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Polizei-Zentrum Nordost: Woyenser leitet die Bereitschaft

Polizei-Zentrum Nordost: Woyenser leitet die Bereitschaft

Polizei-Zentrum Nordost: Woyenser leitet die Bereitschaft

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Amtierender Polizeirat Jacob Matthiesen. Die Ausbildung zum Polizeirat dauert zwölf Monate. Foto: Karin Friedrichsen

Jacob Matthiesen hat einen Alltag im Streifenwagen in Apenrade gegen Führungsverantwortung in seiner Heimatkommune Hadersleben ausgetauscht.

Der 37-jährige Jacob Matthiesen hat seine neue Arbeit in der Polizeiwache in Hadersleben Anfang des Monats angetreten. Matthiesen ist amtierender Polizeirat und Leiter der Bereitschaftssektion. Er löst Kristian Harbo Sørensen ab.

Harbo Sørensen arbeitet jetzt an der Ausländerkontrollabteilung („UKA Vest“). Die Nachbarkommunen Hadersleben und Vejen bilden in der Struktur der Polizei für Südjütland und Nordschleswig das Polizei-Zentrum Nordost (Områdecenter Nordøst).  

Reifungsprozess dauerte etwas länger

Der amtierende Polizeirat ist in Woyens aufgewachsen. Als er das Wirtschaftsgymnasium in Hadersleben besuchte, spielte er bereits mit dem Gedanken zur Polizei zu gehen.  „Ich war ein Jungspund und es dauerte einige Jahre, bevor ich reif war für die Ausbildung“, sagt Matthiesen, der im Mai 2009 seine Ausbildung an der Polizeischule in Brøndby begann.

Nach dem Militärdienst bei der Leibwache war er für sechs Monate in den Kosovo gegangen. Er arbeitete außerdem für die Post, bei einem Industriebetrieb und in einem Kühlhaus, bevor er seinen Fokus auf die Arbeit bei der Polizei richtete. „Schadet ja nicht, wenn man etwas Berufserfahrung mitbringt“, so der junge Polizeirat.

Jacob Matthiesen wird sich fortan vorwiegend mit Schreibtischarbeit beschäftigen. Foto: Karin Friedrichsen

Ein Teil der Reaktionseinheit

Während der Ausbildungszeit arbeitete der Woyenser unter anderem in der Polizeiwache in Sonderburg/Sønderborg. Es folgten drei Jahre in der Wache in Ripen/Ribe und rund fünf Jahre in Apenrade/Aabenraa. In Apenrade arbeitete Jacob Matthiesen im Streifendienst. Durch berufliche Fortbildung wurde er parallel dazu ein Teil der sogenannten Reaktionseinheit (Reaktionsstyrke).

Laut Matthiesen wurde diese Einheit nach dem Terroranschlag 2011 in Norwegen ins Leben gerufen. Jeder Polizeikreis sei dazu verpflichtet, mit einer aufgerüsteten Streife ausrücken zu können. Bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig sind drei Streifen in Esbjerg, Apenrade und Sonderburg stationiert. Die Streifen sind ein Teil des Wachplanes. Matthiesen erklärte, dass die Beamten eine besondere Ausbildung im Umgang mit Waffen durchlaufen. Sie tragen mehr Waffen und können bei Sondereinsätzen ins Spiel gebracht werden, sagt   Matthiesen.  

Die Streifen werden vom Wachleiter im Hauptzentrum in Esbjerg „gesteuert". Foto: Karin Friedrichsen

Freund und Helfer wohnt vor Ort  

Der Karrierewechsel macht Matthiesen zum Chef der 13 bis 15  Streifenbeamten, die in Hadersleben stationiert sind. Darüber hinaus ist er für die Dienstpläne der Kollegen zuständig und er muss dafür sorgen, dass die Dienstfahrzeuge immer einsatzbereit sind.  Eine wichtige Aufgabe ist auch die Pflege des Kontaktes zu den Kooperationspartnern.

Für seine Familie birgt der neue Dienst Vorteile. Matthiesen wird nicht mehr regelmäßig im Schichtdienst arbeiten müssen. Mit seiner Frau Louise, die Pädagogin ist, hat er zwei Kinder im Alter von fünf und acht Jahren. In seiner Freizeit ist Matthiesen als Handballtrainer tätig. Er freut sich den Bürgern seiner Heimatkommune fortan beruflich „als Freund und Helfer“ zur Seite zu stehen und mehr Freizeit mit seiner Familie verbringen zu können.

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