Sparvorschläge

Heeresreform-Entwurf: Kaserne und Musikkorps erneut im Fadenkreuz

Heeresreform-Entwurf: Kaserne und Musikkorps erneut im Fadenkreuz

Heeresreform-Entwurf: Kaserne und Musikkorps erneut im Fadenkreuz

Hadersleben/Haderslev
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Das Musikkorps SMUK und die Kaserne werden laut olfi.dk in einem internen Sparkatalog des Heeres als Sparziel erwähnt. Foto: Ute Levisen

Der Verteidigung sind Sparmaßnahmen in Höhe von 600 Mio. Kronen im Operativen Bereich auferlegt worden: Ein Sparkatalog ist in Arbeit.

Der Verteidigung sind Sparmaßnahmen in Höhe von 600 Mio. Kronen im Operativen Bereich auferlegt worden: Ein Sparkatalog ist  in Arbeit.

Im Zusammenhang mit den bevorstehenden Verhandlungen im Herbst über den Militäretat bis 2022 stehen sowohl die Kaserne in Hadersleben als auch das Schleswigsche Musikkorps (SMUK) erneut im Fadenkreuz von Sparvorschlägen. Nach Berichten des  Onlinemagazins Olfi.dk, herausgegeben von  dem  Journalisten und Autor Peter Ernstved Rasmussen, der sich auf Verteidigungs- und Sicherheitspolitik spezialisiert hat, ist die oberste Heeresleitung  um Verteidigungschef Bjørn Bisserup gegenwärtig damit befasst, Vorschläge für einen Sparkatalog zusammenzustellen, die auch die  Kommune  Hadersleben beträfen – sodann sie umgesetzt würden.

Olfi.dk basiert seine Artikel auf namentlich nicht genannten Quellen „nahe am Entscheidungsprozess“. Grundlegend ist dem Militär auferlegt worden, ca. 600 Millionen Kronen im Operativen Bereich zu sparen, bevor eine bereits angekündigte Milliarden-Erhöhung des Gesamtetats im Bereich der Verteidigung umgesetzt wird. Laut Rasmussen läuft ein Szenario darauf hinaus, dass Danske Division, die heute ihren Hauptsitz in der Haderslebener Kaserne hat, mit dem Operativen Stab verschmilzt und fürder in Karup angesiedelt wird.

Der Hauptsitz der 1. Brigade, ebenfalls in der Domstadtkaserne ansässig, soll – so zumindest der Vorschlag – nach Holstebro verlagert werden. Die Kaserne in Hadersleben wäre somit überflüssig. Erneut sind laut Olfi.dk auch die beiden in Jütland verbliebenen Musikkorps –  Prinsens Musikkorps und SMUK –  im Fadenkreuz angedachter Sparmaßnahmen. Nach den ersten Berichten von Olfi.dk  Anfang Juli brach der  Server der Webseite wegen des Ansturms auf die Internetseite zusammen – wenige Tage nach dem ersten Bericht, am vergangenen Mittwoch, veröffentlichte der Verteidigungschef eine Mail, in welcher er versichert, dass in dem neuen Vergleich keine Regimenter abgeschafft würden, sondern diese  „in den Modellen für eine künftige Verteidigungsstruktur fortbestehen werden, an denen gegenwärtig gearbeitet wird“: Wie diese Modelle indes genau aussehen, ist bislang  nicht bekannt.
 In ein paar Wochen wird der Verteidigungschef seinen Sparkatalog an den Verteidigungsminister weiterreichen. Die eigentlichen politischen Verhandlungen werden voraussichtlich erst nach der Kommunalwahl im November beginnen.

Auf das Schlimmste gefasst

„Auch wenn der politische Prozess noch nicht begonnen hat, müssen wir auf das Schlimmste gefasst – vorbereitet sein und ungeachtet politischer Zugehörigkeit zusammenarbeiten“, sagt der Stadtratspolitiker Kjeld Thrane (Kons.): „Dass wir das können, haben wir  bei  dem jüngsten Vergleich bewiesen.“
Der Vorsitzende der Haderslebener Kasernenfreunde, Ole Aaris, nimmt die neuesten Olfi-Nachrichten gelassen:
 „Ich kenne den Autor nicht – und bei anonymen Quellen frage ich mich stets, wie seriös das Ganze ist.“

Ähnlich sieht dies Haderslebens Kommunaldirektor Willy Feddersen, der gemeinsam mit dem Bürgermeister an der Spitze einer Organisation steht, die bestrebt ist,  Expertise und ein breites Netzwerk für die Flugzeuginstandhaltung in der Kommune anzusiedeln: Er wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen, die auf anonymen Quellen basieren. „Generell haben wir seitens der Verteidigung und Politik große Unterstützung für unser Vorhaben erfahren“, so Feddersen: „Es fällt mir daher schwer zu glauben, dass man uns nach zehn Jahren  intensiver Vorbereitung auf  den Bau eines  Nato-Gebäudes in Hadersleben (wir berichteten) den Teppich unter den Füßen wegziehen wird.“

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