Einsparungen

Nicht ausgeschöpftes Potenzial in Sachen Arbeitsmarkt

Nicht ausgeschöpftes Potenzial in Sachen Arbeitsmarkt

Nicht ausgeschöpftes Potenzial in Sachen Arbeitsmarkt

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Bürgermeister H. P. Geil und Venstres Fraktionschef Allan Emiliussen informieren über den Stand der Gespräche im Vorfeld der Verhandlungen.
Bürgermeister H. P. Geil und Venstres Fraktionschef Allan Emiliussen informieren über den Stand der Gespräche im Vorfeld der Verhandlungen. Foto: Ute Levisen

Im Sommer ist kommunalpolitische Atempause. Mitte August wird es ernst. Dann beginnen die Verhandlungen. 64 Millionen Kronen müssen im Kommunalhaushalt gespart werden. Erst einmal.

Die Politiker der Kommune Hadersleben stehen vor der bislang größten Herausforderung der Legislaturperiode. Ab Mitte August müssen sie ein Sparpotenzial mit einem Volumen von 64 Millionen Kronen ausmachen.
„Diese Summe dürfte nicht einmal ausreichen“, wie der sozialdemokratische Gruppenvorsitzende Henrik Rønnow prognostiziert. Die Sozialdemokraten waren am Mittwoch zum Gespräch mit der bürgerlichen Mehrheitsgruppe geladen. „Es verlief durchaus konstruktiv“, wie Rønnow sagt. 

„Alle sind sich des Umfangs des Problems bewusst – jetzt müssen wir etwas dagegen tun“, sagte Bürgermeister H. P. Geil (Venstre). Gemeinsam mit dem Fraktionschef von Venstre im Stadtrat, Allan Emiliussen, informierte er die Medien am Donnerstag über den Stand der Dinge. Die Vorgespräche sind abgeschlossen – die Karten von Venstre und Sozialdemokratie, zumindest intern, auf dem Tisch. Mitte August geht es an den Verhandlungen über den Sparkatalog.

In vielen Punkten Einigkeit

In vielen Punkten seien sich die Mehrheit und Sozialdemokraten einig, hatte Rønnow betont. Einer dieser Punkte ist der Bereich Beschäftigung: „Auf diesem Gebiet gibt es ein großes, nicht ausgeschöpftes Potenzial“, sagt auch Emiliussen. Er machte deutlich, dass dieser Bereich einen Großteil der Sparmaßnahmen im Senioren- und Schulbereich auffangen muss. Nach Angaben der beiden Venstre-Politiker kostet ein Arbeitsloser die Kommune im Durchschnitt 100.000 Kronen jährlich. Im Rahmen der politischen Investitionsstrategie vom Januar 2019 sind im Arbeitsamt Hansborg 13 Job-Konsulenten zusätzlich eingestellt worden – mit dem Ziel, mehr Bürger in Lohn und Brot zu bekommen. Der vorläufige Effekt dieser Strategie soll in den kommenden Monaten ausgewertet werden.

Arbeitsgänge auf Hansborg unter der Lupe

Das Beratungsunternehmen Deloitte wird darüber hinaus die Arbeitsgänge im Arbeitsamt unter die Lupe nehmen. Im Unterschied zu Apenrade, beispielsweise, ist die Domstadtkommune weitaus weniger erfolgreich, wenn es darum geht, arbeitslose Bürger auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren, was nicht zuletzt daran liegt, dass es in Apenrade wesentlich mehr und größere Unternehmen gebe, wie Allan Emiliussen erläutert. Doch auch wenn es um die Jugendarbeitslosigkeit geht, hat Hadersleben Nachholbedarf: 15 bis 20 Prozent der jungen Leute bis 25 Jahre verfügen nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung.

„Eine Lösung hier und jetzt – die habe ich auch nicht“, so der Fraktionschef. „Aber eines steht fest: Wir werden uns dieser Probleme annehmen müssen!“

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“