Bewegungsinitiative

Spazierengehen gegen den Corona-Blues

Spazierengehen gegen den Corona-Blues

Spazierengehen gegen den Corona-Blues

Hadersleben/Haderslev
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Das Laufprojekt von Oliver Maarup Jørgensen geht in die zweite Runde und lädt alle Haderslebenerinnen und Haderslebener zum Mitmachen ein. (Archivfoto) Foto: Annika Zepke

In Zeiten von Corona hat sich Spazierengehen als echte Trendsportart entpuppt. Auch in Hadersleben möchte die Initiative „Bevæg dig for livet – Senior“ zum Spazierengehen anregen. Zusammen mit dem Initiator des Projekts „Alle Byens Gader“, Oliver Maarup Jørgensen, wollen sie die Bürger auf Entdeckungstour durch Hadersleben schicken.

Für Oliver Maarup Jørgensen, den Läufer mit den pinken Socken, hätte das Kunstprojekt „Alle Byens Gader“, für das der 21-Jährige im Dezember alle Straßen Haderslebens abgelaufen ist, nicht besser laufen können. Nachdem das Projekt in der Stadt viel Anklang gefunden hat, geht es nun in die zweite Runde und lädt alle Haderslebenerinnen und Haderslebener zum Mitmachen ein.

Überraschendes Angebot

„Gerda Feddern von ‚Bevæg dig for livet – Senior‘ hat mich angesprochen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mein Projekt für eine Zusammenarbeit weiterzuentwickeln“, erzählt Oliver Maarup Jørgensen, der das Angebot mit Freude angenommen hat.

275 Kilometer hat Oliver Maarup Jørgensen bei seinem Laufprojekt im Dezember zurückgelegt. Nun sollen die Bürgerinnen und Bürger selbst die Straßen Haderslebens erkunden. (Archivfoto) Foto: Privat

Normalerweise bietet „Bevæg dig for livet – Senior“, ein Kooperationsprojekt zwischen der Kommune und verschiedenen Sportorganisationen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre aktiv in das Sportleben der Domstadtkommune einzubinden, regelmäßig geführte Wanderungen durch Hadersleben und Umgebung an. Doch aufgrund der geltenden Corona-Restriktionen sind gemeinsame Spaziergänge in der Gruppe aktuell nicht möglich.

Bewegung in Corona-Zeiten fördern

Damit die Menschen auch in Zeiten von Corona die Motivation und Freude an der Bewegung nicht verlieren, haben sich Gerda Feddern, Bewegungsberaterin bei „Bevæg dig for livet – Senior“ und der Läufer mit den pinken Socken, Oliver Maarup Jørgensen, zusammengetan und ein coronafreundliches Bewegungskonzept entwickelt.

Gerda Feddern, Bewegungsberaterin der Initiative „Bevæg dig for livet – Senior“ und Oliver Maarup Jørgensen haben sich ein Konzept überlegt, das die Haderslebenerinnen und Haderslebener zum Spazierengehen anregen soll. Foto: Privat

Mit Karten zum Ausdrucken und Oliver Maarup Jørgensen als digitalem Tourguide sollen die Bürgerinnen und Bürger in ihrer eigenen Stadt auf Entdeckungstour gehen. Ab Mitte kommender Woche wird Maarup Jørgensen pro Tag einen von insgesamt zehn Kartenausschnitten in der Facebook-Gruppe „Bevæg dig for livet Haderslev Kommune“ veröffentlichen, den die Gruppenmitglieder ausdrucken und auf ihre Wanderung mitnehmen können.

Jeder läuft, so viel er kann

„Die Strecken werden 17 bis 36 Kilometer lang sein, also genauso lang wie die Strecken, die ich bei meinem Projekt an einem Tag abgelaufen bin“, erklärt Oliver Maarup Jørgensen, der bei seinen Läufen durch Hadersleben insgesamt 275 Kilometer zurückgelegt hat. „Und genau wie ich damals auch, kann jeder seine erlaufene Strecke in die Karte eintragen.“

Wie bei der ersten Version seines Projekts „Alle Byens Gader“ lädt Oliver Maarup Jørgensen die Teilnehmer dazu ein, ihre Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. (Archivfoto) Foto: Annika Zepke

Dabei betont der passionierte Läufer aber auch, dass niemand sich verpflichtet fühlen sollte, die gesamte Strecke an einem Tag abzulaufen: „Alle sind unterschiedlich fit, und wir wollen, dass alle Spaß an dem Projekt haben. Deshalb sollte jeder die Länge seiner Wanderung selbst bestimmen. Aber das ist das Schöne an unserem Projekt, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, wie weit er gehen kann und möchte.“ 

Kreativer Abschluss

Zu jedem Kartenabschnitt veröffentlicht Maarup Jørgensen außerdem ein kurzes Video, in dem er Tipps und Tricks zur jeweiligen Strecke verrät. Ähnlich wie bei seiner eigenen Lauf-Challenge möchte er die Projektteilnehmer zudem ermutigen, auf ihren Spaziergängen ihre Eindrücke mit der Kamera festzuhalten und die Fotos in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #allebyensgader zu veröffentlichen. „Dann kann ich die Bilder sammeln“, so der 21-Jährige, der als Freiwilliger in der Kunsthalle 6100 arbeitet. „Wer weiß, vielleicht kommt auf diese Weise wieder ein kreatives Produkt zustande.“

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