Rückkehr
Weltstar Michala Petri kehrt in ihre „zweite Heimat“ zurück
Weltstar Michala Petri kehrt in ihre „zweite Heimat“ zurück
Weltstar Michala Petri kehrt in ihre „zweite Heimat“ zurück
Flötistin vor Konzerten mit Barockorchester „Concerto Copenhagen“ und Haderslebener Knabenchor im Nordschleswiger-Interview.
Virtuosin Michala Petri und eines der weltweit bekanntesten Barockorchester, „Concerto Copenhagen“ (CoCo), sind am 2. Oktober, ab 20 Uhr auf Schloss Gramm. Am 10. Oktober treten die Flötistin und der Haderslebener Knabenchor unter der Leitung von Henrik Skærbæk Jespersen in der Kirche der Brüdergemeine in Christiansfeld auf (wir berichteten).
Michala Petri kehrt somit in den kommenden Wochen an den Ort ihrer Kindheit zurück. Wie der 59-jährige Weltstar im Interview erzählt, ist Nordschleswig quasi „eine zweite Heimat“, denn in ihrer Kindheit habe sie viel Zeit auf Alsen verbracht: „Freunde meiner Eltern leiteten ,Danebod Højskole’. Als ich sechs Jahre alt war, hatte ich dort meinen ersten öffentlichen und bezahlten Auftritt. Meine Gage war das Liederbuch der ,Højskole‘“, erinnert sich die Flötistin. Das Liederbuch ist für sie ein lieb gewonnenes Erinnerungsstück, genauso wie der Kulturpreis, der ihr 1994 von der damaligen Kommune Rothenkrug verliehen wurde. Auch nach Deutschland, wo Petri unter anderem im Grenzland des Öfteren konzertiert, knüpfte die 59-Jährige besondere Bande. Ihre Familie väterlicherseits stammt aus Sambleben in Niedersachsen. Die ersten Familienmitglieder sind, so die Aufzeichnungen in der Familienchronik, auf der Wanderschaft nach Dänemark gekommen.
„Dieser Zweig meiner Familie heißt Sambleben. Sie waren Handwerker, Musiker und Zirkusartisten“, erzählt Michala Petri. In Hannover begann Petri im Alter von elf Jahren ihr Musikstudium. Zusammen mit ihrer Mutter reiste sie mehrere Jahre wöchentlich nach Hannover. „Ich bin zwei Tage in Hannover unterrichtet worden“, erinnert sich Petri, die ihr Studium sechs Jahre später abschloss. Die folgenden 14 Jahre nahm die Dänin Anlauf für einen „fliegenden Start“ zur gefeierten Flötistin. Eine Karriere, die auch nach der Geburt ihrer Töchter Agnete und Amalie, die sie mit ihrem Ex-Mann und Kollegen Lars Hannibal bekam, nicht an Tempo verlor.
Auszeichnung
Der Léonie Sonnings Preis wurde dem Weltstar 2000 verliehen; Michala Petri ist ob ihrer künstlerischen Verdienste zudem Trägerin des Dannebrogordens des ersten Grades. Das diesjährige 25-jährige Jubiläum ihrer künstlerischen Zusammenarbeit feiern Hannibal und Petri mit Kirchenkonzerten in Dänemark. „Wir geben 60 Kirchenkonzerte. Es ist schön, öfter in Dänemark aufzutreten. Das gibt mir Zeit, mich auf meine Musik zu konzentrieren und verstärkt neue Projekte zu entwickeln“, lächelt Michala Petri. Auf das Konzert in Gramm freue sich die Virtuosin besonders; sie sei sogar „ein wenig aufgeregt“.
Michala Petri habe schon immer gern mit dem berühmten Barockorchester „CoCo“ unter der Leitung des Cembalisten und Sonning-Preisträgers Lars Ulrik Mortensen auftreten wollen. Die „Holsteiner Scheune“ von Schloss Gramm werde bestimmt einen wunderbaren Rahmen für das Konzert unter anderem mit Händels Wassermusik und Werken von Vivaldi bilden, so Petri. Es sei nicht ihr erstes Konzert auf Schloss Gramm. Das Interesse und die Fürsorge, die ihr und ihren Kollegen auf Schloss Gramm entgegengebracht werden, ermutige Künstler, ihr Bestes zu leisten. Bei dem Konzert in Gramm wird auch Petris Lebenspartner dabei sein: Komponist Sunleif Rasmussens Interpretation des Psalms „Sorrig og glæde“ wird zu Gehör gebracht: Es ist lange her, dass ich mich so auf einen Auftritt gefreut habe. Ich habe neue Flöten gekauft, um mich dem Stil des Barockorchesters anzupassen“, verrät Petri.
In Gramm werde sie auch, wie sie es sich zur Gewohnheit gemacht hat, ihr Publikum „an die Hand nehmen“ und an die Werke heranführen, sodass auch nicht klassisch geübte Konzertgänger in den vollen Genuss der musikalischen Darbietungen kommen.