Wir haben gestern in der Kirche in Wilstrup/Vilstrup einen sehr schönen gemeinsamen dänisch-deutschen Gottesdienst mit anschließendem Vortrag vom Archivar und Historiker Franz Lubowitz erlebt“, berichtet Pastor Martin Witte von der Nordschleswigschen Gemeinde.
Ganz bewusst habe sein dänischer Kollege Lars-Peter Melchiorsen das Wort „Genforening“ vermieden. Das Thema des Gottesdienstes sei die gemeinsame Dankbarkeit für die demokratische Abstimmung vor 100 Jahren gewesen, die zu einer Grenze geführt habe, die nicht trennt, aber dem Frieden in Europa dient.
 

Gefestigte Bande

„Ein zweites wichtiges Thema, das sich durch den Gottesdienst zog, war das Aufeinander-zugehen trotz Rückschläge in den vergangenen 100 Jahren. Wir haben Versöhnung gewollt und praktiziert, sodass wir heute freundschaftlich miteinander leben können“, so Witte.
„Das doppelte Thema klang gleich zu Beginn an in meinen Begrüßungsworten in deutscher Sprache.“

Viele haben an dem Gottesdienst mitgewirkt – von dänischer wie von deutscher Seite. Und der Aufwand hatte sich gelohnt, denn die Kirche war gut besucht.
Es erklang Musik für Orgel und Flöte, gespielt von Knud Jansfort und Silke Schultz. Beide Chöre sangen: Der dänische „Det glade Kor“ und der deutsche Wilstruper Chor sangen ein frohes Versöhnungslied: „Wie ein Fest“. Der Text war im Heft auf Deutsch und auf Dänisch abgedruckt, in der Übersetzung von Franz Christiansen.

„Es war schön zu erleben, wie Chorsängerinnen des dänischen Chores spontan den deutschen Text mitsangen“, berichtet der deutsche Pastor. „Ich las den Evangelium-Text Matthäus 25, 14-30 – Gott vertraut uns Talente an, Gaben, die wir füreinander anwenden sollen. Pastor Lars-Peter Melchiorsen predigte darüber auf Dänisch.

Gemeinsames Abendmahl

Dann feierten dänische und deutsche Gemeindeglieder gemeinsam das Abendmahl.
Nach dem Gottesdienst gab es ein Glas Sekt mit Kleingebäck. Im Anschluss berichtete Frank Lubowitz in seinem Vortrag über die Ereignisse vor 100 Jahren. Er ging auch auf die kirchliche Entwicklung ein.

Spannender Vortrag

„Es war ein spannender Vortrag, bewusst auf Dänisch und auf Deutsch gehalten. Wir dankten ihm mit einem Blumenstrauß und einer Flasche Wein“, so Martin Witte. Es sei ein lohnender Höhepunkt im Miteinander der dänischen Gemeinde Halk-Grarup-Vilstrup und des Pfarrbezirkes Süderwilstrup gewesen.

„Froh ließen sich dann alle nach Hause „wehen“, denn der Wind hatte inzwischen stark zugenommen.“