Tourismus
Kapitänin steuerte „Helene“ durch die 25. Saison
Kapitänin steuerte „Helene“ durch die 25. Saison
Kapitänin steuerte „Helene“ durch die 25. Saison
Das Fördeschiff ist seit 1995 unterwegs im Dienst des Tourismus. Das Ehepaar Suurballe gehört seit Kurzem der Crew an. Die Fahrten auf der Förde sind für die Beiden zu einer spannenden und abwechslungsreichen Nebentätigkeit geworden.
Es war gar nicht so einfach, das Ehepaar Suurballe zur gleichen Zeit auf dem Fördeschiff „Helene Årø“ anzutreffen. Anne Sophie und Martin Suurballe sind beide ein Teil der sechsköpfigen Mannschaft. Ihren Dienst leisten sie aber meistens abwechselnd, erklärt Anne Sophie Suurballe, die als erste Kapitänin in die Annalen der Geschichte des Fördeschiffes eingeht.
Erste Frau auf der Brücke
„Wir machen das beide in Teilzeit“, so die 37-Jährige. Suurballe übernahm zu Beginn der Saison das Kommando über das Schiff. Diese Tätigkeit übt sie neben ihrer Arbeit als Lehrerin an der Seefahrtschule in Svendborg aus.
Martin Suurballe ist Schiffsführer bei einer dänischen Reederei, die sich mit Offshore-Aufstellung von Windkraftanlagen beschäftigt. Der 37-Jährige genießt es, wenn er während seiner dienstfreien Zeit ab und an als Schiffsführer auf der „Helene“ eingesetzt wird. „Ich arbeite vier Wochen und dann habe ich vier Wochen frei. Eine Fahrt mit der ,Helene‘ auf der schmucken Förde ist eine schöne Abwechslung“, sagt Martin Suurballe.
Um einen geregelten Tagesablauf für die beiden Kinder Liva (8) und Sebastian (4) zu haben, ging Anne Sophie Suurballe im Frühjahr hauptberuflich neue Wege. Die Arbeit auf der „Helene“ ist für sie Hobby und Berufung zugleich, denn dadurch behält sie ein Gespür für die praktische Arbeit auf einem Schiff.
Und wenn sich die Saison mit dem Ausflugsboot am 29. September dem Ende zuneigt, wird es für die „Trendsetterin“ noch viel zu tun geben. Sie springt bei personellen Engpässen auf der Fähre zwischen Aarö und Aarösund ein. Und das Fördeschiff kann bis zum 1. Dezember für kulinarische Rundfahrten, Weihnachtsfeiern oder Abendfahrten mit Live-Musik gebucht werden. Auf den beiden Decks ist für insgesamt 98 Gäste Platz. Und genau wie in der Vor- und Hauptsaison kann das Schiff als schwimmendes Ausflugslokal gemietet werden.
Jubilarin schipperte bereits 25 Jahre auf der Förde
„Wir sind sechs Schiffsführer, die sich die Arbeit auf der ,Helene‘ teilen“, so Anne Sophie Suurballe. „Helene Aarø“ begeht 2019 ihr 25-jähriges Saisonjubiläum. Nach dem Verkauf des alten Ausflugsbootes „Margrethe“ wurde „Helene“ Mitte der 90er Jahre auf einer Werft in Hvide Sande in Auftrag gegeben.
Der Bau des Schiffes wurde unter anderem mithilfe finanzieller Unterstützung des damaligen Wirtschaftsrates, des Einzelhandels sowie der Reederei Jebsen in Apenrade ermöglicht. Tatkräftig unterstützt wurde das Projekt von dem damaligen Fremdenverkehrschef Svend-Aage Mattson. Mattsons rechte Hand im Touristenbüro, Kerstin Petersen, leitet nun als Direktorin der Betriebsgesellschaft die Geschicke der beliebten Touristenattraktion. Brian Henningsen, einst Kapitän auf dem Ausflugsschiff, hat den Vorsitz der Stiftung „Turistbåd Årø A/S“ inne.
Ein eingespieltes Team
Als Kapitänin muss Anne Sophie Suurballe einen guten Überblick über Dienstpläne und Fahrpläne bewahren und technisches Know-how über das Schiff haben. Für die Sicherheit an Bord werden auch die vier Besatzungsmitglieder des Caterings hinzugezogen.
Die „Helene“ ist quasi ein schwimmendes Restaurant, und das Personal in der Kombüse ist unabkömmlich. Die Gäste können Menüs, die von einem externen Kooperationspartner geliefert werden, bestellen, einen leichten Imbiss oder auch nur Getränke an der Theke ordern.
Besucherresonanz stagnierte in der Jubiläumssaison
In seiner Jubiläumssaison ist das Schiff nicht nur zwischen Hadersleben und der Insel Aarö gefahren. Es hat auch fünf Ganztagsfahrten nach Assens unternommen. „Die Saison ist gut gelaufen. Aber wir haben nicht so viele Gäste verzeichnen können wie in der Saison 2018/2019. Das Dammboot ,Dorothea‘ hat offenbar immer noch Neuheitswert“, erklärt Anne Sophie Suurballe, und verweist auf das Ausflugsboot, das seit Juni 2018 auf dem Haderslebener Damm schippert.
Für sie und ihren Mann ist die erste gemeinsame Saison auf dem Fördeschiff ein so positives Erlebnis gewesen, dass sie hoffen, im Frühjahr 2020 ihre Arbeit wiederaufnehmen zu können.
Laut Vagn Meck, Kassierer der Betriebsgesellschaft, sind die Einnahmen in der Jubiläumssaison etwa 100.000 Kronen niedriger als 2018. „2018 war ein gutes Jahr, es war besser als 2017“, resümiert Meck. Er unterstreicht, dass die Lage keinesfalls kritisch ist, man werde jedoch überprüfen, inwieweit die neue Vermarktungsstrategie und Kartenbuchung auf der Internetseite den Umsatz beeinflusste. „Das Schiff ist eine ältere Frau. Da stehen schon mal gründliche Inspektionen an. Die Sicherheit an Bord muss gewährleistet sein“, unterstreicht Meck.