Stadtentwicklung

Verein plädiert für Planungsstopp von Bauprojekt am Hafen

Verein plädiert für Planungsstopp von Bauprojekt am Hafen

Verein plädiert für Planungsstopp von Bauprojekt am Hafen

Hadersleben/Haderslev
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Am Hafen sollen Sozial- und Eigentumswohnungen entstehen – und ein Hochhaus. Nicht alle Bürger sind davon begeistert. Foto: Ute Levisen

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Der Verein „By & Land Haderslev“ fordert die Kommune Hadersleben und den Bauherrn Domea auf, die Pläne für das Wohnungsbauvorhaben am Hafen auf Eis zu legen. Der Verein, der sich für die Bewahrung des Landschafts- und Kulturerbes engagiert, hatte gegen das Vorhaben geklagt – und einen Teilerfolg verbucht.

Der Vorstand des Vereins „By & Land Haderslev“ appelliert an das Kommunalparlament und an den Bauherrn, „Haderslev Boligforening/Domea“, die umstrittenen Pläne für den Bau von 95 Wohnungen am Haderslebener Hafen auf Eis zu legen – und zwar so lange, bis die Klageinstanz „Planklagenævnet af Landsforeningen for Bygnings- og Landskabskultur“ ihre Entscheidung über das Bauvorhaben getroffen hat.

So sollen die Blöcke mit den 95 Wohnungen aussehen. Foto: A78 Arkitekter

Klageinstanz nimmt Planungsgrundlage unter die Lupe

Der Verein hatte Anfang des Jahres ebenso wie das Haderslebener Stift, Domgemeinde, „Kulturmiljørådet for Sønderjylland“ und das Nationalmuseum gegen die Bauprojekte am Hafen, vornehmlich gegen das Hochhaus mit einer angestrebten Höhe von bis zu 55 Metern, protestiert.

„By & Land Haderslev“ war noch einen Schritt weiter gegangen und hatte – erstmals in seiner Geschichte – Einspruch bei der Klageinstanz erhoben, da der Verein der Auffassung ist, dass die erarbeiteten Flächennutzungspläne nicht den Anforderungen des Planungsgesetzes entsprechen. Die Klageinstanz hatte dem Verein ihrerseits mitgeteilt, dass sie das Vorhaben unter die Lupe nehmen wolle.

Der Vereinsvorsitzende Helge C. Jacobsen (Foto) und sein Vorstandskollege Søren Kistorp hatten Anfang des Jahres gegen das Bauvorhaben an der Waterkant geklagt. Foto: Ute Levisen

Abwarten

Vor diesem Hintergrund fordern der Vereinsvorsitzende Helge C. Jacobsen und Vorstandsmitglied Søren K. Kistorp Politiker und Bauherrn auf, die Entscheidung der Klageinstanz abzuwarten, mit der binnen zwölf Monaten zu rechnen ist.
 

Illustration über das Bauvorhaben am Hafen Foto: A78 Arkitekter

Keine aufschiebende Wirkung, aber ...

Die Sachbearbeitungszeit habe zwar mit Blick auf das Bauvorhaben keine aufschiebende Wirkung, merkt Jacobsen an, doch sei es angemessen innezuhalten, da der Bauherr andernfalls riskiere, die Pläne nicht auf der bisherigen Grundlage umsetzen zu können, weil das Vorhaben einer Revision unterzogen werden müsse.
Der Verein reagiert somit erneut, da das Planungsmaterial für das Bauvorhaben, Schema A, nunmehr in die nächste Behandlungsrunde geht.

Thorkild Christian Hansen, „A78 Arkitekter“, Søren Leerskov Rasmussen von „Bo Michelsen A/S“, Steen Skallebæk, daneben Klaus Juhl von Haderslev Boligselskab sowie der Vorstandsvorsitzende von „AHJ A/S“, Brian Gerlach, Hadersleben Foto: Ute Levisen

95 Sozialwohnungen und bis zu 60 Eigentumswohnungen

Ein Konsortium, bestehend aus Bo Michelsen, A78 Arkitekter, Steen Skallebæk, Domea und dem Vorstandsvorsitzenden von AHJ A/S, Brian Gerlach, hatte vor zwei Jahren das Baugrundstück mit einer Fläche von 13.600 Quadratmetern am Hafen erworben. Dort soll neben den Wohnblöcken ein Hochhaus entstehen. Der erste Spatenstich ist im Herbst 2021 vorgesehen. Spätestens im Sommer 2023 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Hauptauftragnehmer ist das Bauunternehmen Bo Michelsen. Die 95 Wohnungen werden auf drei Blöcke mit drei bis acht Stockwerken auf einer Fläche von 9.000 Quadratmetern verteilt. Das Vorhaben umfasst zudem den Bau von 40 bis 60 Eigentumswohnungen an der Hafenfront.

 

 

 

 

 

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