Nach dem Wasser

Hochwasser fast spurlos verschwunden

Hochwasser fast spurlos verschwunden

Hochwasser fast spurlos verschwunden

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Heisagger/Hejsager
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Uwe Tagesen am Ulvekærbæk. Laut Einsatzschef Holger Andersen begann das kommunale „Green Team” am Donnerstag mit dem Aufräumen der Deichdämmung entlang der Ostküste. Foto: Karin Riggelsen

Der kommunale Betriebsleiter in Hadersleben blickt zufrieden auf den gebündelten Einsatz bei der Sturmflut zurück. In Heisagger steht die Küstensicherung erneut zur Debatte.

Während Hochwasser am Mittwoch für hektische Aktivität entlang der Ostküste der Domstadtkommune sorgte,  war am Donnerstag das große Aufräumen von Sandsäcken und Schutzdämmen angesagt.

Das Wasser scheint keine großen Schäden angerichtet zu haben,   so der kommunale Betriebsleiter Jens Hybschmann. Die gute und strukturierte Zusammenarbeit von Kommune, kommunaler  Bereitschaft, Bereitschaftsbehörde und Heimwehr habe gefruchtet, sagte er. Obwohl der Pegelstand bei Süderballig 1,65 Meter über Normalnull erreichte  und sich andernorts bei etwa 1,60 einpendelte, hielten die  Schutzvorrichtungen dem Wasser größtenteils stand. Der nationale Sturmrat hat Donnerstag entschieden, dass die Überschwemmung der Domstadtkommune  als Sturmflut kategorisiert wird.

Bis 21 Uhr Wasser aus dem Ulvekærbæk gepumpt

Der Strand in Heisagger war einer der Orte, bei dem mit Pumpen der Bereitschaftsbehörde „nachgeholfen“ wurde, um Überschwemmungen  von Immobilien  zu verhindern. „Die Einsatztruppe  hat bis  21  Uhr gepumpt“, berichtete Uwe Tagesen aus Heisagger. Dort hatte der Kleine Belt Wasser in den Bach „Ulvekærbæk“ gepresst, sodass dieser über seine Ufer trat.

Bürger in Heisagger und Ferienhausbesitzer diskutieren nach der jüngsten Sturmflut das kommunale Küstensicherungsprojekt „Unsere Küste”. Foto: Karin Riggelsen

Konkrete Pläne

 „Unser Garten stand teilweise unter Wasser“, berichtet ein  Ehepaar. Die  Senioren wollen nicht ihre Namen preisgeben mit der Begründung, dass ihr Haus immer im Fokus steht, wenn Hochwasser angesagt ist in Heisagger. „Das  hängt damit zusammen, dass unser Grundstück und die Straße daneben tief liegen“, erzählte das  Paar.

Der Frau ist der Bach ein Dorn im Auge: „Die Kommune muss dafür sorgen, dass der Bach nicht zuwächst, sodass das Wasser nicht frei ablaufen kann.“   Uwe Tagesen   sitzt in einem der Ausschüsse, die in Regie des kommunalen Küstensicherungsprojekts „Unsere Küste“ gebildet wurden. „Der Bach ist inzwischen gerodet“, sagte Tagesen. Er rechnet damit, dass bald konkrete Pläne auf den Tisch kommen dafür, wie die Küstensicherung  in Kjelstrup und Heisagger optimiert und finanziert werden kann. 

Deicherhöhung und neuer Deich sind angedacht

Für Heisagger sei unter anderem angedacht, den bestehenden Deich zu erhöhen und auf dem Strandstück, das sich dem Deich anschließt, einen niedrigeren Deich zu bauen. Es sei wohl erörtert worden, so Tagesen, den neuen Deich in einer Höhe von 75 Zentimetern zu errichten.

Das Ferienhaus von Gösta Toft liegt am Sportplatz gegenüber der Pinneberg-Heim-Stiftung. Von einem möglichen Deichbau hat der Apenrader nichts gehört. Er plädiert dafür, dass zunächst der reibungslose Abfluss des Bachs gesichert wird  und auch dafür gesorgt wird,  dass die Schwachstellen des hinteren Deichs in Ordnung gebracht werden. „Der Außendeich ist nicht das Problem, sondern der Deich nach hinten und das Binnenwasser sind die größten Herausforderungen“, sagte Toft. Es werde sicherlich noch viel über den Klimaplan diskutiert werden und wie man die Finanzierung handhaben könnte. „Die Grundfrage ist, ob die Kommune oder die Eigentümer   zuständig  sind. Ich meine, dass die Kommune verantwortlich ist für die Finanzierung. Der Bach führt Wasser an den Strand  aus einem großen Einzugsgebiet.“ 

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