Kriminalität
Polizei wirft vier Männern Brandstiftung an Polizeirevier vor
Polizei wirft vier Männern Brandstiftung an Polizeirevier vor
Polizei wirft vier Männern Brandstiftung an Polizeirevier vor
Vier Monate nach der Brandstiftung beschuldigt die Polizei vier junge Männer. Die Gruppe wollte sich offenbar an der Polizei rächen.
Die Polizei „Syd- og Sønderjylland“ hat Freitag in einer Presseerklärung mitgeteilt, dass sie vier Männer beschuldigt, vorsätzliche Brandstiftung verübt zu haben. Die Männer wollten offenbar an der Polizei Rache nehmen.
Tatort war am 3. August das Polizeirevier am Haderslebener Gammelting. Der Polizei zufolge kippten die vier Männer im Alter von 19, 25, 27 und 28 Jahren gegen halb vier Uhr morgens eine entzündliche Flüssigkeit durch einen Zaun der Polizeiwache. Die Flüssigkeit wurde in Brand gesteckt und beschädigte zwei Dienstfahrzeuge, die auf dem Hof parkten, sowie einen leeren Container. Der 19-jährige Beschuldigte legte ein Geständnis ab, die drei Mitangeklagten bestreiten die Tat.
Ablenkungsmanöver
Nach Auffassung der Polizei versuchte die Vierergruppe offenbar, die Polizei abzulenken, indem sie vor der Brandstiftung Sachbeschädigung bei einem Autohändler am Gl. Christiansfeldvej begangen haben soll. Die Sachbeschädigung wurde um 3.30 Uhr gemeldet. Fünf Fensterscheiben wurden mit Steinen eingeworfen, und die Heckscheibe eines Pkw ging ebenfalls zu Bruch.
Ein 28-Jähriger gestand die Sachbeschädigung. Seine drei mutmaßlichen Komplizen bestreiten die Tat indes. Der 19-Jährige und der 25-Jährige hatten am 2. August auf dem Polizeirevier eingeräumt, eine Fensterscheibe zertrümmert zu haben. Das Kleeblatt wird außerdem beschuldigt, am 3. August gegen 4.57 Uhr einen Benzinkanister auf dem Kestrupvej in Brand gesteckt zu haben. In diesem Fall haben der 19-Jährige und der 25-Jährige ein Geständnis abgelegt.
„Sauer“ auf die Polizei
Das Motiv für die Brandstiftungen und Sachbeschädigungen war angeblich der Umstand, dass die Männer sauer auf die Polizei waren. Der 27-Jährige und der 19-Jährige wurden am Nachmittag des 2. August auf der Autobahn von der Polizei gestoppt, als sie in einem Auto mit dem 27-Jährigen am Steuer unterwegs waren.
Der 27-Jährige wurde aufgrund mehrerer mutmaßlicher Gesetzesverstöße festgenommen. Für diese, von beiden als Unrecht empfundene Tat wollten die Männer anscheinend Vergeltung üben.
Anklageerhebung
Polizeikommissar Henning Marcussen leitet die Ermittlungen. Er berichtet, dass der 27-Jährige bereits am 3. August ins Visier genommen wurde: „Er hat damals die Tat bestritten. Wegen der Beweislage konnten wir ihn nicht dem Untersuchungsrichter vorführen“, so Marcussen. Die drei anderen Tatverdächtigen wurden einer nach dem anderen verhört. Das letzte Verhör fand am 3. Dezember statt. Wichtige Informationen habe die Polizei durch einen aufmerksamen Zeugen bekommen. Der Mann hatte die Brandstiftung auf dem Kestrupvej gesehen und die Polizei benachrichtigt.
Die Tatverdächtigen flüchteten damals in zwei Autos und auf zwei Mofas. Der Polizeikommissar rechnet nicht damit, dass noch in diesem Jahr Anklage gegen die Männer, die alle im Raum Hadersleben wohnen, erhoben werden kann:
„Das ist die Aufgabe der Vertreter der Anklage“, sagt Marcussen und verweist darauf, dass die Männer sich auf eine hohe Schadensersatzforderung gefasst machen müssen. Bei dem Autohaus wurde Schaden in Höhe von rund 120.000 Kronen angerichtet. Des Weiteren wird die Polizei Schadenersatzforderung geltend machen.
„Brandstiftung ist eine ernste Angelegenheit, egal, ob sie bei der Polizei oder bei Bürgern verübt wird“, erklärt Marcussen. Dass die Männer trotzdem auf freiem Fuß sind, erklärt der Polizeikommissar unter anderem damit, dass die Beweislage zunächst nicht ausreichte.