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Regimentschef: „Es war eine einzigartige Zeit“

Regimentschef: „Es war eine einzigartige Zeit“

Regimentschef: „Es war eine einzigartige Zeit“

Hadersleben/Haderslev
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Ein letztes Mal begrüßte Oberst Lars Mouritsen am Donnerstagvormittag das Schleswigsche Infanterieregiment als dessen Chef. Am 1. März tritt er eine neue Stelle beim militärischen Oberkommando der Nato in den Niederlanden an. Foto: Annika Zepke

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Nach vier Jahren als Chef des Schleswigschen Infanterieregiments hat Oberst Lars Mouritsen am Donnerstagvormittag seinem vorläufigen Nachfolger offiziell das Zepter überreicht. Der Haderslebener Garnisonschef wechselt zum militärischen Oberkommando der Nato in den Niederlanden und zeigte sich bei seiner Rücktrittsparade sichtlich gerührt.

Leichter Nieselregen fiel, als Oberst Lars Mouritsen am Donnerstagvormittag der Tradition entsprechend ein letztes Mal als Regimentschef das Schleswigsche Infanterieregiment im Innenhof der Haderslebener Kaserne begrüßte, bevor er die Leitung des Regiments offiziell an Interimschef Oberstleutnant Henrik Flach übergab.

„Es war eine einzigartige Zeit mit dem Wiederaufbau des Schleswigschen Infanterieregiments, der Errichtung des XIII. Lette Infanteribataljon und der Wiederangliederung des Schleswigschen Musikkorps an das Regiment und einer neu aufgestellten Garnison“, sagte Mouritsen zu Beginn seiner Rücktrittsrede.

Stolzer Regimentschef

Es sei fantastisch zu sehen, welche Entwicklung das Schleswigsche Infanterieregiment seit seiner Wiederbelebung am 1. Januar 2019 durchlaufen habe, so der scheidende Regimentschef weiter: „Jeder Einzelne von euch hat dazu beigetragen, dass das Regiment in seiner jetzigen Form existiert. Ihr macht es zu dem, was es ist. Euer engagierter Einsatz und euer Kameradschaftsgeist senden das klare Signal, dass ihr ein Teil von etwas Besonderem seid – dem Schleswigschen Infanterieregiment.“

Oberstleutnant Henrik Flach ist der neue Interimschef des Schleswigschen Infanterieregiments, bis im Sommer ein neuer Garnisonschef die Stelle in Hadersleben antritt. Foto: Annika Zepke

Das Regiment wurde am 1. Oktober 1778 von König Christian VII. ins Leben gerufen und habe seither seine Spuren in der Geschichte hinterlassen – nicht zuletzt in Südjütland und Nordschleswig, betonte Oberst Lars Mouritsen. Er dankte gleichzeitig der Kommune Hadersleben sowie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt für die einzigartige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit, sei es im Rahmen des Lichtfestes, anlässlich des 9. Aprils und anderer Gedenkveranstaltungen oder bei Wohnungs-, Arbeitsplatz- oder Bildungsinitiativen.

„Danke an alle im Regiment und in der Garnison“, sagte ein sichtlich gerührter Kasernenchef zum Abschluss seiner Rede. „Ihr ermöglicht es mir heute, als unglaublich stolzer Regimentschef das Kommando zu übergeben. Passt aufeinander auf, auf die Infanterie, den Kampfdienst, die Musik, die Traditionen und nicht zuletzt das Regiment.“

Hochkarätige Gäste

Aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine wurde die Rücktrittsparade für Oberst Lars Mouritsen etwas kürzer gehalten als üblich, und auch der Chef des Heereskommandos konnte aus ebendiesem Grund nicht an der Verabschiedung Mouritsens als Chef des Schleswigschen Infanterieregiments teilnehmen.

Auch Haderslebens amtierender Bürgermeister Mads Skau nahm an der Rücktrittsparade des Kasernenchefs sowie dem anschließenden Empfang im Schleswigschen Musikhaus teil. Foto: Annika Zepke

Nichtsdestotrotz fanden sich neben früheren und aktiven Militärpersonen auch viele bekannte Gesichter aus der Domstadtkommune, darunter Haderslebens amtierender Bürgermeister Mads Skau sowie sein Vorgänger H. P. Geil (beide Venstre) am Donnerstag im Kaserneninnenhof ein, um der Rücktrittsparade des Regimentschefs beizuwohnen. Auch die deutsche Pastorin Christa Hansen befand sich unter den Gästen, die nach der Parade zum offiziellen Abschiedsempfang im Schleswigschen Musikhaus eingeladen waren.

Der Chef des Schleswigschen Infanterieregiments wechselt nach vier Jahren in Hadersleben zum militärischen Oberkommando der Nato in den Niederlanden. Dort tritt er am 1. März eine Stelle beim „Allied Joint Force Command Brunssum“ (JFC Brunssum) an.

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