Naturschutz kontra Bauen

Rapport: Aarøsund Landevej wichtiges Orchideenhabitat

Rapport: Aarøsund Landevej wichtiges Orchideenhabitat

Rapport: Aarøsund Landevej wichtiges Orchideenhabitat

Starup
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Auf dem Grundstück, das unter anderem die ehemalige Schmiede umfasst, soll gebaut werden. Nur wenige Meter entfernt wurden zahlreiche wilde Orchideen gefunden. Foto: Ute Levisen

Eine druckfrische Analyse externer Fachleute, die im Auftrag der Kommune Hadersleben das Weideareal an der Förde in Starup untersucht haben, dürfte die Baupläne für den Aarøsund Landevej ins Abseits befördern. Erst einmal.

Aus „verarmter Natur“ ist binnen weniger Monate eines der wichtigsten Orchideen-Habitate und wertvollsten Feuchtgebiete der Domstadtkommune Hadersleben geworden.
Externe Begutachter von „HabitatVision A/S“ haben bei ihrem jüngsten Ortstermin in Starup Tausende wilder Orchideen auf einem Gelände gezählt, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft auf einer Fläche von 1,7 Hektar auf Wunsch eines privaten Investors gebaut werden soll.

Die Biologen des Unternehmens haben im Auftrag der Kommune Hadersleben Ende Mai erneut das Areal unter die fachliche Lupe genommen, um dessen Naturzustand einzuschätzen. Dazu haben sie es unter anderem auf Vorkommen der unter Naturschutz stehenden Orchideenart Breitblättriges Knabenkraut untersucht. Das Ergebnis ihrer „Zählung“ übersteigt die wildesten Fantasien: Die Biologen schätzen den Bestand dieser Pflanze, die ihre Blütezeit von Mai bis Juni hat, auf 2.763 – die natürlich wertvollen Folgearten nicht mitgerechnet.

Die wilde Orchidee könnte den Bauplänen für den Aarøsund Landevej 231 einen Strich durch die Rechnung machen. Foto: Niels-Gunnar Jensen

Tausende wilder Orchideen

Der Staruper Niels-Gunnar Jensen reagiert begeistert: „Das ist in etwa das 27-Fache dessen, womit ich eigentlich gerechnet hatte.“

Eine erste Ortsbegehung von Fachleuten derselben Firma im September 2019 kommt noch zu einem ganz anderen Schluss: Darin wird die Vegetation der Fläche als verarmt bezeichnet.

Ein Trugschluss, wie Jensen betont: „Dann kann man die wertvolle Vegetation ja auch nicht sehen!“
Niels-Gunnar Jensen hatte daher gegenüber der Kommune angeregt, zur Blütezeit der unter Naturschutz stehenden Pflanze wiederzukommen.

Eines der wichtigsten Habitate

So geschah es. Der Biologe Erik Aude von „HabitatVision A/S“ kommt in seinem Rapport zu dem Schluss, dass die Zahl des Knabenkrauts in dieser Region außerordentlich hoch ist und dass diese beste Wachstumsbedingungen für diese Pflanze bietet. „Die Naturqualität der Fläche ist sehr hoch, bedingt durch den hohen Spiegel an sauberem Grundwasser, einer geringen Eutrophierung (durch Menschen beeinflusste Bodenqualität, z. B. durch Düngung, Anm.d.Red.) und einem angemessenen Tierbestand.“

„Ein Orchideenfund wurde lediglich 30 Meter von der Fläche entdeckt, auf der zwölf Baugrundstücke mit Fördeblick entstehen sollen“, so Jensen.

 

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