Naturschutz

Kleine Parteien gegen Bauplan an der Förde

Kleine Parteien gegen Bauplan an der Förde

Kleine Parteien gegen Bauplan an der Förde

Hadersleben/Haderslev
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Die Haderslebener Förde bei Starup. Auch die Wasserqualität der Förde lässt zu wünschen übrig (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Das Kommunalparlament in Hadersleben wird über die Baupläne an der Förde entscheiden, nachdem eine Mehrheit im Technischen Ausschuss auf dessen jüngster Sitzung dagegen gestimmt hatte. Alles deutet darauf hin, dass die kleinen Parteien das Zünglein an der Waage sein werden. Für Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei ist die Sache klar.

Das Kommunalparlament wird auf seiner August-Sitzung über die Umsetzung eines umstrittenen Bauprojekts bei Starup an einem der wertvollsten Naturgebiete an der Haderslebener Förde entscheiden.

Eine Mehrheit im Technischen Ausschuss hatte sich auf der jüngsten Sitzung gegen die Pläne eines privaten Investors ausgesprochen, am Aarøsund Landevej bei Starup zwölf Baugrundstücke an der Förde zu erschließen.

Die Kommune hatte besagtes Areal, das bis vor Kurzem unter Naturschutz gemäß Paragraf 3 stand, von diesem befreit und damit eine fortlaufende Planungsarbeit gesichert. Dies wiederum hat für Proteste unter Anrainern gesorgt, denn die umgebenden Flächen stehen nach wie vor als wertvolle Naturhabitate der Kommune unter Schutz.

Zünglein an der Waage

Nun deutet alles darauf hin, dass bei dem entscheidenden Votum im Stadtrat die kleinen Parteien ausschlaggebend sein werden. Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei hat den Fall für sich längst entschieden:
„Ich bin Öko-Landwirt – und dies nicht von ungefähr.“ Es gebe in Starup genügend Baugrundstücke, die nur darauf warten, erschlossen zu werden. Eine Bebauung an einem der wertvollsten Feuchtwiesen- und Orchideenhabitate erübrige sich daher.

Børge Koch, Abgeordneter für Det Radikale Venstre, sieht dies ebenso: „Wir sollten unsere wertvollen Naturgebiete bewahren.“ Nach dem jetzigen Stand der Dinge werde er gegen das Projekt stimmen, wie Koch am Donnerstag sagte.

Auch Kjeld Thrane, Abgeordneter der Konservativen Volkspartei, wird dagegen votieren.
„Dort soll auf Paragraf-3-Gebiet gebaut werden. Den Status hat man zwar geändert, aber auf ziemlich „smarte“ Weise. Zum anderen befürchte ich, dass sich dieser Fall zu einem Präzedenzfall entwickeln könnte.“

Guter Rat ist grün

Damit dürfte die Entscheidung Ende August denkbar knapp ausfallen.

Der Technische Ausschuss hatte zudem dafür votiert, in dieser Frage den kommunalen Naturrat (Det Grønne Råd) anzuhören. Es ist ein Gremium von Fachleuten, das die Politiker in Naturfragen berät.

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