Haderslev Skydeselskab af 1857

Schützengilde feierte markanten Gedenktag im kleinen Kreis

Schützengilde feierte markanten Gedenktag im kleinen Kreis

Schützengilde feierte markanten Gedenktag im kleinen Kreis

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Viele Feierlichkeiten zum Jubiläum der Grenzziehung 1920 sind aufgrund der Corona-Krise verschoben oder abgesagt worden. Die Haderslebener Schützen markierten das bedeutsame Ereignis zusammen mit dem Garnisonskommandanten. Foto: Karin Friedrichsen

Viele Feierlichkeiten zum Jubiläum der Grenzziehung 1920 sind aufgrund der Corona-Krise verschoben oder abgesagt worden. Die Haderslebener Schützen markierten das bedeutsame Ereignis zusammen mit dem Garnisonskommandanten.

Die Hadersleber Schützengilde „Haderslev Skydeselskab af 1857“ hatte ein prunkvolles Programm für das Vogelschießen am Waldemarstag (dänisch: Valdemarsdag) 2020 vorbereitet.  Jonas Schultz Thygesen bat vor zwei Jahren seine Brüder, als er seine erste Festrede als Vorsitzender der Gilde hielt, um eine Spende für die Errichtung eines Gedenksteins.

 

Mut zum Neudenken

Der Stein sollte 2020 enthüllt werden, so der Plan. Zum 100. Jahrestag der Grenzziehung 1920 wollte Schultz Thygesen ein Andenken schaffen auf dem Gelände des Vereinshauses am Gammelting. Bei den Schützenbrüdern ist der Grundgedanke, dass man dänische Interessen fördert. Mit der Initiative für den Gedenkstein beweist Schultz Thygesen aber auch Mut zum Neudenken. Der Stein soll, so Schultz Thygesen im Juni 2019, daran erinnern, dass der Landesteil 1920 erneut dänisch wurde, aber auch daran, dass Dänisch- und Deutschgesinnte 100 Jahre später einträchtig und in Frieden Seite an Seite leben, diesseits und jenseits der Grenze.

Vorsitzender Jonas Schultz Thygesen (l.) und Schützenkönig Henrik Lei am Vereinshaus. Der Gedenkstein soll an dieser Stelle errichtet werden. Henrik Lei wurde Schützenkönig im Vorjahr. Aufgrund der Corona-Krise behält er die Ehre bis zum Vogelschießen 2021. Foto: Karin Friedrichsen

Corona-Krise durchkreuzte die Pläne

Die Gildenbrüder unterstützten die Aktion. Aber der Gedenkstein konnte nicht errichtet werden. Die Corona-Krise machte dem Festtag einen Strich durch die Rechnung. So ganz  sang- und klanglos wollten Schultz Thygesen und seine Freunde den markanten Tag nicht verstreichen lassen. Am Montagmorgen wurde der Dannebrog, Dänemarks Nationalflagge, beim Glockenschlag 8 gehisst. Die besondere Beziehung zwischen der Schützengilde und der Haderslebener Kaserne kam durch die Anwesenheit von Garnisonskommandant Oberst Lars Mouritsen und Oberstabsfeldwebel Morten Nielsen zum Ausdruck. Den Richtlinien der Corona-Schutzmaßnahmen folgend, traf sich ein kleiner Kreis auf dem Außengelände des Vereinshauses.

Oberst Lars Mouritsen (l.) im Gespräch mit Jonas Schultz Thygesen, Vorsitzender der Schützengilde von 1857 Foto: Karin Friedrichsen

 

 

 

Vielleicht ein alternatives Festprogramm für den 10. Juli

Der Garnisonskommandant freute sich darüber, dass der geschichtsträchtige Tag würdevoll eingeleitet wurde. In der Kaserne wird der Tag nicht gefeiert, so Oberst Mouritsen. Der Garnisonskommandant arbeitet in diesen Tagen daran ein festliches Rahmenprogramm für die Tage, um den 10. Juli zusammenzustellen.

Mouritsen berichtet, dass „Danmarks Radio“ am 9. Juli und am 10. Juli im Vormittagsprogramm live aus der Kaserne berichtet. Ergibt sich die Möglichkeit wird der Oberst versuchen, den 10. Juli festlich zu begehen mit einer alternativen Feier im Kielwasser der Corona-Maßnahmen. „Die geplanten Festlichkeiten zur Wiedervereinigung sind bekanntlich vom 10. Juli 2020 auf 2021 verschoben worden. Ob die Durchführung einer kleinen Feier sich machen lässt, wird sich im Laufe der kommenden Wochen zeigen“, so Oberst Lauritsen.

Vorsitzender Jonas Schultz Thygesen (l.) ehrt das langjährige Gildenmitglied Jes From Foto: Karin Friedrichsen

Jubilar mit Seltenheitswert

Gildenvorsitzender Jonas Schultz Thygesen und sein Stellvertreter Kent Cording, hatten auch die Ehrung von vier Jubilaren geplant. Drei Gildenmitglieder feiern diesjährig ihr 25-jähriges Jubiläum.

Jes From wurde vor 50 Jahren in den Verein aufgenommen. „Ich habe der Gilde 50 Jahre die Traue gehalten und hätte heute mein 50. Vogelschießen feiern können“, sagt Jes From. Der 80-jährige pensionierte Landwirt genießt es, ein Teil der Gemeinschaft zu sein. „Wir haben ein gutes, soziales Miteinander. Aber Schützenkönig bin ich noch nie geworden“, lacht der Haderslebener.

Der stellvertretende Vorsitzende Kent Cording (l.) und sein Gildenbruder Svend Hansen hissen die Flagge. Foto: Karin Friedrichsen

Vogelkönig 1925: König Christian X

Schützenbruder Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg hatte sein Kommen für das diesjährige Vogelschießen angekündigt. Jonas Schulz Thygesen hofft, dass der Prinz Zeit findet, im Juni 2021 in die Domstadt zu kommen.

Laut Schultz Thygesen fühlt sich die Schützengilde dem dänischen Königshaus verbunden. „König Christian X. war das erste Mitglied des Königshauses, der unserer Gilde beitrat.  Der König wurde Schützenkönig vor 95 Jahren“, so Schultz Thygesen. Er würde sich darüber freuen, wenn Königin Margrethe bei ihrer für 2021 angekündigten Reise durch den Landesteil, der Schützengilde einen Besuch abstatten würde.

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