30 Jahre Mauerfall

Tag der offenen Tür im Bunker des Kalten Krieges

Tag der offenen Tür im Bunker des Kalten Krieges

Tag der offenen Tür im Bunker des Kalten Krieges

Hadersleben/Haderslev
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Die einstige geheime Kommandozentrale unter der Kathedralschule öffnet am 9. November ihre Türen. Foto: Ute Levisen

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Einst war der Bunker unter der Kathedralschule in Hadersleben ein wohlgehütetes Militärgeheimnis. Seit anderthalb Jahren ist er ein Museum – ein Kaltkriegsmuseum, das anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls am 9. November seine Pforten öffnet.

Zu verdanken hat es seine Existenz dem Enthusiasmus von Geschichtslehrern des Gymnasiums. Sie hatten damals die Idee, einen Teil des Bunkers, der seit 1967 und bis zum Fall des Eisernen Vorhangs das Zivilkommando der Region III beherbergte, so zu gestalten, wie er seinerzeit ausgesehen haben könnte. Daraus ist eine Zeitschleife entstanden – zurück in die Zeit des Kalten Krieges.

"Gefahr zum Greifen nah"

Hauptfeldwebel Bent Juhler von der Haderslebener Kaserne kann sich noch gut an diese Zeit militärischer Spannungen erinnern: „Die Gefahr war damals zum Greifen nah!“

Frostige Stimmung

Davon zeugen die Ausstellungsexponate in dem 500 Quadratmeter umfassenden Bunker, darunter eine Broschüre mit dem apokalyptischen Titel: „Falls der Krieg ausbricht“, die noch bis Mitte der 60er Jahre an die Haushalte verteilt worden ist.

Geheime Kommandozentrale während des Kalten Krieges

Der Bunker wurde zeitgleich mit der Kathedralschule in den Jahren 1964 bis 1967 errichtet. Im Falle eines Falles sollten dort alle Fäden von Ämtern und Kommunen zusammenlaufen und die Versorgung der Bevölkerung sowie die Koordinierung der Kommunikation sowie aller verfügbaren Ressourcen gewährleisten. Bis 1974 durften nicht einmal Übungen in dem Kommandobunker abgehalten werden, der erst mit dem Fall der Mauer seine Existenzberechtigung einbüßte und wenige Jahre vor der Abschaffung der Ämter 2003 an die Schule in Hadersleben übergeben wurde.

Diese hatte die gegen Atomangriffe gesicherte Bunkeranlage seitdem als Standort für ihre Schulserver sowie als Aufbewahrungsort genutzt. Bis vor anderthalb Jahren. Seither zeugen der Bunker und die dort zusammengetragenen Exponate, die unter anderem aus der Kaserne stammen, wie frostig die Stimmung während des Kalten Krieges gewesen ist.

Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls öffnet die Schule erneut ihren Museumsbunker für die Öffentlichkeit. Am Sonnabend, 9. November, können Interessierte in der Zeit von 11 bis 15 Uhr das Bunkermuseum besuchen.

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