Freizeitsport

Kickboxen mit Kopftuch

Kickboxen mit Kopftuch

Kickboxen mit Kopftuch

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Nour aus Hadersleben liebt es, beim Kickboxen Dampf abzulassen. Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

„Foreningshuset Buegade“ ist ein Kraftzentrum – im wahrsten Sinne des Wortes. Vom Kickboxen übers Bogenschießen bis hin zum Eisenstemmen verausgaben sich die Mitglieder von neun Vereinen unter dem Dach der einstigen Kommunalschule an der Buegade. So mancher Meister und Meisterin ist aus ihren Reihen hervorgegangen.

Der Parkplatz vom „Foreningshuset Buegade“ ist gerammelt voll – und dies an einem Donnerstagabend. Die acht Vereine, die unter dem Dach der früheren Herzog-Hans-Schule tagaus, tagein alles geben, haben zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Vielfalt in der Freizeit

„Wir wollen die Vielfalt unseres Freizeitangebotes zeigen“, sagt eine der Initiatorinnen, Maj-Britt Skrubel Permien vom „Taekwondo Team Haderslev“. Sie begleitet die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend durch das weitläufige Vereinshaus an der Peripherie der Haderslebener Altstadt.

Maj-Britt Skrubel Permien vom „Taekwondo Team Haderslev“ hofft, dass die Vereine an der Buegade eine Zukunft haben. Foto: Ute Levisen

Viele sind gekommen, um sich zu informieren, vornehmlich Eltern mit ihren Sprösslingen auf der Suche nach einem Körper ertüchtigenden Freizeitangebot.

Dampf ablassen

In dem Vereinshaus sind sie, was das angeht, an der richtigen Adresse. Dort kann man sich mal richtig auspowern. Wie Nour beim Kickboxen.
Neben gestandenen, muskelbepackten Boxern und Kampfsportlern arbeitet sich das zierliche Mädchen an einem Boxsack ab: „Es tut gut“, sagt sie, „auf diese Art Dampf ablassen zu können.“ Es helfe ihr beim „Entschleunigen“.
 

Nour betreibt seit einigen Monaten Boxsport an der Buegade. Foto: Ute Levisen

Apropos: Dampf.
Die junge Haderslebenerin kickt mit Kopftuch! Im Boxraum, das sieht man den männlichen Kämpfern an, kann es auch ohne Kopfbedeckung dampfend heiß werden, erst recht, wenn man alles gibt: „Man gewöhnt sich an das Boxen mit Kopftuch.“ – Nour winkt ab und lacht.

 

Boxer vom „Bokseklubben I.K. Semper“ zeigen dem potenziellen Nachwuchs wie es geht. Dieser junge Mann steht zum ersten Mal vor einem Boxsack. Foto: Ute Levisen

Vor und nach Corona

Gekämpft wird auch bei den Gewichthebern von „Haderslev Styrkeløft Klub“ im Keller und zwar mit schwerem Eisen!
Dort gibt es eine neue Zeitrechnung – vor und nach Corona.

Ein Kraftakt sind die täglichen Lockerungsübungen bei den Gewichthebern vom „Haderslev Styrkeløft Klub". Foto: Ute Levisen

 „Nach der Wiedereröffnung haben wir etwa 30 neue Mitglieder bekommen“, erzählen die Athleten stolz, während sie unter Aufbietung aller Kräfte die – gefühlt tonnenschweren – Langhanteln zur Hochstrecke bringen. Mein Angebot, helfend mit anzupacken, wird dennoch dankend abgelehnt.

 

Jireh Andersen ist der Vorsitzende des Vereins. Ein Weg zur Körperbeherrschung sei neben dem Training eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung, sagt er. Foto: Ute Levisen

Waagerecht in der Luft

Vom Kraftzentrum geht es ins Zentrum der Körperbeherrschung.

Was Jireh Andersen und seine Mannen, an diesem Abend trainieren dort nur Männer, von „Haderslev Calisthenics” dort zeigen, trotzt der Schwerkraft: Jireh „marschiert“ am Reck auf Socken durch die Luft, bis er schließlich in der Waagerechten schwebt. Vor gut vier Jahren habe er diesen Sport für sich entdeckt, erzählt er. Inzwischen gehört der junge Haderslebener zur dänischen Calisthenics-Elite.

Jireh liegt waagerecht in der Luft Foto: Ute Levisen

Etwa 20 Mitglieder, darunter auch weibliche, zähle der Verein, dessen Vorsitzender er ist, erzählt Jireh: „Neue Mitglieder sind uns willkommen“, sagt der junge Mann mit den beeindruckenden Muskelpaketen. – Die Einladung ist hiermit weitergegeben.

Gewusst wie! Die Mitglieder von „Haderslev Calisthenics” tricksen die Schwerkraft aus - dank hartem Training. Foto: Ute Levisen

Meisterin der Treffsicherheit

Auf der anderen Seite des weiträumigen Schulgebäudes haben die Taekwondokämpferinnen und -kämpfer in ihren weißen Doboks Aufstellung genommen, um unter der Anleitung von Johny Gramberg und seinem Trainerteam die jungen Leute zu unterrichten.
Von der Seitenlinie aus schauen ihnen die Gäste gebannt dabei zu.

 

Die jungen Taekwondokämpfer demonstrieren ihr Können. Foto: Ute Levisen

Auch bei den Bogenschützen herrscht an diesem Tag der offenen Tür ein reges Kommen und Gehen. Dort demonstriert Ida Nissen ihre Treffsicherheit: Die Staruper Schülerin ist dänische Meisterin im Bogenschießen – ihre Mutter Henriette die Vereinsvorsitzende.

 

Ida Nissen aus Starup ist dänische Meisterin im Bogenschießen – ihre Mutter ist die Vorsitzende der Bogenschützen. Foto: Ute Levisen

„Foreningshuset Buegade“

Unter dem Dach der früheren Kommunalschule sind neun Vereine organisiert. „Foreningshuset Buegade“ haben sie ihr Haus genannt. Dessen Zukunft aber ist ungewiss.

„Wir hoffen, dass wir bleiben dürfen. Das Haus ist ideal und könnte auch anderen Vereine wie dem Strickklub Platz bieten“, sagt Maj-Britt Skrubel Permien.
Zumindest für die nächsten anderthalb Jahre scheint den Vereinen das kommunale Dach über dem Kopf sicher.

Einer der beiden Dojangs, Trainingssäle, der Sportler. Sie hoffen, dass sie im Vereinshaus bleiben können. Foto: Ute Levisen

Neun Vereine unter einem Dach

Diese Vereine sind im Vereinshaus an der Buegade aktiv:

  • Taekwondo Team Haderslev
  • Fællesskabet6100, inklusive Kickboxen, Meditation, Winterbaden u. a.
  • Bokseklubben I. K. Semper
  • Haderslev Bueskyttelaug
  • Haderslev Calisthenics
  • Wing Tsun
  • Haderslev Styrkeløft Klub HASK
  • Haderslev Karate
  • Hertug Hans Brugerforening, Patchwork

    Weitere Vereine wie das Kløften-Festival sind dort ebenfalls untergekommen.

 

Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Uffe Iwersen/ BDN-Kulturkonsulent
„Von Jugend für Jugend“