Rathaus-Umzug ins Krankenhaus

Idee steht erneut im Raum

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Hadersleben/Haderslev
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Das alte Krankenhaus in Hadersleben Foto: Archiv

Die Sozialdemokraten schlagen eine konkrete Berechnung des Vorschlages vor. Bürgermeister Hans Peter Geil setzt hingegen auf eine Initiative des Besitzers, der staatlichen Immobiliengesellschaft Freja.

Die Sozialdemokraten schlagen eine konkrete Berechnung des Vorschlages vor. Bürgermeister Hans Peter Geil setzt hingegen auf eine Initiative des Besitzers, der staatlichen Immobiliengesellschaft Freja.

Die Idee ist nicht neu, doch die Verhältnisse haben sich geändert: Der Vorschlag der Haderslebener Sozialdemokraten, das Rathaus in der Stadt aufzugeben und in das alte Haderslebener Krankenhaus vor den Toren der Stadt zu verlegen, hat eine neue Diskussion ausgelöst. Das jetzige Rathaus in der Stadt sei unzeitgemäß, und  die Abteilungen der Kommune lägen zu breit verteilt in der gesamten Stadt. Eine Zentralisierung im alten Krankenhaus wäre  ein Gewinn für alle, so die Sozialdemokraten.

„Der Umzug des Rathauses ins Krankenhaus war ja schon im Gespräch, als wir noch den Plan verfolgten, dass die Polizeischule als großer Mieter einzieht“, sagt  Bürgermeister H. P. Geil (V). „Dass wir jetzt alleine reinziehen, halte ich für unrealistisch. Das ist ein einzigartiges Gebäude, das sollte in seiner Gesamtheit gesehen werden. Wir als Kommune bräuchten ja nur insgesamt 15.000 Quadratmeter.“ Er setzt auf die Planungen der staatlichen Immobiliengesellschaft Freja, die das 43.000  Quadratmeter große  Krankenhausgebäude besitzt. Derzeit verhandelt Freja mit einem  deutschen Investor über die Renovierung des Gebäudes. „Freja hält uns über jeden Schritt auf dem Laufenden. Warten wir ab, was kommt“, so der Bürgermeister. 

Der Bürgermeisterkandidat der Sozialdemokraten, Henrik Rønnow, schlägt vor, einen Umzug ins Krankenhaus konkret zu berechnen, um sachlich über den Vorschlag zu diskutieren.  

Ein Einzug ins Krankenhaus würde eine schwere wirtschaftliche Last für die Kommune mit sich bringen.

Bent Iversen, Spitzenkandidat der Volkssozialisten (SF)

Der Spitzenkandidat der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt, hält von dem Vorschlag nicht viel. „Ein Gebäude zu nutzen, nur weil es da ist, halte ich nicht für sinnvoll. Wir wünschen uns, dass man sich ordentlich Gedanken macht, wie dieser  Standort des alten Krankenhauses am besten ausgenutzt wird. Verkehrsanbindung, naturschöne Umgebung, Infrastruktur – der Standort ist einzigartig, und wir sollten uns Gedanken machen, wie wir das am besten nutzen können. Eine Nutzung als Rathaus ist für mich die allerletzte Lösung“, so Leth Schmidt.

Die Volkssozialisten (SF)  in Hadersleben halten ebenfalls nichts von dem Vorschlag. „Ein Einzug ins Krankenhaus würde eine schwere wirtschaftliche Last für die Kommune mit sich bringen“, sagt Bent Iversen, Spitzenkandidat für SF. Er verweist auf den alten Plan des Amtes Nordschleswig, der die Renovierung des Krankenhauses seinerzeit mit 100 Millionen Kronen veranschlagt hat. Das Ventilations- und Heizungssystem sei damals schon marode gewesen und müsste komplett ausgetauscht werden. Zudem habe man bereits ein „teures Vergnügen“erlebt, als sich die Kommune in die Krankenhausküche eingemietet hatte. „Es wurde dreimal teurer, als zuvor berechnet“, so Iversen. Daher der Rat der SF: „Finger weg vom Krankenhausgebäude – das bringt unüberschaubare Folgen mit sich, so wie der Zustand des Gebäudes jetzt ist.“

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