Museumsbahn

Neuer Westbahnhof auf dem Reißbrett

Neuer Westbahnhof auf dem Reißbrett

Neuer Westbahnhof auf dem Reißbrett

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Ein Vorschlag für das Projekt „Hadersleben West“ von Mikkel Martinusen. Foto: Tegnestuen Mejeriet

Wird das Teilstück der Bahnstrecke vom Simmerstedter Weg zum Rathaus stillgelegt, drängen Museumsbahner auf neuen Bahnsteig. Die Pläne liegen bereit.

Die Museumsbahner sind konkret geworden: Hält die Kommune an ihren Plänen fest, das Teilstück der Bahnstrecke  vom Simmerstedter Weg bis zum Rathaus zu schließen, drängen  die Bahnenthusiasten darauf,  dass kommunale Mittel in den Bau eines neuen Bahnsteiges am ehemaligen Westbahnhof fließen.

Carsten Ørnsholt, Vorsitzender von „Veteranbanen Haderslev-Vojens“ (VHV) erläuterte, dass  der Verein für Kultur und Freizeit  sich darauf  verständigte, den Antrag der Museumsbahner  bei der  Haushaltsverhandlung vorzubringen. „Wir haben keine Zusage bekommen, sind aber im Dialog“, sagte Ørnsholt.

Bis zu 700.000 Kronen teuer

Den Preis  für den Bau des Bahnsteiges veranschlagt Ørnsholt mit 600.000  bis 700.000 Kronen. Kjeld Thrane (Kons.), Vorsitzender des zuständigen Ausschusses,  erklärte: „Der Ausschuss unterstützt das Projekt. Wir wollen versuchen, die Mittel   im Haushalt 2019-2022  zu verankern“. Thrane bezeichnete die Aktivitäten von VHV als kulturell wertvoll.  Der VHV-Chef bedauert, dass es notwendig wurde, sich mit Bahnsteig-Plänen zu beschäftigen. Ihm ist es unverständlich, dass die Kommune die   Schienen auf dem City-Teilstück  einem  Radfahrweg  weichen lassen will.

„Am Rathaus haben wir einen guten Bahnsteig. Ich hoffe immer noch, dass die Politiker einen Rückzieher machen. Sollte  sich herausstellen, dass die Kommune den Radfahrweg nicht 2019  bauen kann, möchten wir  gern ein Jahr dranhängen. Sonst ist im Dezember Schluss mit unseren Cityfahrten“, sagte   Ørnsholt.  

Kein Verständnis für die Kommune

Der 75-jährige Ehrenamtler versteht nicht, warum die Kommune nicht daran interessiert ist, Touristen mit der Bahn in die City zu transportieren. Die Museumsbahner haben aber nicht vor, sich von den kommunalen Plänen quasi  aus der Bahn werfen zu lassen. Sie wollen versuchen , ein vor Jahren angedachtes Projekt, am Simmerstedter Weg einen  kleinen Bahnhof im alten Stil zu errichten, umzusetzen.

Die Pläne dafür sind unter anderem in Zusammenarbeit mit Architekt Mikkel  Martinusen gemacht worden. VHV stellte bei sechs bis sieben Stiftungen Anträge auf Unterstützung. „Wir rechnen mit rund 6,5 Millionen Kronen Bauvolumen, einschließlich  Kosten für den Bahnsteig“, so  Ørnsholt. Gelingt es  das Geld  zusammen zu tragen, würde der   Bahnhof im alten Stil errichtet und ein lebendes Museum zum Anfassen darstellen.

Detailgetreuer Nachbau

„Uns schwebt vor, dass wir Gegenstände einbringen,  die aus der gleichen Zeit stammen, wie die Züge, die für unseren Verein fahren“, so Ørnsholt. Der ehemalige Westbahnhof wurde  vor etwa 60 Jahren abgerissen. Ein kleines Bahnhofsgebäude, Lichtsignale,  die   Häuschen für Wärterinnen, ein Tank zum Nachfüllen von Wasser der Dampflokomotiven,  alles Ausstattung, die die Museumsbahner am Simmerstedter Weg und dem Elmevej in Planung haben.  „Das ist unser Zukunftstraum, wobei wir  auch hier auf Sicherheit achten“, betonte  Ørnsholt. Als neuen Sicherheitschef konnte der Verein sein  treues Mitglied Hans Erik Mørch gewinnen.  

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