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Video-Überwachung ist kein Wundermittel

Video-Überwachung ist kein Wundermittel

Video-Überwachung ist kein Wundermittel

Hadersleben/Haderslev
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Foto: Karin Riggelsen

Polizei und Domstadtkommune gehen im Schulterschluss verstärkt gegen Bandenkriminalität und Rowdys in der Innenstadt vor.

Polizei und Domstadtkommune gehen im Schulterschluss verstärkt gegen Bandenkriminalität und Rowdys in der Altstadt vor.

Polizei und Kommune intensivieren ihren gemeinsamen Einsatz gegen jugendliche Banden, die in den Abendstunden und an den Wochenenden die Innenstadt heimsuchen und Passanten verunsichern. Darauf verständigten sich am Dienstag  Polizeidirektor Jørgen Meyer und Haderslebens Bürgermeister H. P. Geil (V) auf einer gemeinsamen Sitzung. Videoüberwachung, wie von vielen Kommunalpolitikern als Vorbeugungsmaßnahme gewünscht,  sei dabei allerdings kein Allheilmittel, wie der Polizeidirektor betonte: „In Hadersleben handelt es sich um eine Gruppe, die wiederholt ihren Aufenthaltsort in der Stadt verlegt hat und somit  dem Auge der Kamera entgeht.“ Zugleich handele es sich um eine vergleichsweise kostspielige und passive Maßnahme – zulasten eines zielgerichteten Einsatzes. Videoüberwachung sei auch in Hadersleben zum Einsatz gekommen, so Meyer, die Ausbeute indes von eher zufälliger Qualität geprägt. 
Wie berichtet, hatte die Polizei  den Einsatz von Streifenwagen und Hunde-Patrouillen in der Domstadt forciert, nachdem eine Gruppe unangepasster Jugendlicher von ca. 15 Mitgliedern für Ärger und Verunsicherung sorgt. 

Im Februar hatte die Polizei, wie berichtet, ein sogenanntes Zonenverbot ausgesprochen. Es umfasst gegenwärtig drei Personen aus besagter Gruppe, die sich in einem bestimmten Stadtbereich nicht blicken lassen dürfen, eine Maßnahme, die auf zunächst drei Monate begrenzt ist. Einige Gruppenmitglieder sind wegen Drogenbesitzes und Dealens, räuberischer Überfälle, Diebstahls von Designermöbeln und Betrügereien mit dem Bezahldienst Mobilepay in Untersuchungshaft genommen worden. 

Auch das gemeingefährliche Gebaren einiger Bandenmitglieder im Straßenverkehr sei in Form von Bußgeldern geahndet worden, so die Polizei. Die Kommune Hadersleben unterstützt ihrerseits die konzertierte Aktion mit einer  Erweiterung ihres kriminalpräventiven Maßnahmenkatalogs. Hinzu kommt eine intensivierte Zusammenarbeit mit den Schulen und Berufsausbildungseinrichtungen in Sachen Rauschmittel-Aufklärung. Auch das Angebot an junge Leute mit „Risikoverhalten“ soll erweitert werden. 

Im Sommer wird die kommunal-polizeiliche Kooperation einer Einschätzung unterzogen.

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