Ehrenamt

„Handicapprisen 2021“ geht an Aktivistin für Autismus

„Handicapprisen 2021“ geht an Aktivistin für Autismus

„Handicapprisen 2021“ geht an Aktivistin für Autismus

Hadersleben/Haderslev
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Thorsten Lücke, Vorsitzender des Behindertenrates der Kommune Hadersleben, posiert mit den beiden Nominierten des „Handicapprisen 2021“, Christa Erichsen und Jane Krogh Christensen (r.), für ein Pressefoto. Foto: Annika Zepke

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Ehre, wem Ehre gebührt: Am Donnerstag wurde im Rathaus am Haderslebener Hafen zum 12. Mal der „Handicapprisen“ verliehen. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Christa Erichsen, die sich in der Domstadtkommune seit Jahren für die Belange von Menschen im Autismus-Spektrum starkmacht.

„Es freut mich sehr, dass ihr die Zeit gefunden habt, vorbeizukommen, um die Bürgerinnen und Bürger der Kommune Hadersleben zu feiern, die einen besonderen Einsatz für andere Menschen leisten“, sagte der Vorsitzende des Haderslebener Behindertenrates, Thorsten Lücke, am Donnerstagnachmittag in seiner Ansprache bei der Verleihung des „Handicapprisen 2021“ im Rathaus.

Seit nunmehr 12 Jahren wird der mit 5.000 Kronen dotierte Preis an Bürgerinnen und Bürger der Kommune Hadersleben verliehen, die sich in der Domstadtkommune auf unterschiedliche Weise für die Belange von Menschen mit Behinderung einsetzen.

Einsatz für bessere Inklusion an den Schulen

In diesem Jahr wurde Christa Erichsen aus Hadersleben mit dem „Handicappris“ ausgezeichnet. Neben ihrem Job als Lehrerin für Deutsch und Dänisch an der Apenrader Staatsschule sowie als Leseberaterin für Legastheniker engagiert Erichsen sich in ihrer Freizeit als stellvertretende Vorsitzende des Kreises Nordschleswig im Landesverein für Autismus (Landsforeningen Autisme). In der Domstadtkommune setzt sie sich vor allem im Schulbereich für bessere Bedingungen für Menschen mit einer Autismus-Diagnose ein.

Christa Erichsen und ihr Mann Peter Christensen engagieren sich in ihrer Freizeit für Familien von Menschen mit Autismus-Diagnose. Auch Hanne Theingaard (l.) durfte bereits auf die Unterstützung des Ehepaares bauen. Sie bedankte sich bei Christa Erichsen mit einer Nominierung für den „Handicapprisen 2021“. Foto: Annika Zepke

„Zum einen werden Kinder im Autismus-Spektrum in der Schule häufig zu spät wahrgenommen, und zum anderen wird Autismus häufig als etwas ganz Furchtbares dargestellt“, so Christa Erichsen, die selbst Mutter eines 19-jährigen Sohnes mit Autismus-Diagnose ist.

Einige könnten mit der richtigen Förderung jedoch sehr wohl ein Teil des gesellschaftlichen Lebens sein, meint Erichsen. Dafür bedürfe es allerdings besserer Bedingungen, allen voran an den dänischen Volksschulen (folkeskole).

Unterstützung für andere

Doch nicht nur in diesem Bereich engagiert sich Christa Erichsen. Zusammen mit ihrem Mann Peter Christensen unterstützt sie Eltern von Kindern mit Behinderung dabei, bei der Kommune die Hilfe einzufordern, die den Familien zusteht. Zwischen Angehörigen, der Kommune und Politikern zu vermitteln, sei jedoch ein steiniger und vor allem langer Weg, so Erichsen.

Umso erfreuter sei sie über die Anerkennung des Behindertenrates der Kommune Hadersleben, sagt die Preisträgerin, die in ihrer kurzen Dankesrede auch das Engagement ihres Mannes nicht unerwähnt lassen wollte: „Ohne deine Unterstützung könnte ich das alles gar nicht machen.“

„Sie verdient größte Anerkennung“

Für den Preis nominiert worden war Christa Erichsen von der ehemaligen Klassenlehrerin ihres Sohnes, Hanne Theingaard: „Christa ist ein fantastischer, hilfsbereiter Mensch, der sich sehr für Menschen mit Autismus in Hadersleben einsetzt, damit diese unter besseren Bedingungen ihren Alltag zu meistern können. Dafür verdient sie meiner Meinung nach größte Anerkennung.“

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