Deutsche Minderheit

Honigsüßes Erlebnis im Bürgerverein

Honigsüßes Erlebnis im Bürgerverein

Honigsüßes Erlebnis im Bürgerverein

Monika Knutzen
Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Honig war das Thema im Bürgerverein. Foto: Monika Knutzen

Bei strömendem Regen fanden am vergangenen Mittwoch Mitglieder des Haderslebener Frauenvereins den Weg zum Bürgerverein, wo der erste Nachmittag der neuen Saison stattfand.

So füllten sich nach und nach die Plätze an den herbstlich bunt geschmückten Tischen. Nach einem zur Jahreszeit passenden Lied wartete der Kaffee auf die durstigen Gäste. Als besondere Überraschung gab es – das Thema des Tages aufgreifend – diesmal leckere Honigrouladen.
Derart gestärkt, warteten die Teilnehmer gespannt auf den angekündigten Vortrag „Die Königin und ich – oder wie kommt der Honig ins Glas?“.

Herbstlich fiel die Tischdekoration aus. Foto: Monika Knutzen

Beim Imker in der Lehre

Von Anfang an lauschten alle gebannt den Ausführungen der Gastrednerin Mareike Poté. Diese berichtete, wie sie erst ein Jahr bei „Dansk Biavlerforening“ „in die Lehre“ gegangen war, bevor sich ihr Wunsch erfüllte, Hobby-Imkerin zu werden.

Informationsmaterial in Form von Büchern für die Honig-Interessierten. Foto: Monika Knutzen

Fleißige Bienen

Inzwischen hat sie selbst Bienenvölker im Garten. Anhand von Fotos nahm sie die Zuhörer mit durch ein Bienenjahr. So erfuhren wir, dass die Bienen mit kleinen Bewegungen versuchen, bei einer durchschnittlichen Temperatur von 25 Grad das Überleben im Kasten während des kalten Winters zu sichern, bevor es die wärmende Sonne wieder möglich macht, im Frühjahr auszuschwärmen und auf Nahrungssuche zu gehen.

Erste Frühblüher wie Weide und Krokus sind extrem wichtig für die Pollen suchenden Arbeiterinnen. Wer hätte gedacht, dass im Sommer in so einem Bienenkasten eine Königin, 1.000-4.000 Drohnen und 20.000-80.000 Arbeiterbienen sind. Für Letztere ist so ein (kurzes) Arbeitsleben streng eingeteilt: Von Putzen über Maden füttern, Nektar annehmen, Zellen bauen, Wache halten, Umgebung erkunden bis zum Pollensam-meln steigern sich die Aufgabengebiete mit zunehmendem Alter, bis sie im Alter von etwa 40 Tagen sterben.

Hilf den Bienen!

Wer den kleinen fleißigen Bienen etwas Gutes tun möchte, kann dies mit Aussaat  und Anpflanzen der richtigen Blumen tun:  Obstbäume, Klee, Stockrosen, Ringel-, Sonnen- und Kornblumen, Kugeldistel, Lavendel und der seinen Namen zu Recht tragende Bienenfreund sehen nicht nur schön aus, sondern helfen bei der Pollensuche und sichern somit das Überleben der Bienen. Sie geben dem Menschen die Möglichkeit, an ihrer süßen Beute – dem Honig – teilzuhaben.
 

Frühblüter wie Krokusse sind für die Bienen wichtig, wie die Gastrednerin erläuterte. Foto: Monika Knutzen

Bestäuben von Hand

Bis es so weit ist, wartet auf den Imker noch die anstrengende Aufgabe der Ernte und des Schleuderns, bis der Honig in den Gläsern landet oder Propolis, Gelee Royale und Bienenwachs gewonnen werden. Als Gegenleistung für den „Honigdiebstahl“ ist der Imker bemüht, seine Bienenvölker bei der Arbeit zu unterstützen: durch das Zufüttern im Winter wie auch im Kampf gegen Schädlinge wie die Varoamilbe.  Das ganze Sommerhalbjahr hindurch erledigen die sprichwörtlich fleißigen Bienen ihre auch für uns Menschen wichtige Aufgabe, wie abschließende Fotos in aller Deutlichkeit belegten: In China sind Bienen mittlerweile nahezu ausgerottet, sodass dort die Menschen in mühsamer Handarbeit die Aufgabe des Blütenbestäubens übernehmen müssen.

Nächste Reise führt nach Lappland

Alle Zuhörer lauschten gebannt den Ausführungen der Referentin und bedankten sich zum Schluss bei Mareike Poté für diesen interessanten, aber auch nachdenklich stimmenden Vortrag mit viel Applaus und einem kleinen Geschenk. Das nächste Treffen nimmt die Mitglieder mit nach Finnland, wenn Matthias Zwirner am 13. November von seiner Reise durch Lappland berichten wird.

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