Der kommissarisch berufene Vorstand der Erwachsenenbildungseinrichtung VUC Syd hat am Dienstag seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Danach kann das VUC Syd mit Hauptsitz in Hadersleben einen kleinen Überschuss von 1,1 Millionen Kronen verbuchen. Für den kommissarischen Vorstand, dessen Aufgabe es ist, die Bildungseinrichtung mit einem Wiederaufbauplan vor einem Konkurs und damit als Bildungsangebot in Nordschleswig zu bewahren, ist dies ein Erfolg. Prognostiziert war ein Minus in Höhe von 2,4 Millionen Kronen.

Besser als erwartet

Ursachen der unerwartet positiven Bilanz ist ein leicht gestiegener Anteil bei den Schülern, die dort am Fernunterricht eine Ausbildung durchlaufen. Zugleich haben zahlreiche der entlassenen VUC-Lehrer eine neue Arbeit gefunden, stellt der Vorstand in seinem Statusbericht fest, den er soeben „Styrelsen for Undervisning og Kvalitet“ (STUK) des Unterrichtsministeriums vorgelegt hat.

Erstes Gebäude verkauft

Ulla Koch, stellvertretende Vorstandsvorsitzende, zeigt sich zufrieden mit der Zwischenbilanz: „Wir sind auf dem besten Wege zu einem normalen Alltag.“
Laut Koch ist das erste VUC-Gebäude verkauft worden, was wiederum zur positiven Trendwende beitrage.

Doch, auch das macht sie deutlich, es gebe noch viel zu tun. Zum einen strebe der Vorstand an, dass sich die Zahl der Anmeldungen auf einem zufriedenstellenden Niveau stabilisiert. Zum anderen müssen weitere Gebäude aus dem Immobilienbesitz des VUC Syd verkauft werden.

Was gut ist für die einen, wirkt sich negativ auf das Aktivitätsniveau der Einrichtung aus. Wegen der niedrigen Arbeitslosigkeit nehmen weniger Schüler Unterrichtsangebote des VUC Syd wahr.
„Daher erwarten wir für das zweite Halbjahr einen größeren Rückgang bei den Schüleranmeldungen als ursprünglich prognostiziert“, so Ulla Koch. Darüber hinaus würden zusätzliche Ausgaben im Kielwasser der Entlassungen erst gegen Ende des Jahres zu Buche schlagen.

Defizit für das gesamte Jahr

Zugleich kommen zusätzliche Kosten bei der Umstrukturierung von Darlehen auf das VUC Syd zu. Laut Koch geht der Vorstand daher von einem Defizit in Höhe von 2,5 Millionen Kronen für das gesamte Jahr aus. Obwohl das VUC Syd sich im Zusammenhang mit dem Konkurs der Bildungseinrichtung AOF Syd auf einen Verlust in Höhe von bis zu 1,7 Millionen Kronen einstellen muss, gebe es Licht am Ende des Tunnels:
„Im Vergleich zum Jahr 2018, als der VUC Syd-Betrieb mit einem Minus in Höhe von etwa 30 Millionen Kronen zu Buche schlug, ist es gelungen, die finanzielle Situation wesentlich zu verbessern.“

Neue Direktorin

Am 1. Dezember übernimmt die bisherige stellvertretende Direktorin des EUC Syd in Sonderburg, Bente Lyck-Damgaard, den Chefsessel in der Direktion des VUC Syd.