine Modelle ihrer Tiny Houses angefertigt, dafür aber PowerPoint-Präsentationen, in denen sie die Baupläne ihrer „Mini-Häuser“ detailliert darlegten.

Besonders der Nachhaltigkeitsaspekt spielte dabei eine Rolle. Mithilfe von Versuchen hatten sie die Tauglichkeit verschiedener Materialien getestet und, basierend auf ihren Ergebnissen, die passenden Baumaterialien für ihre Häuser ausgesucht.

Guter Ansporn

Dass die Achtklässler besonders viel Zeit und Recherche in ihre Arbeit gesteckt haben, mag auch der Kooperation mit der Firma CAWO geschuldet sein. Die wird nämlich im Laufe der kommenden Woche einen Gewinner-Entwurf küren, und auch einen Überraschungspreis soll es geben. „Natürlich möchten wir gerne gewinnen“, verrät Julie Iwersen und fügt grinsend hinzu: „Ich glaube, wir haben gute Chancen.“

Stadtratsmitglied und SP-Vorsitzender Carsten Leth Schmidt lässt sich von seiner Tochter Madeleine und deren Freundin das Konzept eines Unterwasserhauses erklären (v.r.). Foto: Annika Zepke

Ein Leben unter Wasser

In der vierten Klasse beschäftigten sich die Schüler in der „Nawi-Woche“ vor allem mit der Frage, wie Wohnen unter Wasser aussehen könnte. Die Wohnideen der Viertklässler waren ebenso kreativ wie durchdacht. Von Filtern, durch die aus Salzwasser Trinkwasser gewonnen werden kann, bis hin zu Steinen auf dem Dach, um das Haus unter Wasser zu halten, verfügten die Häuser über alles, was unter Wasser von Nutzen ist.

Doch lieber ein Tiny House

Einer der Eltern, die zur Abschlussveranstaltung gekommen waren, war Carsten Leth Schmidt (Schleswigsche Partei). Er ließ sich von Tochter Madeleine das Konzept ihres Unterwasserhauses genauestens erklären.

„Ich finde es super, dass sich die Kinder Gedanken über den Klimawandel und nachhaltiges Wohnen machen“, resümiert der SP-Vorsitzende.  Einziehen würde er in das Unterwasserhaus aber dennoch nicht, wie er mit einem Schmunzeln erklärt: „Ich glaube, da nehme ich dann doch lieber ein Tiny House der Achtklässler.“

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