Wünsche für 2021
Normalität, Umarmungen und ein aktives Vereinsleben
Normalität, Umarmungen und ein aktives Vereinsleben
Normalität, Umarmungen und ein aktives Vereinsleben
Pünktlich zum Jahreswechsel hat der „Nordschleswiger“ bei den Vereinen der deutschen Minderheit in Hadersleben nachgefragt, was ihre Hoffnungen, Wünsche und guten Vorsätze für 2021 sind.
Das Jahr 2020 hätte für die Vereine der deutschen Minderheit ein Jahr voller Jubiläumsveranstaltungen und Feierlichkeiten werden sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Restriktionen wird es den meisten jedoch eher als ein Jahr des Verzichts und der leeren Veranstaltungskalender in Erinnerung bleiben.
Wunsch nach Normalität
Kein Wunder also, dass ein Wunsch für 2021 sich wie ein roter Faden durch die Vereine der deutschen Minderheit zieht: Dass die Corona-Pandemie bald überstanden ist und wieder ein wenig Normalität in das Vereinsleben einkehrt.
„Wir wünschen uns für 2021, dass wir endlich wieder unsere Mitglieder zu unseren gemütlichen Nachmittagen im Bürgerverein begrüßen können“, sagt Monika Knutzen, Vorsitzende des Frauenvereins. „Was die lange Zeit ohne persönliche Gespräche für uns vom Vorstand, besonders aber für unsere Mitglieder, bedeutet, haben wir beim Austeilen der Weihnachtstüten gemerkt“, so Knutzen, die hofft, dass endlich wieder normalere Zeiten einkehren, damit auch die lange geplante und bereits mehrfach verschobene Reise des Frauenvereins nachgeholt werden kann.
Geburtstagsfeier beim Wanderrudertreffen
Einen ähnlichen Wunsch hegt auch der Haderslebener Ruderverein mit Angelika Feigel an der Spitze. Der Verein mit seinen 170 Mitglieder hat im vergangenen Jahr das Vereinsleben auf ein Minimum herunterfahren müssen. Veranstaltungen, Feiern, Regatten und Wanderfahrten wurden abgesagt. „Das gemeinsame Training in unserem schönen Vereinshaus war sehr eingeschränkt – alles mit Abstand und ohne Umarmung“, berichtet die Vorsitzende.
„Für 2021 wünschen wir uns, dass wir uns wieder im Verein treffen, wieder auf Wanderfahrt gehen und neue Gewässer erkunden können“, so Feigel. Auch wünscht sie den Regattaruderern, dass diese auf Regatten in Deutschland und Dänemark wieder ihre Kräfte messen können. Vor allem aber hofft sie, dass das Wanderrudertreffen mit den Gästen aus Deutschland nachgeholt werden kann: „Der Termin ist der 31. Juli 2021. Da wollen wir den 101. Geburtstag der deutschen Minderheit feiern.“
Per Autosuchfahrt zurück ins Vereinsleben
Ebenso wie der Ruder- und der Frauenverein hoffen auch die beiden Ortsvereine des BDN in Sommerstedt (Sommersted) und Hadersleben auf ein aktiveres Vereinsleben im Jahr 2021: „Ich wünsche uns und hoffe, dass wir unser Vereinsleben vor Ort – wenn auch nur in kleinem Kreis – wieder aktivieren können“, meint Hans-Iver Kley vom BDN Ortsverein Sommerstedt. Eine Idee, mit welcher Veranstaltung das Vereinsleben in Sommerstedt wieder aufgenommen werden könnte, hat er bereits: mit der traditionellen Autosuchfahrt.
Zudem hofft der Ortsvereinsvorsitzende, dass der neu gepflanzte Wald auf dem Sportplatz der ehemaligen Deutschen Schule Mölby die Vereinsmitglieder bei ihren Treffen vor Ort im Frühjahr grün erfreuen wird. „Und natürlich hoffe ich, dass wir in den nächsten Monaten mit Corona keine Mitglieder verlieren", so Kley.
Gemeinschaft und Innovation
Für Sabina Wittkop-Hansen steht fest, dass auch das Jahr 2021 noch von der Corona-Pandemie geprägt und bestimmt sein wird. Als Vorsitzende des BDN Ortsvereins Hadersleben seien für sie daher zwei Themen entscheidend: Gemeinschaft und Innovation.
„Ich wünsche mir ganz viel neues ,gå på mod‘ von uns Vereinen und Institutionen der deutschen Minderheit in Hadersleben und von unseren Mitgliedern, und natürlich wünsche ich mir, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten.“
Sabina Wittkop-Hansen, Vorsitzende des BDN Ortsvereins Hadersleben
„Nicht nur das Virus ist ansteckend, sondern auch Glück und Wohlbefinden. Viele soziale Studien belegen, dass soziale Netzwerke und Gemeinschaften uns helfen, glücklich zu bleiben und uns wohl zu fühlen. Und glückliche Menschen bleiben gesünder, auch das ist hinreichend erforscht und bewiesen“, so Wittkop-Hansen.
Not macht erfinderisch
In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln muss die deutsche Minderheit in Hadersleben daher auf Innovation setzen, meint Sabina Wittkop-Hansen: „Aus der Not heraus werden neue Ideen und Strategien geboren.“ Das digitale Kulturmagazin des Haderslebener BDN Ortsvereins, PostTing, das im Dezember zum zweiten Mal erschienen ist, sei eine solche Idee.
Für 2021 hat die Vereinsvorsitzende daher einen ganz bestimmten Wunsch: „Ich wünsche mir ganz viel neues ,gå på mod‘ von uns Vereinen und Institutionen der deutschen Minderheit in Hadersleben und von unseren Mitgliedern, und natürlich wünsche ich mir, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten.“