Flaggentag 2021

Generalleutnant: „Afghanistan-Einsatz ist eine Frage der Perspektive“

Generalleutnant: „Afghanistan-Einsatz ist eine Frage der Perspektive“

„Afghanistan-Einsatz eine Frage der Perspektive“

Hadersleben/Haderslev
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Am Sonntag, 5. September, wurde in Hadersleben, stellvertretend für ganz Jütland, der Flaggentag gefeiert. Foto: Forsvaret

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Seit nunmehr 13 Jahren wird in Dänemark am 5. September der entsandten Soldatinnen und Soldaten gedacht. In Hadersleben wurde dieser Tag im Beisein des Verteidigungsstabschefs stellvertretend für ganz Jütland mit einem Gedenkgottesdienst im Dom und einem militärischen Event am Graben begangen.

Nach einer coronabedingt kleinen Gedenkfeier im vergangenen Jahr konnte der alljährliche Flaggentag am 5. September in Hadersleben wieder groß gefeiert werden. Viele Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um dem Event am Haderslebener Graben beizuwohnen und den entsandten Soldaten und Einsatzkräften ihren Respekt zu erweisen.

Offizielle Gedenkfeier in Hadersleben

Mit der Veranstaltung in der Haderslebener Innenstadt, an der auch der Chef des Verteidigungsstabes, Generalleutnant Kenneth Pedersen, teilnahm, wurde jedoch nicht nur in der Domstadt, sondern stellvertretend für ganz Jütland der diesjährige „Flagdag“ gefeiert.

Bürgermeister H. P. Geil, Generalleutnant Kenneth Pedersen, Chef des Verteidigungsstabs, und Oberst Lars Mouritsen, Chef des Schleswigschen Infanterieregiments, (v. l.) beim Empfang zum Flaggentag am Haderslebener Graben Foto: Annika Zepke

Daher habe die Kommune zu diesem Anlass auch etwas größer aufgetischt, verriet Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) in seiner Ansprache am Sonntagvormittag am Graben, wo 550 Ringreiterwürste der Traditionsschlachterei Vollstedt sowie Limonade der Brauerei Fuglsang im Anschluss an das offizielle Programm auf die Anwesenden warteten.

Verteidigungsstützpunkt

Zuvor waren das Schleswigsche Infanterieregiment, Veteranen sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Soldatenvereine und der Bereitschaft, angeführt vom Schleswigschen Musikkorps, durch die Haderslebener Innenstadt marschiert, um im Dom an einem Gedenkgottesdienst für die entsandten und gefallenen Soldaten teilzunehmen.

Mit der Kranzniederlegung an der Kaserne in Hadersleben endeten die diesjährigen Feierlichkeiten zum Andenken an die Entsandten. Foto: Forsvaret

„Das 13. Jahr infolge feiern wir den Flaggentag für Dänemarks Entsandte in der Kommune Hadersleben“, erklärte Bürgermeister H. P. Geil in seiner Rede am Graben. Die Domstadtkommune habe sich dieser vergleichsweise neuen Tradition von Anfang an angeschlossen: „Weil die Gemeinschaft, die wir mit den militärischen und zivilen Einheiten in Hadersleben haben, einzigartig ist“, sagte Geil mit Verweis auf die Haderslebener Kaserne, den Luftwaffenstützpunkt in Skrydstrup sowie die Abteilung Süd der dänischen Bereitschaftsbehörde.

Eine schwierige Frage

Der Chef des Verteidigungsstabes, Generalleutnant Kenneth Pedersen, würdigte in seiner Ansprache ebenfalls die Arbeit der dänischen Streitkräfte im Ausland und deren Angehörige. „Sie haben häufig den schwierigsten Job“, sagte Pedersen. Aus gegebenem Anlass kam er dabei auch auf ein aktuelles Thema zu sprechen: den dänischen Afghanistan-Einsatz.

Für Muhammad Fadi, Andreas Martens und Anton Hede war der Flaggentag ein Höhepunkt ihres Wehrdienstes. „Es ist eine große Ehre, heute hier zu stehen und den entsandten Soldaten Tribut zu zollen“, sind sich die drei einig. Foto: Annika Zepke

Die Frage, ob der Einsatz in Afghanistan es wert gewesen sei, sei keine, die sich mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten lasse, so der Oberstleutnant, der in der Vergangenheit selbst mehrfach in Afghanistan stationiert war. Es komme ganz darauf an, aus welcher Perspektive man den Einsatz betrachte. Für eine Familie, die ihren Sohn oder ihre Tochter dort verloren hat, sei diese Frage schwer zu beantworten. Denn dies sei ein Verlust, über den man nicht hinwegkommt, meint Pedersen. Er könne daher nur für sich selbst sprechen: „Für mich hat jeder Einsatz dort sehr viel Sinn ergeben.“

Abschluss in der Kaserne

Mit einer Kranzniederlegung in der Haderslebener Kaserne fanden die offiziellen Feierlichkeiten zum Flaggentag 2021 ihren Abschluss.

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