Wirtschaft

Pioniergeist – made in Hadersleben

Pioniergeist – made in Hadersleben

Pioniergeist – made in Hadersleben

Hadersleben/Haderslev
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Das Militärensemble SMUK sorgte – auf Abstand zwar – vom Schleswigschen Musikhaus aus für den musikalischen Rahmen des Empfangs. Foto: Ute Levisen (Screenshot)

Das Jahr 2020 in der Kommune Hadersleben hat die Corona-Pandemie überschattet. Doch es gibt auch Lichtblicke. Das ist der Tenor des traditionellen Neujahrsempfangs von Kommune und Wirtschaftsrat HER. In diesem Jahr fand dieser erstmals per Videoschalte statt. Das war nicht die einzige Neuerung zum Auftakt des neuen Jahres.

Take-away, Zoom, Mund-Nasen-Schutz, und immer wieder Hände waschen: „Das sind alles Dinge, die wir inzwischen in unseren Alltag integriert haben“, stellte Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) im Rahmen des traditionellen Neujahrsempfanges fest. Dieser fand in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online statt. Für ihn, so Geil, sei es zugleich der letzte Neujahrsempfang als Bürgermeister der Domstadtkommune.

 

Hat aus der Not ein Geschäftsmodell mit Expansionspotenzial gemacht: Steffan Helms. Foto: Ute Levisen (Screenshot)

Lichtblicke

Ungeachtet der Corona-Pandemie, die auch in Hadersleben sichtbare Spuren hinterlassen hat, zog Geil eine Bilanz, die auch Lichtblicke offenbart: Viele Firmeninhaber und Geschäftsleute haben umdenken müssen und für sich neue Geschäftsmodelle entdeckt.

Auch das Haderslebener Unternehmen Eldorado hat während der Krise neue Höhen des Wachstums erreicht, wie dessen Direktor Per Lausen verrät. Foto: Ute Levisen (Screenshot)

Not macht erfinderisch

Als ein Beispiel hob der Bürgermeister die Produktion mobiler Waschbecken hervor. Sie sind eine Erfindung des Haderslebener Unternehmers Steffan Helms, Direktor von „Steel of Denmark“. Weil alle überall und immer wieder Hände waschen müssen, hat er die mobilen Waschanlagen mit integrierten Pumpen und Wassertanks derart konzipiert, dass sie sich schnell transportieren und überall ohne Weiteres schnell installieren lassen. Die mobilen Waschbecken finden reißenden Absatz, sodass der Unternehmer demnächst im Landheim in Wittstedt (Vedsted) eine Niederlassung mit Showroom einrichten wird, wie auch der eigens für den Neujahrsempfang produzierte Videofilm verrät.

Auch Schinkenexperte Baconista Allan Ømand Ungstrup hat in der Krise neue Wege eingeschlagen. Er freut sich darauf, seinen Kunden bald wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Ømands ist eine preisgekrönte Räucherei in Hadersleben, die sich auf die Herstellung von Schinkenspezialitäten verlegt hat. Foto: Ute Levisen (Screenshot)

Es ist ganz gewiss

Geil blickte auch in die Zukunft: „Was bringt das neue Jahr?“ Eines ist ganz gewiss: Die Handwerker der Kommune werden sich nicht langweilen. Zu den großen Bauprojekten zählen das Haus des Wassersports an der Haderslebener Förde, und die Spielstätte „Banehuset“ bekommt ein Facelifting. Die Schule in den Erleffer Bergen in Hadersleben, erbaut unter Nachhaltigkeitsaspekt, soll demnächst eingeweiht werden. Hallenprojekte in Starup und Fjelstrup zählen ebenfalls zu den großen Bauvorhaben des neuen Jahres. Damit ist die lange Liste der Investitionsvorhaben in der Domstadtkommune längst nicht beendet.

Auch wenn die meisten der etwa 4.700 kommunalen Mitarbeiter derzeit im Homeoffice arbeiten: Sobald die Pandemie unter Kontrolle ist, werden sie in das neue Rathaus am Hafen einziehen, das früher das VUC Syd beherbergte. Handwerker bereiten dort momentan alles für den großen Umzug vor.

Johan Schmidt lobte den Pioniergeist in der Domstadtkommune. Foto: Ute Levisen (Screenshot)

First Movers: Pioniere der Innovation

Auch der Vorsitzende des Haderslebener Wirtschaftsrates (HER), Johan Johansen Schmidt, lobte die Innovationsbereitschaft in der Kommune: „In einigen Fällen sind wir sogar First Movers (Pionierunternehmen, Anm. d. Red.) gewesen, sodass auch landesweite Medien auf uns aufmerksam geworden sind“, wie Schmidt in seiner Rede nicht ohne Stolz pointierte. Dafür sei das Kløften-Gartenfestival ein gutes Beispiel.

Für Bürgermeister Geil wird es der letzte Neujahrsempfang als Bürgermeister sein. Foto: Ute Levisen (Screenshot)

Der HER-Vorsitzende freute sich, dass es – trotz Corona-Krise – gelungen sei, zehn Prozent mehr Wirtschaftsrepräsentanten auf Veranstaltungen in HER-Regie begrüßen zu können, virtuell zumeist. Nichtsdestotrotz sei es gelungen, das virtuelle kreative Netzwerk auszubauen: „Über diese Unterstützung freuen wir uns sehr. Wir fühlen uns mit Blick auf virtuelle kreative Netzwerk-Events inzwischen fast wie die inoffiziellen dänischen Meister.“

Mit SMUK-Musik klang der Neujahrsempfang aus. Foto: Ute Levisen (Screenshot)
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