Sigurd Conrad Guido Fuglsang war ein Mensch, der es liebte, sich unter freiem Himmel zu bewegen, und ein Feingeist noch dazu. Am 2. Februar verstarb er im Alter von 94 Jahren – ein gutes halbes Jahr nach dem Tod seiner Frau Ebba.

Sigurd Fuglsang erblickte 1928 als Sohn von Sophus und Grethe Fuglsang in Hadersleben das Licht der Welt. Sein Vater leitete damals die Brauerei und Mälzerei Fuglsang. Das traditionsreiche Familienunternehmen sollte auch die berufliche Heimat von Sigurd Fuglsang werden.

Aus Schulkameraden wurde ein Paar

Zunächst aber besuchte er das deutsche Gymnasium in Apenrade (Aabenraa). Als dieses nach dem Krieg geschlossen wurde, musste der junge Sigurd sein Abitur am dänischen Gymnasium in der Kathedralschule in Hadersleben ablegen.

Schicksalsschlag für die Eltern

Auf die Schuljahre folgte das Jura-Studium an der Universität Kopenhagen, wo Sigurd Fuglsang auch seine spätere Frau Ebba Margarethe Brigitte Alnor wiedertraf. Beide kannten sich bereits aus ihrer gemeinsamen Schulzeit in Apenrade.

Das Paar heiratete 1953 in Tingleff (Tinglev). 1954 kam Sohn Lars zur Welt, der 2012 viel zu früh verstarb. Es war ein Schicksalsschlag, den die Eltern nie verwunden haben.

Erste Jahre als Anwalt

Nach dem Studium ließ sich die junge Familie in Odense und später in Kolding nieder, wo Sigurd Fuglsang in verschiedenen Anwaltskanzleien tätig war.

Einstieg in das Familienunternehmen

Danach folgte er dem Ruf seines Bruders Rainer nach Hadersleben und stieg dort in das Familienunternehmen Fuglsang ein, wo er seinen Bruder, der Braumeister war, gemeinsam mit seinem Bruder Iver bei der Geschäftsführung unterstützte: Bis zu seiner Pensionierung 2002 leitete Sigurd Fuglsang die Mälzerei Fuglsang und gab die Leitung schließlich nach einem gleitenden Generationswechsel an seinen Nachfolger Kim Fuglsang ab.

Passion für die Musik

Stets hat sich Sigurd Fuglsang mit Musik beschäftigt. Er spielte anfangs Klavier und entdeckte später das Cello für sich. Er nahm Cello-Unterricht bis ins hohe Alter, um das Instrument besser spielen zu können. 

Neben der Musik ist die Natur ein Refugium für Sigurd Fuglsang gewesen: War er doch ein Mensch, der sich gern unter freiem Himmel aufhielt – auf Spaziergängen ebenso wie beim Schwimmen, bei der Arbeit im Garten oder im Sommerhaus der Familie in Lakolk auf der Insel Röm (Rømø) gemeinsam mit den vier Kindern Lars, Berit, Annette und Henning.

Begeisterter Segler

Als Jugendlicher nahm Sigurd mit seinem Bruder Iver an vielen Segelregatten teil und brachte zahlreiche Pokale mit nach Hause. Später unternahm er im Boot seines Vaters, der „Carinthia“ – benannt nach der südösterreichischen Heimat Kärnten seiner Mutter Grethe –, viele Segeltörns mit seiner Familie und Freunden.

Familie in der Ferne

Zur Familie gehören sechs Enkelkinder, die heute zum Teil in den USA leben. Die Töchter Berit, wohnhaft in Kalifornien, und Annette in Virginia sowie ihre Enkelkinder haben Sigurd und Ebba Fuglsang, solange es ihre Gesundheit zuließ, in regelmäßigen Abständen besucht. Sohn Henning und Familie hingegen wohnten gleich nebenan.

Die Urnenbeisetzung findet später, wenn die gesamte Familie in Hadersleben versammelt ist, in engstem Kreis statt.