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Unterricht wie vor 100 Jahren

Unterricht wie vor 100 Jahren

Unterricht wie vor 100 Jahren

Oberleerte/Over Lerte
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Hans Julius Hansen, Lehrer aus Leidenschaft, gibt am Tag der offen Tür Unterricht auf Sønderjysk. Foto: Annika Zepke

Mit Pfannkuchen und Unterricht wie zu alten Zeiten lockte das „Sønderjysk Skolemuseum“ am Wochenende zum Tag der offenen Tür. Das Rezept ging voll auf, denn viele neugierige Besucher strömten in das ehemalige Schulgebäude.

„Wir sind ganz überrascht, dass so viele Leute gekommen sind“, freut sich Hans Julius Hansen, pensionierter Lehrer und einer der Freiwilligen, die das „Sønderjysk Skolemuseum“ am Laufen halten.

„Das ist das erste Mal, dass wir einen Tag der offenen Tür veranstalten, daher wussten wir nicht, was uns erwartet“, ergänzt Else Pedersen. Sie gibt an diesem Tag Unterricht wie in den alten Zeiten. Dabei zeigt sie den Besuchern in einer fiktiven Unterrichtsstunde, wie Kindern vor 100 Jahren Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht wurde.

Motivierte Schüler

„Normalerweise unterrichte ich hier ja vor allem Schulklassen. Aber heute war das eine bunte Altersmischung – von 2 bis 80 Jahren war alles dabei. Das hat Spaß gemacht, vor allem, weil alle so motiviert waren“, berichtet Pedersen nach gelungener Schulstunde.

Wie es sich für den Unterricht vor 100 Jahren gehörte, verabschiedet Lehrerin Else Pedersen ihre Schülerinnen und Schüler am Ende der Schulstunde persönlich. Der Knicksen und Verbeugen der Schüler darf dabei nicht fehlen. Foto: Annika Zepke

Beim Tag der offenen Tür dürfen die Museumsbesucher auch viel selbst ausprobieren. Die 12-jährige Sofie Zielke aus Kolding ist mit ihrer Mutter und Großmutter dort und versucht sich zum ersten Mal am Schreiben mit einem Federhalter. „Das ist gar nicht so schwer“, freut sie sich.

Ausstellung zum Jubiläumsjahr

Neben den Mitmach-Aktivitäten präsentiert das Schulmuseum auch seine Jahresausstellung. Anlässlich des Jubiläumsjahres 2020 ist das diesjährige Thema „Unterricht vor 1920“. Im Ausstellungsrepertoire befinden sich daher auch viele Schulbücher auf Deutsch. „Vor 1920 fand der Unterricht hier auf Deutsch statt. Die einzige Ausnahme war das Fach Religion“, berichtet Margit Hagelsø, die die Ausstellung zusammengestellt hat.

Die 12-jährige Sofie Zielke schreibt zum ersten Mal mit Tinte und Federhalter. Ihre Großmutter hilft ihr. Foto: Annika Zepke

„Viele der ausgestellten Bücher und Schriftstücke sind Buchspenden von Privatpersonen, ehemaligen Schulbibliotheken oder Museumsarchiven“, erzählt sie weiter. Auf diese Weise sind die verschiedensten Ausstellungsstücke zusammengekommen. Auch ein altes Klassenbuch der Schule zu Sommerstedt ist in der Ausstellung zu finden.

Noch bis Oktober

Das Museum ist noch bis einschließlich 18. Oktober mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 50 Kronen pro Person.

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