Kathedralschule

Kommando aus dem Keller: Schule eröffnet Museum über Kalten Krieg

Kommando aus dem Keller: Schule eröffnet Museum über Kalten Krieg

Kommando aus dem Keller: Schule eröffnet Museum über Kalten Krieg

Hadersleben/Haderslev
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Die Domstadt hat seit gut fünf Jahren ein Museum zum Thema Kalter Krieg. Gestaltet und eingerichtet wurde es von Geschichtsenthusiasten der Haderslebener Kathedralschule. Foto: Ute Levisen

„Geschichtsunterricht“ im hauseigenen Keller der Haderslebener Kathedralschule: Eröffnung mit Exponaten und Augenzeugen.

Einst war der Bunker unter der Kathedralschule ein wohlgehütetes Militärgeheimnis. Seit Freitag ist er nun offiziell ein Museum – ein Kaltkriegsmuseum.

Zu verdanken hat es seine Existenz dem Enthusiasmus von Geschichtslehrern des Gymnasiums, die vor einigen Monaten die Idee hatten, einen Teil des Bunkers, der seit 1967 und bis zum Fall des Eisernen Vorhangs das  Zivilkommando der Region III beherbergte, so zu gestalten, wie er seinerzeit ausgesehen haben könnte.

Fachlehrer Rune Schmidt Eskildsen ist einer der Initiatoren des Museums. Er weihte die Gäste in die verschiedenen Szenarien ein, die zu Zeiten  des Kalten Krieges die heutige Region Süddänemark in der Strategie der  Führung der Sowjetunion  zu  einem Brennpunkt machten.
Einer der Gäste war Hauptfeldwebel Bent Juhler von der Haderslebener Kaserne. Er kann sich noch gut an diese Zeit militärischer Spannungen erinnern: „Die Gefahr war zum Greifen nah“, sagte er.

Zeuge der frostigen Stimmung während des Kalten Krieges

Davon zeugen auch  die Ausstellungsexponate, darunter eine Broschüre mit dem apokalyptischen Titel: „Falls der  Krieg ausbricht“, die noch bis Mitte der 60er Jahre an die Haushalte verteilt worden ist.

Der Bunker wurde zeitgleich mit der Kathedralschule in den Jahren 1964 bis 1967 errichtet. Im Falle eines Falles sollten dort alle Fäden von Ämtern und Kommunen zusammenlaufen und die Versorgung der Bevölkerung und die Koordinierung der Kommunikation sowie aller Ressourcen gewährleisten. Bis 1974 durften nicht einmal Übungen in dem Kommandobunker abgehalten werden, der erst mit dem Fall der Mauer seine Existenzberechtigung einbüßte und  wenige Jahre vor der  Abschaffung der Ämter  2003 an die Schule übergeben wurde.

Diese hatte die Bunkeranlage seitdem als Standort für ihre Schulserver sowie als Aufbewahrungsort genutzt. Bis vor Kurzem. Künftig wird ein Teil des Bunkers mitsamt seinen  Exponaten in den kühlen Kellerräumen davon zeugen, wie frostig die Stimmung während des Kalten Krieges gewesen ist.
 

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