Soziales Engagement

Junger Mölbyer mit dem „Handicapprisen 2020“ ausgezeichnet

Junger Mölbyer mit dem „Handicapprisen 2020“ ausgezeichnet

Junger Mölbyer mit dem „Handicapprisen 2020“ ausgezeichnet

Hadersleben/Haderslev
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Thorsten Lücke, Vorsitzender des Behindertenrates, Jens Erik Kjær, Tobias Dalgas Lau Jørgensen, Martin Jensen und Merete Fredsted, Vorsitzende von „Dankse Handicaporganisationer Haderslev“ (v. l.) freuen sich über die gelungene Preisverleihung im kleinen Rahmen. Foto: Annika Zepke

Tobias Dalgas Lau Jørgensen heißt der Gewinner des „Handicapprisen 2020“. Am Donnerstag wurde ihm der mit 5.000 Kronen dotierte Preis im Rahmen einer kleiner Feier von Thorsten Lücke, Vorsitzender des Behindertenrates in der Kommune Hadersleben, überreicht. Die Freude über die Auszeichnung war bei dem 23-jährigen Mölbyer groß.

Ehre, wem Ehre gebührt: Der 3. Dezember, der internationale Tag der Menschen mit Behinderung, steht in der Kommune Hadersleben traditionell im Zeichen des „Handicapprisen“. 

Preisverleihung in kleinem Rahmen

Auch in diesem Jahr wurde am 3. Dezember ein engagierter Bürger der Domstadtkommune mit dem mit 5.000 Kronen dotierten Preis für sein Engagement für Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet, auch wenn die Preisverleihung coronabedingt etwas kleiner ausfallen musste als in den Vorjahren.

Dem freudigen Anlass tat das jedoch keinen Abbruch, und so überreichte der Vorsitzende des Behindertenrates in der Kommune Hadersleben, Thorsten Lücke, am Donnerstag im Haderslebener Stadtratssaal den „Handicapprisen 2020“.

Der strahlende Gewinner Tobias Dalgas Lau Jørgensen (r.) hat die Nominierung für den „Handicapprisen 2020“ seinem Parteikollegen Mathias Gotthardsen zu verdanken. Foto: Annika Zepke

Drei starke Finalisten

Drei Kandidaten – Martin Jensen, Tobias Dalgas Lau Jørgensen und Jens Erik Kjær – hatten sich gegen viele weitere Bewerber durchgesetzt und waren in die engere Auswahl für den Preis gekommen, wie Thorsten Lücke in seiner Laudatio erklärte. Dennoch habe es laut Lücke einen klaren Gewinner gegeben: Tobias Dalgas Lau Jørgensen.

Der 23-jährige Mölbyer leidet an Zerebralparese, doch lässt sich davon nicht stoppen – im Gegenteil. Tobias Dalgas Lau Jørgensen sei eine Inspiration für viele, weil er gegen den Strom schwimmt und sich immer wieder selbst herausfordert, so der Vorsitzende des Behindertenrates.

Mit gutem Beispiel voran

Aktuell befindet sich der 23-Jährige mitten in der Ausbildung zum Sozialberater. Auch sonst ist Dalgas Lau Jørgensen vielseitig aktiv: Er engagiert sich politisch in der Sozialistischen Volkspartei in Hadersleben und setzt sich als Kreisvorsitzender von „CP Danmark“ in Nordschleswig für die Belange von Menschen mit Zerebralparese ein.
Was ihn bei seiner Arbeit antreibt, ist der Wunsch, anderen zu helfen – allen voran Kindern. „Ich habe selbst keine besonders guten Erfahrungen in der Schule gemacht, daher möchte ich dafür sorgen, dass es anderen Kindern besser ergeht als mir“, erzählt der Mölbyer.

Auf eine große Feier musste in diesem Jahr coronabedingt zwar verzichtet werden, dafür war die Stimmung bei Kaffee und Keksen umso gemütlicher. Thorsten Lücke (l.) und Jens Erik Kjær waren zufrieden mit der Preisverleihung im kleinen Rahmen. Foto: Annika Zepke

Überraschende Nominierung

Die Nominierung für den „Handicapprisen 2020“ kam für den jungen Mann völlig überraschend, wie er verrät: „Ich habe erst erfahren, dass ich nominiert bin, als die E-Mail mit der Einladung zur Preisverleihung bei mir eintraf.“ Umso größer war seine Freude, als er am Donnerstag tatsächlich mit dem Preis ausgezeichnet wurde: „Allein nominiert zu sein, ist eine riesige Freude. Dass ich sogar gewonnen habe, macht mich sehr stolz.“

Nominiert hatte ihn sein Parteikollege Mathias Gotthardsen: „Ich habe ihn vorgeschlagen, weil ich finde, dass Tobias ein gutes Beispiel dafür ist, dass man trotz seiner Behinderung kämpfen kann. Tobias kämpft nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Belange anderer Menschen mit Behinderung. Er betrachtet die Dinge aus einer anderen Perspektive, das ist eine große Bereicherung.“

Martin Jensen bekam, wie alle drei Finalisten, von Thorsten Lücke einen Blumenstrauß überreicht. Foto: Annika Zepke

Schöne Anerkennung

Die beiden anderen Nominierten, Martin Jensen und Jens Erik Kjær, konnten den „Handicapprisen“ in diesem Jahr zwar leider nicht mit nach Hause nehmen, eine Niederlage ist das für die beiden aber dennoch nicht. „Ich freue mich über die Anerkennung, die die Nominierung für den Preis mit sich bringt“, so Martin Jensen, der sich im Verein „HHI – forening for dem med særlige behov“ vor allem für den Behindertensport starkmacht. Ähnlich geht es Jens Erik Kjær, Sekretär bei „Dansk Handicapforbund“: „Die Nominierung ist ein schöner Schulterklopfer. Wir waren drei gute Kandidaten, und ich freue mich, dass ein junger, engagierter Mensch den Preis bekommen hat.“

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