Gemeinschaftswerk zur Kriegsgeschichte

Neues Buch des Archivs: Russische Kriegsgefangene in Nordschleswig

Neues Buch des Archivs: Russische Kriegsgefangene in Nordschleswig

Neues Buch des Archivs: Russische Kriegsgefangene in Nordschleswig

Christiansfeld
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Archivleiter Bent Vedsted Rønne und Lokalhistoriker Niels Peter Wiborg stellen ihr Buch im Hotel der Brüdergemeine vor. Foto: Ute Levisen

Der Christiansfelder Lokalhistoriker und das Historische Archiv der Kommune präsentieren Gemeinschaftswerk zur Kriegsgeschichte.

Vor der historischen Kulisse des Hotels der Brüdergemeine in Christiansfeld stellten der  Lokalhistoriker Niels Peter Wiborg und der Leiter des Historischen Archivs der Kommune Hadersleben, Bent Vedsted Rønne, eine Gemeinschaftsproduktion vor, die ein Kapitel nordschleswigscher Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg  beleuchtet: Es geht um die russischen Kriegsgefangenen, die ab 1915  zunehmend auf Höfen, aber auch in handwerklichen Betrieben im Landesteil zu Arbeitseinsätzen eingeteilt worden waren. „Russiske Krigsfanger i Sønderjylland under 1. Verdenskrig“, so der Titel des 52 Seiten zählenden Werkes in Heftform  mit zahlreichen Fotos, das ab sofort u. a. im Historischen Archiv erhältlich ist.

Im Unterschied zu den anderen beiden Büchern aus der Feder Wiborgs handelt es sich bei diesem Werk um eine Auftragsarbeit, wie Archivleiter Bent Vedsted Rønne erläutert. Wer glaubt, dass mehr als 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges alles erforscht, alle Geschichten erzählt worden sind, der irrt, pointiert der Christiansfelder Lokalhistoriker Niels Peter Wiborg: „Es gibt immer wieder Neues zu berichten.

Auch wenn die russischen Kriegsgefangenen vergleichsweise wenige Spuren hinterlassen haben. Einige sind geblieben“, sagt der 77-jährige Autor, der in seinem Buch auch  Zeitzeugen zu Wort kommen lässt.  Fündig wurde Wiborg in den Archiven  des Landesteils. „Und natürlich haben mir meine Notizen geholfen, die ich ständig mache.  

Von den etwa 9.000   Kriegsgefangenen, die in Nordschleswig die Produktion am Laufen hielten, während Nordschleswiger ihren Kriegsdienst versehen mussten, so Wiborg, seien die meisten Russen gewesen. Westlich von Christiansfeld liegt übrigens der Hof „Ravnbjerg“, dessen Kuhstall einst russische Kriegsgefangene errichteten – im Auftrag der  Brüdergemeine.

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