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VUC-Vorstand steht geschlossen hinter seinem Vorsitzenden

VUC-Vorstand steht geschlossen hinter seinem Vorsitzenden

VUC-Vorstand steht geschlossen hinter seinem Vorsitzenden

Hadersleben/Apenrade
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Vorstandsvorsitzender H. P. Geil (Venstre) und die amtierende VUC-Direktorin Vinnie Lerche stellten sich den Fragen der Presse. Foto: Ute Levisen

– vollstes Vertrauen auch in die Direktion. Keine Anzeige gegen den Ex-Direktor.Vorstandschef Geil: Verstoß gegen Loyalitätspflicht ist nicht kriminell.

 Das Drama auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Vorstandssitzung des VUC-Syd am Dienstagmittag im Apenrader Folkehjem blieb aus.
Der Vorstandschef, Haderslebens Bürgermeister H. P. Geil, hatte zuvor auf der Sitzung erneut die Vertrauensfrage gestellt – und wurde auch diesmal nicht enttäuscht: „Ich freue mich, dass der Vorstand nach wie vor geschlossen hinter mir steht! Solange ich am Ruder bin, kann ich Dispositionen des Vorstandes beantworten und verteidigen – und Abstand von jenen nehmen, die dem Vorstand nicht unter die Augen gekommen sind.“

Der Vorstandsvorsitzende betonte bei gleicher Gelegenheit, dass auch das Vertrauen in die Direktion ungebrochen sei. Zu einer Polizeianzeige seitens des Vorstandes gegen den ehemaligen VUC-Direktor Hans Jørgen Hansen werde es nicht kommen: Wie berichtet, hatte dieser seinen Vorstand die Information über seine private, geschäftliche Verbindung zum Direktor des Hauptauftragnehmers „Bo Michelsen A/S“ vorenthalten:   „Das ist zwar ein Verstoß gegen die Loyalitätspflicht“, stellte Geil fest, „aber noch lange nicht kriminell.“

Die Behörde „Styrelsen for Undervisning og Kvalitet“ (STUK) in Regie des Unterrichtsministeriums hatte aufgrund der Schlagzeilen des Sommers, für die unter anderem Recherchen des Radiosenders 24/7 gesorgt hatten, Vorstand und Leitung des VUC Syd eine Frist bis Mitte September gesetzt und der VUC-Leitung einen entsprechenden „Katalog“ bestand aus elf Fragen zur Beantwortung überlassen. Anhand dessen muss sich der Vorstand unter anderem zu der Vergabe von Bauaufträgen, zur Einrichtung eines luxuriös gestalteten Direktionsbüros,  zum Einkauf von Kunst, Studienreisen sowie Sponsorschaften des VUC mit Vereinen äußern – und seit Kurzem auch dazu, ob die Erwachsenenbildungseinrichtung die Ab- und Anwesenheit ihrer Schüler vorschriftsmäßig erfasst hat.

Letzterer Punkt sei Teil einer thematischen Aufsicht seitens der Behörde, erläuterte die amtierende Direktorin des VUC Syd, Vinnie Lerche Freudendal: Insgesamt seien fünf Zentren diesbezüglich ausgewählt worden. Bis zum 15. September muss das VUC die vom STUK gestellten Fragen beantworten. Aus diesem Grund kommentierten Vorstand und Leitung auch keine der in den Medien kritisierten Punkte in dem Fragenkatalog. „Die Behörde soll unsere Antworten zuerst lesen“, pointierte der Vorstandschef. Unklar ist, wann die STUK-Behörde ihre Einschätzung der Kontrollfragen veröffentlichen wird.

Zugleich teilte Geil mit, dass die Stelle als leitender Direktor/in demnächst öffentlich ausgeschrieben wird. „Das VUC Syd ist eine fantastische Einrichtung, auf deren Ergebnisse wir stolz sein können“, betonte der Vorsitzende erneut. Die Ergebnisse der jüngsten Zufriedenheitsanalysen nach Umfragen unter Kursteilnehmern und Mitarbeitern von 2014 bzw. 2015 offenbaren indes Spielraum für Verbesserungen, um es freundlich auszudrücken: Unter den Mitarbeitern war die Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsplatz beispielsweise im Kulturcafé des VUC am höchsten – in fast allen anderen Abteilungen indes bestenfalls von mittlerer Arbeitsfreude geprägt und in einigen Abteilungen in Sonderburg und Tondern fast nicht nachweisbar, da die Freude an der Arbeit dort als „sehr niedrig“ eingestuft wird. 

Befragt, wie die VUC-Syd-Leitung künftig mehr Freude in den Berufsalltag ihrer Mitarbeiter bringen wolle, entgegnete die amtierende Direktorin, dass sie sich dieser Aufgabe bewusst sei, und dass man die Zufriedenheit der Mitarbeiter künftig priorisieren wolle. Konkrete Maßnahmen gebe es noch nicht.

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