Uneinigkeit
Schilderkampf um Hadersleben
Schilderkampf um Hadersleben
Schilderkampf um Hadersleben
Sollte auf dem touristischen Hinweisschild für Hadersleben der Zusatz „Reformationsstad“ stehen? Das wird in der Domstadt und in Kopenhagen unterschiedlich betrachtet. Die Fronten verhärten sich.
Der Kulturausschuss hat das Handtuch geworfen: Auf seiner jüngsten Sitzung hatte das Gremium empfohlen, der Vorgabe der Denkmalschutzbehörde „Slots- og Kulturstyrelsen“ zu folgen und in Sachen touristisches Hinweisschild für Hadersleben auf den Zusatz „Reformationsstad“ zu verzichten. Nicht so der Finanzausschuss: Auf dessen jüngster Sitzung beschlossen die Mitglieder mit Ausnahme von Svend Brandt, Einheitsliste, der dafür plädiert, dem Beschluss des Kulturausschusses Folge zu leisten, auf der Entscheidung des Stadtrates für die Aufschrift „Reformationsstad Haderslev“ zu beharren.
Wiege der Reformation in Dänemark
Wie berichtet, hat sich auch aus „Reformationskreisen“ der Domstadt Widerstand geregt: Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, die das große Reformationsjubiläum im „Wittenberg des Nordens“ vorbereitete, Jens Chr. Gjesing, hatte zu zivilem Ungehorsam aufgerufen, und auch Bischöfin Marianne Christiansen unterstreicht, wie wichtig es sei, darauf hinzuweisen, dass Hadersleben die Wiege der Reformation in Dänemark ist. Die Denkmalschutzbehörde hatte ihrerseits ein Veto gegen die Entscheidung des Verkehrsministeriums eingelegt und befunden, dass die Domstadt ohne das Wort „Reformationsstad“ auskommen muss und dies damit begründet, dass die gesamte Haderslebener Altstadt auf der Liste nationaler Sehenswürdigkeiten stehe. Das wiederum rief den Woyenser Folketingsabgeordneten Hans Chr. Schmidt (V) auf den Plan, der sich inzwischen an den Verkehrsminister gewandt hat. Schmidt hatte seinerzeit als Verkehrsminister einem Schild für Hadersleben den Weg geebnet. Im Kommunaletat für 2020 ist die Finanzierung eines weiteren Schilder-Sets an der Autobahn vorgesehen.