Wirtschaft und Tourismus

Wirtschaftsrat blickt optimistisch ins neue Jahr

Wirtschaftsrat blickt optimistisch ins neue Jahr

Wirtschaftsrat blickt optimistisch ins neue Jahr

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Johan Schmidt, Vorsitzender des Wirtschaftsrates Foto: Karin Friedrichsen

Der Wirtschaftsrat der Domstadtkommune zählt neuerdings den Tourismusverband und den Einzelhandel in Hadersleben und Gramm zu seinen Mitgliedern. 2020 stehen neue wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland auf dem Wunschzettel des Vorsitzenden.

Johan Schmidt, der Vorsitzende des Haderslebener Wirtschaftstrates (HER), hat in seiner Ansprache beim Neujahrsempfang im Kulturhaus Harmonien einen Rückblick auf 2019 gegeben. Der Anbau von medizinischem Cannabis und die Stärkung der deutsch-dänischen Zusammenarbeit sind Maßnahmen, auf die der Wirtschaftsrat sein Augenmerk richtet.

520 Mitglieder vereint in einer Organisation

Der Neujahrsempfang wurde, wie berichtet, kürzlich mit Teilnahme von knapp 400 Gästen durchgeführt. Dem Haderslebener Wirtschaftsrat haben sich gegenwärtig 520 Mitglieder angeschlossen. Die Geschäftsleute in Gramm sind Anfang des Jahres ein Teil des Rates geworden. In Woyens hat man sich noch nicht entschließen können dem Wirtschaftsrat beizutreten.

Zusammenarbeit ist gut angelaufen

Der Haderslebener Geschäftsverband „Haderslev Butikker“ kooperierte vor einem Jahr mit dem Wirtschaftsrat, ohne seine Selbstständigkeit aufzugeben. Der Tourismusverband „VisitHaderslev“ ist seit Januar 2019 unter dem Dach des Wirtschaftsrates angesiedelt.

„Wir sind froh über die Zusammenarbeit“, erklärte Schmidt und lobte unter anderem Geschäftskoordinator Christian Schulz für dessen unermüdlichen Einsatz für das neue Konzept mit dem Geschenkportal „Haderslev Gaver“.

 

Strand in Heisagger/Hejsager Foto: Karin Friedrichsen

Analyse: Tourismusbereich punktete

Der Tourismusbereich zeigte sich auch als ein Zugewinn. „Wir sind froh über die neuen Mitarbeiter, die jetzt auch an unserem Standort am Jomfrustien angesiedelt sind“, sagte Schmidt.

Mit Stolz erfülle ihn auch die Analyse, die „Dansk Kyst og Naturturisme“ veröffentlichte.   Der Verband für Küsten- und Naturtourismus in Dänemark habe eine gründliche Analyse erstellt, in der die Zufriedenheit der Gäste, die 2019 Sommerurlaub machten in Dänemark, erfasst wird. Von den Gästen, die Hadersleben besuchten, sagten 84 Prozent, dass sie sehr zufrieden sind mit der Domstadtkommune als Reise- und Ausflugsziel. 15 Prozent der Befragten sind zufrieden. Besonders gut bewertet wurde Hadersleben auch wegen des freundlichen Umgangstons und des guten baulichen Zustands der Feriendomizile, erklärte Johan Schmidt.

Die Punkte, die die geringste Zufriedenheit ernteten, waren das Wetter und die öffentlichen Toiletten. „Ich denke, es ist am leichtesten den Zustand der Toiletten zu verbessern“, scherzte Johan Schmidt.

Obwohl die Tourismusinformation gut abschnitt, hat HER Mittel für die Aufstellung von zehn digitalen Informationsständen auf die hohe Kante gelegt. Wenn alles planmäßig verläuft werden die Informationsstände in diesem Jahr an „touristischen Knotenpunkten“ aufgestellt.

Industrieviertel am Autobahnzubringer in Hammeleff/Hammelev Foto: Karin Friedrichsen

Neue Firmen an Land ziehen

Neue Firmen konnten 2019 in der Kommune begrüßt werden.  „Wir haben gute Aktivität im Industrieviertel an der Autobahn bei Hammeleff (dänisch:Hammelev)“, so Schmidt. Es sei wichtig, dass sich die Kommune und der Wirtschaftsrat aktiv einbringen im Wettstreit um neue Betriebe und somit auch neue Arbeitsplätze.

„Ich finde, es läuft noch etwas schleppend bei der Gewinnung von neuen Firmen. Deswegen müssen wir selbst versuchen etwas in Gang zu setzen“, unterstrich der HER-Vorsitzende. Als Beispiel dafür nannte Schmidt das klimafreundliche Cannabis-Projekt. Hadersleben erreichte vor wenigen Wochen einen wichtigen Meilenstein, als das geplante Projekt mit dem Anbau von medizinischen Cannabisblüten von der örtlichen Aktionsgruppe zur Förderung des ländlichen Raums, LAG Hadersleben-Tondern/Tønder, mit 212.500 Kronen bezuschusst wurde. Das Konzept ist in einer Kooperation zwischen „Cannabis Danmark“, „Sønderjysk Biogas“ in Beftoft/Bevtoft und „Cannabis Management ApS“ entstanden.

Den Handel stärken über die Grenze hinweg

Die Schweinebauern können, so Schmidt, hoffentlich auf ein erfreuliches Jahr blicken, wo die afrikanische Schweinepest vermieden werden kann und ein finanzieller Raum für Sanierungsaufgaben vorhanden ist.

Für 2020 haben sich die Kommune und sein Wirtschaftsrat auch vorgenommen noch bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen.

2020 wird das 100-jährige Jubiläum der Volksabstimmung gefeiert. Johan Schmidt wünscht sich, dass das Jubiläumsjahr auch gewerblich dazu genutzt werden kann, um den Handel mit Deutschland zu stärken.

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