Kirche

Luther-Bier und lauter gute Ideen

Luther-Bier und lauter gute Ideen

Luther-Bier und lauter gute Ideen

Hadersleben/Haderslev
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Lennart Madsen, hier mit der Bischöfin, erzählt von der Geschichte des Reformationskellers, der 1465 erbaut wurde, ein Großfeuer überstand und erst 1936 wiederentdeckt wurde. Foto: Ute Levisen

Priesterschule und Reformationskeller: Die Domgemeinde und die Dompropstei informieren über Pläne für ihren Neuerwerb.

„Wir haben  Nägel gekaut – bis zum Schluss!“ – Marianne Christiansen, Bischöfin des Stiftes Hadersleben, macht keinen Hehl daraus, dass sich die Verhandlungen über den jüngsten Immobilienerwerb von Domgemeinde und -propstei, der Keller unter der einstigen Priesterschule, unsäglich spannend gestalteten. Das ist Geschichte.
 
Am Montagnachmittag schlugen die neuen Eigentümer des mittelalterlichen Reformationskellers unter der Apothekerstraße 11 mitten in der Haderslebener Fußgängerzone  ein neues Kapitel auf: Erstmals  wird der Keller, der einzige seiner Art der Domstadt,  der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, auch wenn es vielleicht noch zwei, drei Jahre dauert, bis das historische Kleinod auch  von außen sichtbar sein wird, wie Dompropst Torben  Hjul Andersen betonte.

Am Montag stießen Bischöfin, Dompropst, Pastorin Christa Hansen, der Vorsitzende des Domgemeinderats Paul Erik Brodersen  und Museumsoberinspektor Lennart S. Madsen auf das neue Kapitel Stadtgeschichte an – natürlich mit Luther-Bräu.  Ideen, wie der Keller und seine Geschichte in die Vermittlung der Reformation  im „Wittenberg des Nordens“ eingebunden werden können,  gebe es zuhauf, verriet der Dompropst: „Wir wollen daraus auch gar kein Geheimnis machen, doch behalten wir unsere Gedanken vorerst für uns,  um die Diskussion nicht von vornherein  einzuengen.“

Hadersleben kämpft weiter für Hinweisschild

Nächster Schritt sei nun, Ideen zu sammeln. Sie wünsche sich,  ergänzte die Bischöfin, Hadersleben  habe es nicht aufgegeben, für ein touristisches Hinweisschild „Reformationsstad Haderslev“  zu kämpfen: „Es ist  so wichtig, nicht nur für die Reformationsstadt Hadersleben, sondern  auch mit Blick  auf unsere gemeinsame europäische und nordische Geistesgeschichte!“

Der Kampf an der „Wiege der Reformation“ in Dänemark wird konkret: Das Verkehrsministerium hatte zunächst dem Wunsch der Domstadtkommune für ein touristisches Hinweisschild an der Autobahn mit dem Wortlaut „Reformationsstad Haderslev“ entsprochen. Kultur- og Slotsstyrelsen legte indes ein Veto ein: Auf dem Schild solle lediglich  „Haderslev“ stehen – mit dem Verweis darauf, dass die  ganze Altstadt eine Sehenswürdigkeit sei. Das wiederum hat den Woyenser Abgeordneten H. C. Schmidt (Venstre) auf den Plan gerufen: Warum kein Schild mit „Reformationsstad Haderslev“?

Und mit welcher Begründung habe die Denkmalschutzbehörde in dieser Sache das letzte Wort, da die Entscheidung doch in den Zuständigkeitsbereich des Verkehrsministeriums falle?, lauten Schmidts Fragen am Montag an den Verkehrsminister. Eine Antwort steht noch aus. Fortsetzung folgt.
 

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