F-35-Rüstungsprogramm

Staat zahlt 38 Millionen Kronen Entschädigung

Staat zahlt 38 Millionen Kronen Entschädigung

Staat zahlt 38 Millionen Kronen Entschädigung

Skydstrup
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Wird die F-35 in Skrydstrup stationiert, müssen Bewohner der Region mit einer erhöhten Lärmbelästigung rechnen. Foto: Ute Levisen

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Mehr als 500 Anwohner des Kampfjet-Stützpunktes in Skrydstrup haben inzwischen eine Entschädigung erhalten. Insgesamt hat der Staat bislang 38 Millionen Kronen als Entschädigung für die zu erwartende Lärmbelästigung durch Dänemarks künftigen Kampfjet F-35 ausgezahlt. Die große Frage ist nun, wie es weitergeht in und um Skrydstrup.

Zahlreiche Betroffene in der Region in und um Skrydstrup haben bislang das staatliche Angebot einer Entschädigung angenommen. Wenn in ein paar Jahren die erste F-35 von Dänemarks neuer Kampfjet-Flotte auf dem Luftwaffenstützpunkt in Skrydstrup stationiert wird, ist dadurch zugleich eine höhere Lärmbelästigung für Anrainer zu erwarten.
Dank eines staatlichen Hilfspakets haben die Anwohner die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung bei der Lärmisolierung ihrer Häuser zu erhalten.

Etwa jeder Vierte hat verkauft

Besitzer der 117 Anwesen, die in der sogenannten roten Zone liegen und damit der höchsten Lärmbelästigung ausgesetzt sein werden, haben ein Aufkaufangebot erhalten. 31 Hausbesitzer haben dieses Angebot angenommen. Gut 90 Millionen Kronen hat der Staat dafür ausgegeben.
 

Der Stützpunkt in Skrydstrup ist Dänemarks einzige Airbase für Kampfflieger. Foto: Ute Levisen

Mehr als 500 Anwohner mit Anwesen in der gelben Zone haben eine Entschädigung mit einem Volumen von insgesamt 38 Millionen Kronen erhalten. Dabei handelt es sich um eine einmalig ausgezahlte Summe zur Lärmisolierung der Häuser.

Weitere Anträge möglich

Wie die Immobilienbehörde der dänischen Verteidigung mitteilt, haben insgesamt 1.639 Hausbesitzer die Möglichkeit, eine Entschädigung zu beantragen. Das Informationsbüro in Woyens (Vojens) ist nach wie vor nach Absprache für eine Beratung betroffener Immobilienbesitzer geöffnet.

Das große Kopfzerbrechen

Zugleich beginnt das große Kopfzerbrechen, was mit den staatlich aufgekauften Immobilien geschehen soll. In der Vergangenheit sind wiederholt Befürchtungen laut geworden, die Immobilien könnten von Miethaien aufgekauft werden.
 

Bürgermeister H. P. Geil (Venstre), zweiter stellvertretender Bürgermeister Henrik Rønnow (Sozialdemokratie) sowie die Vorsitzende des Vereins „Flyvestation Skrydstrups naboer“, Agnes Rosenlund, waren zu einem Gespräch im Verteidigungsausschuss des Folketings. Foto: Pressefoto

Audienz im Verteidigungsausschuss

An Ideen für die Zukunft mangelt es nicht. Daher waren Bürgermeister H. P. Geil (Venstre), zweiter stellvertretender Bürgermeister Henrik Rønnow (Sozialdemokratie) sowie die Vorsitzende des Vereins „Flyvestation Skrydstrups naboer“, Agnes Rosenlund, in der vergangenen Woche im Verteidigungsausschuss des Folketings auf Christiansborg vorstellig.

Beide Politiker zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs: „Es ging zum einen um den Weiterverkauf der Häuser, aber auch darum, wie wir die Region künftig für Klimaprojekte, Ausbildung und Gewerbe nutzen können“, so Bürgermeister Geil.

Einladung zum Gegenbesuch

Henrik Rønnow freute sich darüber, dass die Ideen und Bedenken in Hadersleben auf Christiansborg Gehör finden: „Wir müssen als Staat und Kommune gewährleisten, dass das Gebiet um den Fliegerhorst in Zukunft bestmöglich genutzt wird. Darum haben wir den Verteidigungsausschuss zu einem Gegenbesuch eingeladen.“

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