Nachruf

Lisa Kock in memoriam

Lisa Kock in memoriam

Lisa Kock in memoriam

Mölby/Sommerstedt
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Lisa Kock kümmerte sich bis zuletzt mit viel Hingabe um ihren Garten. (Archivfoto) Foto: Karin Friedrichsen

Nach einem langen und erfüllten Leben ist Lisa Kock am Sonnabendabend, 16. Januar, im Alter von 94 Jahren still entschlafen. Zwei ihrer Enkelkinder waren bei ihr, als „Oma“, wie Lisa Kock von ihrer Familie nur liebevoll genannt wurde, ihren letzten Atemzug tat.

Als Dienstmädchen kam die gebürtige Gravensteinerin Mitte der 40er Jahre nach Oxenwatt (Oksenvad), wo sie nach der Volksschule für ein Jahr auf dem Oxenwatthof in der Land- und Hauswirtschaft arbeitete. Dort lernte sie auch Schack, den ältesten Sohn der Hofherren Anna und Hans Kock, kennen und lieben. 1947 heirateten die beiden und zogen auf den in Bjerndrup gelegenen zweiten Hof der Familie.

Nur zwei Jahre später hießen die beiden dort ihren ersten Sohn, Hans, willkommen. 1952 folgte der zweite Sohn, der nach seinem Vater Schack benannt wurde. Ehemann Schack verstarb leider noch im selben Jahr.

Familienglück auf dem Oxenwatthof

Jung verwitwet und mit zwei kleinen Kindern blieb Lisa Kock zunächst auf dem Hof in Bjerndrup wohnen, bis sie 1954 den jüngeren Bruder ihres Mannes, Hans Cornelius, ehelichte und zu ihm auf den Oxenwatthof zog. Zwei gemeinsame Töchter, Marianne wurde 1954 geboren und Elsie 1963, machten das Glück der Familie Kock schließlich komplett.

Auf dem Hof kümmerte sich Lisa Kock um Haus und Kinder, mit Leidenschaft pflegte sie ihren Garten. Bis zu ihrem Tod ließ es sich die Bücher- und Gartenliebhaberin nicht nehmen, ihren Garten selbst zu umsorgen.

Fest in der Gemeinschaft in Mölby verankert

Außerhalb der Familie bildete die deutsche Gemeinschaft in Mölby ihren Lebensmittelpunkt. Durch ihren Mann Hans Cornelius war sie in das enge Miteinander der Mölbyer Gemeinschaft „hineingeraten“, wo sie neben lokalen Freundschaften besonders den Kontakt zu den Paten, unter anderem im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt, pflegte.

Bis zu ihrem Tod war die 94-Jährige, die zuletzt nur einen Steinwurf von der ehemaligen deutschen Schule in Mölby entfernt wohnte, sehr aktiv: Veranstaltungen des Bundes Deutscher Nordschleswiger, des Sommerstedter Schulvereins sowie der Gemeinde gehörten zu ihrem „Pflichtprogramm“.

Als leidenschaftliche Bäckerin war Lisa Kock darüber hinaus immer die Erste, die sich anbot, Kuchen und Gebäck beizusteuern, und auch sonst packte die aktive Mölbyerin überall mit an, wo Not am Mann war.

Frohnatur trotz Schicksalsschlägen

Trotz einiger harter Schicksalsschläge blieb sie bis zuletzt eine wahre Frohnatur, die stets positiv in die Zukunft geschaut hat. So hat sie auch nach dem Tod ihres zweiten Mannes im Jahr 1996 die Augen nicht vor der Liebe verschlossen und die letzten 24 Jahre ihres Lebens glücklich an der Seite ihres Partners Christian Jepsen verbracht.

Nur einer Sache konnte Lisa Kock bis zum Schluss nichts Gutes abgewinnen: der Abschaffung der Papierausgabe des „Nordschleswiger“. „Da bin ich froh, wenn ich das nicht miterleben muss“, soll sie laut Tochter Elsie einmal gesagt haben.

Dreh- und Angelpunkt der Familie

Lisa Kock war ein Familienmensch, der es wie kein zweiter verstand, die Familie zusammenzuhalten. „Da war sie wirklich genial drin. Sie war der Dreh- und Angelpunkt unserer Familie“, so Hans Kock. Auch in ihren letzten Lebenstagen ist es der elffachen Oma und fünfzehnfachen Uroma noch einmal gelungen, die Familie zu vereinen, wie ihre jüngste Tochter Elsie erzählt: „Als wir merkten, dass es langsam mit ihr zu Ende geht, haben wir uns paarweise an ihrem Bett versammelt. Das hat uns als Familie zusammengeschweißt.“

Die Beisetzung findet am Sonnabend, 23. Januar, ab 11 Uhr von der Kirche zu Oxenwatt aus im Kreis der Familie statt.

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