Tourismus

Schwere Zeiten für Haderslebens Jugendherberge

Schwere Zeiten für Haderslebens Jugendherberge

Schwere Zeiten für Haderslebens Jugendherberge

Hadersleben/Haderslev
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Schwere Zeiten für die langjährigen Betreiber der Haderslebener Jugendherberge, Pia und Peter Jørgensen (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

200.000 Kronen Umsatz gehen der Haderslebener Jugendherberge am Erleffer Weg verloren, weil gleich mehrere Schulklassen ihren Aufenthalt wegen der verschärften Corona-Richtlinien abgesagt haben. Für Herbergsvater Peter Jørgensen eine schwierige Situation.

Weil die Corona-Zahlen im gesamten Land steigen, hat die dänische Regierung die Vorsichtsmaßnahmen und Corona-Restriktionen wieder verschärft. So gilt neben der Maskenpflicht in gastronomischen Bereichen seit Sonnabend unter anderem ein Versammlungsverbot ab 50 Personen und die Empfehlung für Bildungseinrichtungen, alle sozialen Veranstaltungen abzusagen.

Besonders die Haderslebener Jugendherberge am Erleffer Weg trifft das hart, denn viele Schüler- und Reisegruppen sagen aufgrund der neuen Verhaltensrichtlinien ihren Aufenthalt im Danhostel kurzfristig ab.

Alles war vorbereitet

Für die langjährigen Betreiber der Jugendherberge, Pia und Peter Jørgensen, ist das ein großes Problem: „In dieser und in der vergangenen Woche hätten wir insgesamt 55 Schüler zweier verschiedener Schulen von Seeland beherbergen sollen. Doch beide Schulen haben kurzfristig abgesagt. Das sind beinahe 200.000 Kronen Umsatz, die wir dadurch verlieren.“

Hinzu komme ein weiteres Problem, wie Peter Jørgensen erklärt: „Die Absage kam so kurzfristig, dass wir schon alles eingekauft und mit den Vorbereitungen begonnen hatten.“ Doch nun fehlen den Pächtern die Gäste für das viele Essen. „Wir werden versuchen, so viel wie möglich einzufrieren und im normalen Tagesgeschäft zu verbrauchen“, so Jørgensen.
 

Das sind beinahe 200.000 Kronen Umsatz, die wir dadurch verlieren.

Peter Jørgensen

Positive Dialoge

Die kurzfristige Stornierung sei auch der Grund, weshalb die Jørgensens die Reisezahlungen dennoch geltend machen wollen. „Bei uns gilt eine Stornierungsfrist von sechs Wochen. Diese wurde jedoch nicht eingehalten.“ Zudem sei es nur eine Empfehlung der Gesundheitsbehörde an die Schulen, alle sozialen Arrangements abzusagen.

Die ersten Gespräche mit den Schulen seien jedoch positiv verlaufen, weshalb Peter Jørgensen guter Hoffnung ist, dass die Jugendherberge nicht auf den Kosten sitzen bleiben wird, wie er dem „Nordschleswiger“ berichtet.

Herausforderung für kleinere Unternehmen

Dennoch bereitet dem Herbergsvater der erneute Anstieg an Infektionen und die damit verbundenen Restriktionen Sorgen. „Das ist natürlich traurig, dass die Zahlen wieder steigen, denn das betrifft uns alle. Aber ich mache mir auch Sorgen, was das für Folgen für die kleineren Unternehmen hat“, so Peter Jørgensen, der auf eine erfolgreiche Herbstsaison mit vielen Klassenfahrten gehofft hatte.

Insbesondere das Vorgehen der Behörden kritisiert er: „Ich habe Verständnis für die verschärften Vorsichtsmaßnahmen, aber meiner Meinung nach müssen diese besser geplant werden.“ Vor allem mit Blick auf die kleineren Unternehmen, die die neuen Maßnahmen von jetzt auf gleich in die Tat umsetzen müssen, sei das wichtig.

„Es ist für uns eine enorme Herausforderung, wenn an einem Freitagnachmittag um 16 Uhr in einer Pressekonferenz mitgeteilt wird, dass ab dem Folgetag im Gastronomiebereich Maskenpflicht herrscht. Wir haben noch versucht, unseren Lieferanten zu erreichen, aber an einem Freitagnachmittag natürlich vergebens“, berichtet Jørgensen.

Pinneberg-Heim weniger betroffen

Im Pinneberg-Heim am Heisagger Strand, welches das Ehepaar parallel zur Jugendherberge betreibt, sehe die Lage etwas besser aus. „Im Pinneberg-Heim wurden die Reisen nicht abgesagt. Sowohl in der vergangenen als auch in dieser Woche war dort jeweils eine Reisegruppe zu Gast.“ Die Situation dort sei jedoch auch eine andere, meint Jørgensen: „Die Gruppen haben das Haus für sich allein. Das macht viel aus.“

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